Seit mehreren Jahren arbeitet das Münchner Unternehmen Herbafrucht GmbH, das auf Kräuter spezialisiert ist, mit einem Bärlauch-Erzeuger aus Ungarn und einem weiteren aus Rumänien zusammen. "Die Saison fängt bei beiden Ursprüngen in der Regel früher an als die deutsche Produktion", sagt uns der Geschäftsführer von der Herbafrucht GmbH Phillippe Kahn. "Der Bärlauch zeichnet sich durch eine sehr gute Qualität aus."
Geschäftsführer Phillippe Kahn und Geschäftsführerin Marie Omazic mit einer Kiste Bärlauch
Stabile Erntemengen und Preise
"Die erste Lieferung erhielten wir in der ersten Märzwoche, wobei wir uns langsam dem Ende zuneigen. Die Nachfrage war zu Beginn sehr hoch. So fragten uns Kunden bereits im Januar und Februar nach dem ersten Bärlauch. Das Saisonende dürfte in den kommenden ein bis zwei Wochen eintreten. In dieser Zeit lässt die Nachfrage dem Angebot entsprechend auch nach", so Kahn. "Zum Saisonstart war der Preis recht hoch, weshalb viele Kunden noch zurückhaltend gewesen sind. Gegenüber dem Vorjahr ist der Einstiegspreis um 1 EUR/kg gestiegen, während der Preis zum Saisonende allerdings um 1 EUR/kg niedriger ist. Letzteres hängt mit dem höheren Angebot der regionalen Ware zusammen", erläutert Kahn.
Die Erntemengen seien ihm zufolge, trotz der kosten- und witterungsbedingten Umstände, in den letzten Jahren konstant geblieben. "Sowohl mit der Kundschaft, die auf den Bärlauch fokussiert ist, als auch mit den Lieferanten arbeiten wir seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Wir müssen weder Ware von anderen hinzukaufen, noch ist zu wenig Ware da."
Viel Kundschaft aus dem Ausland
Jedoch sei die Bärlauch-Saison im Zuge der Lockdowns 2020 quasi ausgefallen, da nur überschaubare Mengen zur Verfügung standen. "Zudem stammt etwa 80 Prozent unserer Kundschaft aus der Gastronomie und 20 Prozent aus dem Lebensmitteleinzelhandel." Herbafrucht liefern ihre Waren nicht aus, jedoch kommen täglich Kunden aus Süddeutschland, Österreich, Polen und Norditalien zum Großmarkt. "Viele Kunden nehmen weite Strecken auf sich, weil sie das Sortiment und die Qualität am Münchner Großmarkt überzeugt."
Ferner falle ihm auf, dass die Nachfrage nach Kräutern wie Thai-Basilikum, Thai-Koriander und Zitronengras zunehmend an Bedeutung gewinne. "Früher sind diese Produkte eher nebenher gelaufen, mittlerweile lassen sie sich aber gut verkaufen. Davon abgesehen verzeichnen wir auch mit Zuckerschoten, Keniabohnen und Kresse, die wir von unseren Kräuterproduzenten beziehen, gute Absätze."
Im Laufe der Saison gäbe es durch Feiertage und Ferien ständig Schwankungen, wobei das Wetter nach wie vor ein ausschlaggebender Faktor sei. "Wenn es wochenlang durchregnet, dann ist es insgesamt auf dem gesamten Großmarkt sehr ruhig. Sobald das Wetter besser wird, merkt man, dass die Nachfrage überall steigt. Schließlich können die Gastronomen den Außenbereich wieder öffnen, während die Gäste wieder mehr ausgehen."
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Phillippe Kahn
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