Im Bereich der Zitrusfrüchte wird Ware aus der südlichen Hemisphäre nun sukzessive durch jene aus Südeuropa abgelöst. "Wir bieten bereits erste Tarocco-Blutorangen an, die wir zwar aus Spanien beliefert bekommen, dennoch in Südafrika angebaut worden sind. In zwei bis drei Wochen wird es voraussichtlich erste Tarocco italienischen Ursprungs geben", berichtet Heinrich Penz, Obstgroßhändler im niederösterreichischen Melk. "Seit Mitte-Oktober erhalten wir bereits italienische Blattclementinen und -zitronen, ab KW 44 gefolgt von Navel-Orangen von der Amalfi-Küste. Generell kann man sagen, dass wir dem normalen Saisonverlauf rund 1-2 Wochen voraus sind."
Die ersten Paletten mit frühen Zitrusfrüchten wurden auf dem Großmarkt Verona recht hochpreisig offeriert. "Aufgrund der verhaltenen Nachfrage, hat man die Preise jedoch nach unten korrigieren müssen", verweist Penz auf den preislich hart umkämpften Zitrusmarkt. "Preisgünstige Satsumas aus der Türkei sowie spanische Clementinen drücken auf den Markt. Gleichzeitig punktet Italien weiterhin mit qualitativ hochwertiger Ware, die wiederum ihren Preis hat."
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Einblick ins Zitrussortiment: v.l. Blattzitronen und -clementinen italienischen Ursprungs sowie Tarocco-Blutorangen aus Südafrika.
Durchschnittliche Trauben- und Steinobstsaison
Für den österreichischen Fachgroßhändler, der unter anderem Gastro- und Hochseekunden entlang der Donau bedient, gilt der Großmarkt Verona als Dreh- und Angelpunkt seiner Warenbeschaffung. Das Frischezentrum gewährt ihm den direkten Zugang zum Produzenten. Auch Tafeltrauben werden weiterhin rege gehandelt. Penz: "Es werden mir unter anderem die Sorten Italia und Red Globe offeriert, Regina-Trauben sind momentan hingegen gesucht. Ich würde die diesjährige Traubensaison als durchschnittlich bezeichnen. Wir sind relativ früh gestartet und ich schließe auch nicht kategorisch aus, dass die Kampagne etwas früher beendet werden wird." In der letzten Phase der Saison stehen die italienischen Trauben in der Winterverpackung in direktem Wettbewerb mit türkischen Sultana-Trauben sowie Überseeware.
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In Sachen italienische Tafeltrauben steht weiterhin ein breites Sortiment zur Verfügung.
Auch die italienische Steinobstsaison befindet sich derweil im Endspurt. "Die Kampagne neigt sich sukzessive dem Ende entgegen. Pfirsiche und Nektarinen sind bereits ausgelaufen, Pflaumen sind hingegen noch bis Monatsende erhältlich und werden zurzeit zu attraktiven Preisen angeboten. Ähnlich wie bei den Trauben entspricht die diesjährige Saison etwa dem Mehrjahresdurchschnitt." Besonders für weißfleischige Steinfrüchte konnten laut Penz auch in diesem Jahr gute Preise erzielt werden.
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Die letzten Pfirsiche und Nektarinen der diesjährigen, europäischen Saison wurden bereits gehandelt.
Gemüsejahr mit zweigeteiltem Bild
Jahreszeittypisch wird auch die Auswahl an österreichischem Gemüse tendenziell kleiner, so Penz, der ein breites Gemüseportfolio aus eigenem Anbau anbietet. "In der KW 44 haben wir die letzten bunten Salate der diesjährigen Saison ausgeliefert. Auch bei Brokkoli und Blumenkohl stehen wir kurz vor dem Saisonübergang. Wir haben in der KW 44 bereits ersten italienischen Blumenkohl verladen und die Preise liegen mit 1,10–1,20 EUR/kg auf normalem Niveau."
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Bunte Salate aus eigenem Anbau sind seit KW 44 nicht mehr erhältlich.
Alles in allem blickt man mit gemischten Gefühlen auf das Erntejahr 2025 zurück. "Über das gesamte Sortiment hinweg waren die Erträge allesamt in Ordnung. Die guten Anbaubedingungen mit punktuellen Niederschlägen haben aber besonders bei den Salaten zu einer Überversorgung im Juli geführt. Dies hat sich dann wiederum auf das Preisgefüge und die allgemeine Vermarktungslage niedergeschlagen. Insofern ist es am Ende immer ein zweischneidiges Schwert", heißt es abschließend.
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Ing. Heinrich Penz
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