Wie umfassend sind die neuen Regeln des Europäischen Green Deals für die Verpackung? Kaum, berichten einige Experten. Mit dem Vorschlag zielt die Europäische Kommission darauf ab, den Verpackungsmüll pro Kopf in jedem Mitgliedstaat bis 2040 um 15 Prozent zu reduzieren, mit einer Gesamtreduktion von etwa 37 Prozent in der EU, aber sie berücksichtigt nicht die enormen Lebensmittelabfälle, die anfallen werden.
"Es werden Prognosen ohne zugrunde liegende Studien erstellt. Der Ansatz ist rein politisch, nicht wissenschaftlich", sagte Rocco De Lucia, Inhaber von Siropack Italia, einem Hersteller von automatischen Verpackungsmaschinen. "Dieser Vorschlag wird die Lebensmittelsicherheit ernsthaft gefährden und zu einem Anstieg der Verbraucherpreise führen, wodurch die Kaufkraft der unteren Einkommensschichten sinkt."
Rocco De Lucia und Barbara Burioli äußerten ihre Besorgnis gegenüber dem italienischen Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida (rechts).
Die neuen Regeln widersprechen eindeutig der Entschließung des Europäischen Parlaments vom 19. Januar 2012, Ziffer 12: Strategien für eine effizientere Lebensmittelversorgungskette in der EU (2011/2175(INI): "Es ist notwendig, Maßnahmen zu prüfen und zu fördern, die darauf abzielen, die Lebensmittelverschwendung an der Quelle zu bekämpfen. Die optimale und effiziente Verwendung von Lebensmittelverpackungen kann eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen spielen und gleichzeitig die Umweltauswirkungen eines Produkts insgesamt verringern, nicht zuletzt dank eines ökologisch sinnvollen Industriedesigns, das Maßnahmen wie unterschiedliche Verpackungsmengen umfassen kann, um den Kunden zu helfen, die richtigen Mengen zu kaufen und einen übermäßigen Einsatz von Ressourcen zu vermeiden. Auch die Beratung zur Lagerung und Verwendung der Produkte kann eine wichtige Rolle spielen, ebenso wie die Gestaltung der Verpackung, damit die Produkte länger frisch bleiben."
Nach elf Jahren stehen dieselben Verpackungen, die damals gelobt wurden, auf der Anklagebank, weil ihnen vorgeworfen wird, Ressourcen zu verbrauchen und die Umwelt zu belasten. Die neue Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) zielt darauf ab, alle Verpackungen für Obst und Gemüse (aus Plastik oder Papier) für Größen unter eineinhalb Kilo abzuschaffen. "Das ist eine surreale Situation, das Ergebnis einer ideologischen Position ohne wissenschaftliche Grundlage, erdacht von Leuten, die die Realitäten der Lieferkette nicht kennen", so De Lucia weiter.
"Diese Entscheidungen werden zu einer Zunahme der Lebensmittelverschwendung und der Umweltverschmutzung führen. Es ist ein klares Beispiel für ökologische, soziale, wirtschaftliche - und meiner Meinung nach sogar ethische - Unnachhaltigkeit, die den Beschluss des Parlaments von vor elf Jahren missachtet."
Die Funktion der Verpackung hat sich jedoch seit 2012 nicht geändert. Sie garantiert den Verbrauchern in ganz Europa, auch in Regionen, in denen kein Obst und Gemüse angebaut wird, die Sicherheit und Haltbarkeit der Lebensmittel. Und das alles dank eines über Jahre hinweg perfektionierten Designs, das im Falle von Kunststoff weniger wiegt und zu mindestens 70 Prozent aus recyceltem und recycelbarem Material besteht. Nachhaltigkeit wird nicht durch die gesetzliche Abschaffung von Verpackungen erreicht, sondern durch ihren bewussten Gebrauch und die Sorge um das Recycling, Aspekte, bei denen Italien sich als Vorreiter erwiesen hat.
"Wir haben Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida anlässlich seiner Teilnahme am Unibo-Campus in Cesena an der Veranstaltung 'Auf dem Weg zum zweiten UN-Gipfel für Lebensmittelsysteme' unser Unverständnis mitgeteilt, damit die Vertreter unseres Landes auf europäischer Ebene auf eine Überarbeitung dieses bedauerlichen Gesetzes drängen können", so De Lucia abschließend.
Weitere Informationen:
Siropack Italia S.r.l.
Via Balitrona 22/C
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Tel: +39 (0)547 671116
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