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Jürgen Faby zur Vermarktung deutscher Lageräpfel

"Zu Beginn der neuen Apfelernte wird der Markt nahezu leer sein"

Die Altländer Apfelbranche blicke bisher auf eine sehr extreme Vermarktungssaison zurück, wie uns Jürgen Faby, Geschäftsführer des gleichnamigen Anbau- und Vermarktungsbetriebs im Herzen des Alten Landes vor Ort mitteilt. "Da kommt jetzt einiges geballt zusammen: Wir sehen uns mit gewaltigen Kostensteigerungen, ob Lohn, Dünger, Strom oder Sprit, konfrontiert. Währenddessen sind die Erzeugerpreise überhaupt nicht auskömmlich, denn aktuell liegen die Notierungen im Schnitt mit etwa 0,10-0,15 Euro/kg unter den Gestehungspreisen. Die Pflückkosten und weitere Rahmenbedingungen haben bereits dazu geführt, dass viele Anlagen im Herbst gar nicht geerntet worden sind und sich einige Erzeuger sogar für eine Geschäftsaufgabe entschieden haben."


Jürgen Faby (l) verantwortet den Vertrieb in Richtung LEH. Sein Bruder Heiko ist Standortleiter der Zweigniederlassung am Bremer Großmarkt. 

Nichtsdestotrotz blickt Jürgen Faby zuversichtlich nach vorne. "Es wird vergleichsweise relativ wenig Übersee-Ware in Richtung Europa verladen und auch die Lagerbestände sind in ganz Europa weitaus geringer als in den Vorjahren. Dies führt wiederum dazu, dass es in den restlichen Verkaufsmonaten weniger Preis- und Mengendruck geben wird", so Faby, der betont, dass es sich hier lediglich um eine Schadensbegrenzung handele.


Einblick in die Apfelsortierung am Hauptsitz in Steinkirchen. 

Zahlreiche, preisaggressive Aktionen im LEH
Zu Beginn der neuen Ernte im August-September sollte die Ausgangslage für die norddeutschen Äpfel dann hoffentlich besser sein. Faby: "Wahrscheinlich wird der Markt bis dahin geräumt sein, was aus Sicht der Vermarktung einen großen Vorteil darstellt." Nachfragetechnisch erfreuen sich regionale Äpfel dieses Jahr hoher Beliebtheit beim Verbraucher. "Die Absatzmengen war bisher durch viele, preisaggressive Aktionen geprägt und die Nachfrage deutlich höher im Vergleich zum Vorjahr. Das hat mehrere Gründe: Erstens hat sich Polen neue Märkte, etwa in Asien und Südamerika, gesucht, weshalb weniger Ware am deutschen Frischmarkt angeboten wurde. Zweitens wird Regionalität auch von Seiten des LEH tendenziell mehr forciert. Schließlich hat uns auch die anhaltend kühle Witterung in die Karten gespielt."


Abgepackte Braeburn-Äpfel in 4-er-Flügelschalen.

Trotz des aktuell guten Lagerabbaus sind viele Sorten noch in ausreichenden Mengen verfügbar. "Wir haben u. a. noch gute Mengen Elstar und Junami auf Lager, die Bestände bei Jonagored sind hingegen geringer als in anderen Jahren. Wellant wird währenddessen gut verkauft, die Ware wird aber voraussichtlich bis zur neuen Ernte ausreichen", schildert Faby die Versorgungslage.


Apfeltaschen aus dem Hause Faby.

125 Jahre Obstanbau und -vermarktung
Gegründet im Jahr 1898 wird das Traditionsunternehmen Faby Frucht heutzutage in vierter Generation geführt. Unter Federführung der Brüder Jürgen und Heiko Faby wurden in den vergangenen Jahren auch mehrere Clubsortenkonzepte gelauncht.    

Ein weiterer Schwerpunkt des Unternehmens ist die aktive Förderung des regionalen Birnenanbaus. Faby: "Ich sehe großes Potenzial für die Birnenerzeugung im Alten Land. Wir sind auch bestrebt den regionalen Anbau von Alessia und Xenia weiter auszubauen. Die Anbaumenge an Xenia aus dem Alten Land sind verglichen mit anderen Anbauregionen zwar noch gering, wird aber die nächsten Jahren weiter steigen. Bei der Alessia wird es in der kommenden Saison erste vermarktungsfähige Mengen geben."


Jürgen Faby zeigt abgepackte Wellant-Äpfel aus regionalem Anbau.

Leichte Frostschäden bei Frühkirschen
Der überdachte Kirschenanbau etabliere sich Faby zufolge immer mehr als interessante Alternative zum Apfelanbau. Vermarktet werden die Kirschen (hauptsächlich Kordia und Regina) in der Regel zwischen Ende Juni und Ende August. "Wir haben unser Erntevolumen in den vergangenen fünf bis sechs Jahren verdreifachen können und setzen dabei insbesondere auf die späteren Sorten, da der Wettbewerb im späten Bereich deutlich geringer ist. 2022 war insgesamt ein sehr starkes Vermarktungsjahr. Aufgrund der Kälte hat es bereits leichte Frostschäden bei der Kordia gegeben und auch die Bestäubung hat nicht reibungslos funktioniert, sodass wir insgesamt mit einer etwas kleineren aber immer noch moderaten Erntemenge rechnen müssen."

Weitere Informationen:
Jürgen Faby
Faby Fruchtgroßhandel GmbH & Co. KG
Sandhörn 1 
21720 Steinkirchen
Tel.: 04142-819224
Fax: 04142-819222
juergen.faby@fabyfrucht.de  
www.fabyfrucht.de