Die Coöperatie Hoogstraten hat am Freitag ihre Erdbeersaison feierlich eröffnet. Im Beisein von Presse und Interessenten wurde die erste Erdbeerkiste versteigert. Marketingleiter Jan Engelen blickte aber auch auf das vergangene Jahr zurück und nach vorn. "Es war ein besonders schwieriges Jahr, in dem wir aufgrund der Polykrise einen Rückgang der Anbauer und des Umsatzes (-10 Millionen Euro) hinnehmen mussten. Aber wir sind nicht beunruhigt. Denn weniger Erzeuger bedeuten nicht weniger Anbaufläche, und nach dem schwierigen Jahr erwarten wir, dass sich der Umsatz wieder erholen wird. Wir freuen uns riesig, dass die neue Saison endlich wieder richtig losgeht."
In diesem Jahr feiert die Coöperatie Hoogstraten ihr 90-jähriges Bestehen. Ein Grund für eine bescheidene Feier, aber "die wirkliche Feier wird erst in zehn Jahren stattfinden", erklärt Engelen.
Es war für die Genossenschaft, wie für viele andere auch, ein besonders schwieriges Jahr. "Die Folgen von Corona, der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise und die Inflation haben sich auf unseren Umsatz ausgewirkt." So hatte die Genossenschaft aufgrund der Energiekrise und des Virenproblems bei Tomaten deutlich weniger Wintervorräte und musste sogar Produkte importieren, um ihre Kunden ganzjährig beliefern zu können. Zudem seien die Fusionsgespräche mit der REO-Veiling gescheitert, weil die Parteien noch zu weit auseinanderlägen. "Ich gehe aber davon aus, dass wir diese Gespräche in der Zukunft wieder aufnehmen werden", sagt Engelen.
Jan Engelen, Hans Vanderhallen und Dirk Van den Plas van Coöperatie Hoogstraten
Große Mengen an Tomaten, Paprika und Erdbeeren stehen an
Die Coöperatie Hoogstraten, erklärt Engelen, ist eine atypische Versteigerung, da sie sich hauptsächlich auf drei Hauptprodukte konzentriert: Erdbeeren, Tomaten und Paprika. Das machte die Sache im letzten Winter besonders schwierig, denn gerade diese Produkte hatten unter der Energiekrise stark zu leiden. Aus diesem Grund herrschte in der Genossenschaft am vergangenen Freitag auch eine gewisse Erleichterung. "Die Tomatenproduktion ist wieder voll im Gange, bei Paprika sind wir wieder in der Produktion und jetzt können wir auch Erdbeeren willkommen heißen. Das Angebot ist noch relativ begrenzt, aber wir erwarten, dass wir bis Ostern schöne Mengen anbieten können und in den folgenden Wochen die volle Produktion erreichen."
Bis dahin rechnet Engelen allerdings wieder mit einem gewissen Überangebot auf dem Markt. "Zu dem Zeitpunkt, an dem wir einen Produktionshöhepunkt erwarten, wird es sowohl in West- als auch in Südeuropa noch ein großes Angebot geben. Das wird den Preisen nicht guttun, aber zum Glück setzt der belgische Einzelhandel viel auf einheimische Erdbeeren und Tomaten."
Gruppe A. De Witte kaufte die erste Kiste Hoogstraten-Erdbeeren.
Gurken und Strauchtomaten anstelle von Spezialitäten
Die Genossenschaft rechnet mit einer Verschiebung der Anbauflächen, wobei Erdbeeren immer noch den weitaus größten Anteil haben. "Bei den Erdbeeren sind wir konstant (900 Hektar). Wir sehen eine Verlagerung von den Juni- zu den Durchgangsfrüchten. Das liegt an den höheren Energiekosten, aber mengenmäßig bleiben wir auf dem gleichen Niveau. Bei Tomaten stellen wir jedoch fest, dass viele Erzeuger das Risiko verringern wollen und sich daher immer weniger auf Spezialitäten konzentrieren."
