Bereits seit einigen Wochen wird am Kaiserstuhl vermehrt französischer Löwenzahn gehandelt. "Das Blattgemüse findet besonders bei unseren Abnehmern in den Bereichen Gastronomie und Hofläden nach wie vor sehr guten Anklang. Der Löwenzahn wird dabei parallel zum Feldsalat, der im Winter ebenfalls sehr viel genommen wird, angeboten und kann in der Regel bis zum Start der regionalen Spargelsaison in erfreulichen Mengen vermarktet werden", weiß Jochen Blust, Inhaber des gleichnamigen Unternehmens und Gastro-Großhändler mit Sitz am Freiburger Großmarkt.
Der Fruchtgroßhändler bezieht den Löwenzahn bereits seit vielen Jahren vom festen Partner in Nordfrankreich. "Es gab in der Vergangenheit mehrere Versuche die arbeitsintensive Kultur hier am Kaisterstuhl zu produzieren, jedoch ohne Erfolg", so Blust. "Obwohl der Löwenzahn aufgrund der Kostensteigerungen im Einkauf etwas zugelegt hat, sind unsere Verkaufspreise nahezu identisch wie in den Vorjahren."
Inhaber Jochen Blust zeigt den frischen Löwenzahn aus Nordfrankreich.
Auch den Chicorée bezieht Blust vom Partner in Nordfrankreich, beide Produkte werden zweimal wöchentlich als Mischpaletten zum Kaiserstuhl gefahren. "Im Gegensatz zum Löwenzahn bieten wir Chicorée in der Regel 12 Monate im Jahr an, wobei nach wie vor im Winter vermehrt auf das Gemüse zurückgegriffen wird. Preislich liegt der Chicorée nur leicht über Vorjahresniveau, im Vergleich mit den exponentiellen Preissteigerungen bei vielen anderen Gemüseprodukten, etwa Blumenkohl, handelt es sich aber um einen mininmalen Aufschlag."
Rückwärtstrend prägt Großmarktklientel
Neben dem Hauptsitz in Königschaffhausen betreibt die Blust KG bereits seit vielen Jahren einen Großmarktbetrieb am Freiburger Frischezentrum. Von dort aus wird die knackfrische Ware vorwiegend an Gastronomen, Wochenmärkte und Hofläden geliefert. "Unsere Kundschaft wird spürbar älter und an vielen Stellen fehlt der Nachwuchs. Erschwerend hinzu kommen der prägnante Personalmangel sowie die gesetzlichen Vorgaben, mit den sich die Gastrobetriebe konfrontiert sehen."
In den zurückliegenden Jahren haben bereits viele Gastronomen, Metzgereien und Bäckereien ihr Geschäft aufgegeben. "Und ich befürchte, dass die derzeitigen Kostensteigerungen diesen Negativtrend beschleunigen werden", schlussfolgert Blust, der sein Liefergebiet gezwungenermaßen erweitert habe. "Aber auch für die Produzenten wird es zunehmend schwierig am Markt zu bestehen, was unter anderem auf die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Spritzmittel usw. zurückzuführen ist. Dies hat unter anderem dazu geführt, dass der regionale Obstbau am Kaiserstuhl tendenziell rückläufig ist."
Bilder: Blust KG
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Jochen Blust
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