Trotz Inflation und Kostensteigerungen blicke man insgesamt auf eine starke Verkaufssaison beim Bio-Chicorée zurück. "Im Januar sowie Februar lief die Vermarktung etwas schleppend, was wahrscheinlich auch zum Teil auf die Inflation und Kaufzurückhaltung seitens des Verbrauchers zurückzuführen ist. Entsprechend der geringeren Nachfrage haben wir in der Treiberei dann Wurzeln vor uns her geschoben, was Ende Februar wiederum zu einer Warenverknappung geführt hat. Dies hat sich allerdings wieder eingependelt, sodass wir momentan einen äußerst stabilen Absatz beobachten", schildert Fabian Borgwald, Ein- und Verkäufer beim Bio-Großhandel Engemann mit Sitz in Willebadessen-Eissen (NRW).
Man könne in diesem Jahr auf eine üppige Wurzelernte zurückgreifen, fährt Borgwald fort. "Wir haben im Gegensatz zu anderen Jahren bisher keine Wurzeln woanders beziehen müssen. Aufgrund der guten klimatischen Bedingungen während des Anbaus konnten die Wurzeln insgesamt in gutem Zustand geerntet und gelagert werden. Das merkt man letztendlich an der erfreulichen Ernte und den Qualitäten in der Treiberei. Auch die Nachfrage ist kontinuierlich vorhanden, was daran liegen mag, dass Importsalate bisher knapp und teuer waren. Normalerweise hören wir in der Treiberei etwa Mitte April auf: Aufgrund der guten Wurzelernte und weiterhin hohen Nachfrage werden wir dieses Jahr zwei Monate länger, sprich bis in den Juni hinein, regionalen Chicorée vermarkten können."
Gerade bei einem aufwendigen Produkt wie Chicorée machen sich die allgegenwärtigen Kostensteigerungen jedoch bemerkbar, bestätigt Borgwald. "Nicht nur die Löhne, sondern auch die Logistik- und Kühllagerkosten üben einen erheblichen Druck auf unseren Betrieb aus. Im Dezember haben wir zum Glück eine Preisanpassung verhandeln können, weshalb wir nun etwa 20 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen." Inwiefern sich die Inflationssteigerung dabei auf den Bio-Absatz auswirken wird, sei Borgwald zufolge schwer zu greifen. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass die klassische Bio-Kundschaft nach wie vor im Fachhandel einkaufen wird."
Über die zurückliegenden Jahre hinweg sei der Absatz von Bio-Chicorée relativ stabil geblieben, bilanziert Borgwald des Weiteren. "Die Kundschaft bleibt weiterhin stabil und Konsumtrends sind eher weniger zu beobachten. Verpackungstechnisch wird der Bio-Chicorée nach wie vor überwiegend lose angeboten. Wir sind dabei lediglich von 4- auf 2-kg-Kisten umgestiegen: Das ist zwar für uns als Lieferant mit etwas mehr Aufwand verbunden, beschleunigt aber den Durchlauf am POS, weshalb unter dem Strich weniger Abschriften entstehen."
Bilder: A. & K. Engemann GbR
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