Die Gesamtanbaufläche der Tomatenerzeuger der Coöperatie Hoogstraten beträgt etwa 193 Hektar. "Bei den Spezialtomaten haben der Virusdruck und die Energiepreise zu einer Verringerung der Anbaufläche um 35 Hektar geführt. Diese Hektar werden von Strauchtomaten eingenommen, die weniger risikoreich sind. Außerdem entscheiden sich immer mehr Landwirte für den Anbau von Gurken, die ein sehr gutes Jahr hatten, und für Paprika." Paprika wird auf etwa 112 Hektar angebaut und Gurken sind bei der Genossenschaft auf 26 Hektar gestiegen.
Mini-Wassermelone neu im Sortiment
"In den Sommermonaten können die belgischen Verbraucher auch Hoogstraten-Beerenobst (Heidelbeere, Himbeere, Brombeere und Kiwi) und Kirschen genießen." Seit letztem Jahr gibt es außerdem belgische Mini-Wassermelonen, die bei Tomeco nachhaltig und lokal angebaut werden. "Diese kommen Mitte Juni in die Produktion und wir erwarten, dass wir anschließend bis Ende September etwa zehn Tonnen pro Woche anbieten können. Das ist für uns eine Alternative zum Sommeranbau von Erdbeeren, und wir sehen, dass sie sehr gut angenommen wird. Einzelhändler und Verbraucher schätzen eine lokal angebaute Wassermelone, die weniger Wasser benötigt als das spanische Produkt und aufgrund ihrer geringeren Größe auch in puncto Convenience optimal ist. Das kommt auch den Brix-Werten zugute, denn sie liegen auf dem Niveau der größeren Größen, aber in einem kleineren Format. Also vergleichsweise mehr", erklärt Engelen.
Deshalb will die Coöperatie Hoogstraten die schwierigen Monate hinter sich lassen und mit einem positiven Gefühl in die Zukunft blicken. "Trotz der vielen Herausforderungen, die vor uns liegen, investieren wir deshalb viel in die Zukunft. Die Einführung unseres neuen Extranets für Einkäufer ist ein gutes Beispiel dafür. Indem wir die Digitalisierung anstreben, setzen wir bewusst auf bessere und effizientere Partnerschaften, nicht nur mit den Einkäufern, sondern auch mit den Erzeugern."
"Darüber hinaus wollen wir als Genossenschaft auch einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Gesellschaft leisten, indem wir in erneuerbare Energien investieren. Anfang März wurden mehr als 3.600 zusätzliche Solarpaneele auf den Dächern unserer Hallen installiert, wodurch sich der Anteil der Solarenergie bei der Coöperatie Hoogstraten mehr als verdoppelt hat."
Die 'Woche von Hoogstraten'
Auch im Bereich der Vermarktung tut die Genossenschaft alles, um die Förderung und den Verkauf von Erdbeeren zu unterstützen. "Ein Jubiläumsjahr erfordert besondere Mittel, und so startet die Coöperatie Hoogstraten Anfang Mai die 'Woche der Hoogstraten' unter dem Motto 'Hoogstraten... Dan is't goe!' Eine Woche lang werden die Hoogstraten-Erdbeeren im Mittelpunkt des Lebens der belgischen Verbraucher stehen."
"Ein großes Influencer-Event bildet den Auftakt, und es wird auch einen brandneuen Radiospot geben. Darüber hinaus wird die Verpackung der Erdbeeren speziell für diese Woche neu gestaltet. Mithilfe eines QR-Codes können die Verbraucher mehr über die Geschichte der Hoogstraten-Erdbeeren und ihre Herkunft erfahren und sich auf unserer Vlog-Website Videoinhalte ansehen. Das Ziel ist es, unsere Kunden noch besser zu informieren und zu inspirieren."
Achiel De Witte, Hans Vanderhallen und Jan Prinsen im Gespräch nach dem Verkauf
Der Startschuss für das Ganze ist laut Engelen am Freitag gut gelaufen. "Trotz des regnerischen Wetters war es ein großer Erfolg. Für die Jugendorganisation JEZ! wurde der wunderbare Betrag von 8.000 Euro gesammelt, und wir haben ein großes Interesse an der neuen Saison festgestellt. Alle scheinen sich sehr auf die neuen Erdbeeren aus der Region zu freuen, und wir natürlich auch", so Prinsen abschließend.
Weitere Informationen:Coöperatie Hoogstraten
Loenhoutseweg 59
2320 Hoogstraten, Belgien
Tel.: +32 33 40 02 11
[email protected]
www.hoogstraten.eu