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Hans-Josef Stärk, Betriebsleiter der Bio-Packstation vom Fruchthandelsunternehmens BayWa Obst GmbH & Co. KG

Die Erntemenge an Bio-Äpfel von 2022 übertraf die von 2021 um 30 Prozent

Als Vertragsvermarkter vieler bäuerlicher Familienbetriebe lagert, sortiert und verpackt BayWa Obst Äpfel, Birnen, Beeren und Steinobst an verschiedenen Standorten an Bodensee und Neckar. Ob aus Integrierter Produktion oder aus ökologischem Anbau: die Kunden können aus einem breiten Portfolio an Früchte in unterschiedlichsten Verpackungen wählen. Am exklusiven Bio-Obstgroßmarkt in Ravensburg wurde vor wenigen Tagen die umfangreiche Modernisierung und Erweiterung der Packstation abgeschlossen. In einem Interview erläuterte uns Betriebsleiter Hans-Josef Stärk die Entwicklung des Bio-Bereichs bei BayWa Obst und gab einen Ausblick auf die diesjährige Vermarktungskampagne.

"Wir hatten eine große Apfelernte, unsere Lager sind also gut gefüllt. Das macht natürlich Freude in der Vermarktung, die wiederum in der Saison 2022/2023 sicherlich vor einigen Herausforderungen stehen wird. Nichtsdestotrotz sind wir aber optimistisch, schließlich haben wir einen guten Markt direkt vor der Haustür", sagt uns Hans-Josef Stärk, Betriebsleiter der exklusiven Bio-Packstation von BayWa Obst am Standort Ravensburg.


Hans-Josef Stärk

Ernte um 30 Prozent höher als im Vorjahr
"Wir haben in diesem Jahr eine recht große Ernte einfahren können und liegen bei ca. 30 Prozent über der unterdurchschnittlichen Vorjahresernte. Die Äpfel beziehen wir von unseren 30 Bio-Vertragserzeugern, die Mitglieder der Württembergischen Obstgenossenschaft (WOG) sind. Die Erfassung und Vermarktung läuft aber über BayWa bzw. und die Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft (OvB)", sagt Stärk. Die Erntemenge liege jährlich zwischen 15.000 bis 20.000 Tonnen. "Hierbei sprechen wir von der hängenden Ernte. Je nachdem, wie sich die Qualität der Ware entwickelt, wird auch noch ein Warenanteil über die Industrie verwertet, sprich an Hersteller von Apfelmus und Apfelsäften."

Hauptabnehmer der Bio-Äpfel und -Birnen ist der Lebensmitteleinzelhandel, wobei zu den Kunden auch der Fachhandel, Großhandel, Naturkosthandel sowie Wochenmarktbeschicker zählen. "Das Hauptabnahmegebiet ist der süddeutsche Raum. Zu bestimmten Jahreszeiten exportieren wir auch Äpfel nach Frankreich, in die Schweiz, aber auch kleinere Mengen nach Dänemark." 

"Die Früchte stammen alle aus der Bodenseeregion, schwerpunktmäßig aus dem Raum Ravensburg", sagt uns Stärk stolz. Die Landwirte sind alle Verbandsmitglieder, also sprich Bioland, Naturland oder Demeter zertifiziert. Trotz dessen, dass Polen nach wie vor der größte Apfelproduzent Europas ist, spüre man von polnischer Seite aus im Bio-Bereich keinen besonderen Konkurrenzdruck. "Der hiesige Handel und die Verbraucher möchten die bereits erwähnten Verbandsqualitäten haben. Polen produziert überwiegend das klassische Standandardsortiment nach den Basiskriterien der EU-Ökoverordnung." In der Weiterverarbeitung sehe man wiederum einen deutlich größeren Konkurrenzdruck, gerade was die Apfelsaft- und Apfelmusproduktion betrifft.

Ganzjährige Vermarktung
"Dank unserer Lagertechnik sowie den bestehenden Mengen können wir die Ware auch nahezu ganzjährig vermarkten. Angesichts der guten Ernte 2022 dürften wir in der laufenden Vermarktungssaison auch wieder zwölf Monate lieferfähig sein. In diesem Jahr waren wir auch zwei Wochen früher am Markt vertreten und haben schon Mitte August den Handel wieder mit Ware beliefern können", teilt uns Stärk mit. 

Wassermangel sei trotz des heißen Sommers für das Unternehmen kein Problem gewesen. "Wir hatten am Bodensee immer wieder stärkere Gewitter mit den entsprechenden Niederschlägen gehabt. Da die Äpfel auch genügend Sonnenlicht abbekommen habe, zeichnen sich die Früchte durch sehr gute Qualitäten, das heißt, durch einen hohen Zuckergehalt sowie eine sehr ausgeprägte Farbgebung aus. Auch die Größe der Äpfel ist ausgeglichen und damit marktkonform, es gibt also weder einen bedeutenden Anteil an Übergrößen noch an zu kleinen Äpfel", sagt Stärk. "Die Brixwerte liegen zwischen 14-16 Grad, bei manchen Sorten seien die Werte sogar höher." 

Neue Sortier- und Packanlage 
"Wir haben in diesem Jahr unsere Packstation umfangreich modernisiert und erweitert. Investiert wurde in eine neue Sortieranlage, zwei zusätzliche Packlinien für plastikfreie Verpackungen und eine Birnensortiermaschine mit angeschlossenen Legebändern – alles auf dem neuesten Stand der Technik. Mit der neuen sechsspurigen Sortiermaschine können sowohl äußerliche als auch innere Qualitäten unterschieden werden. Die Verpackungslinie haben wir so erweitert, dass wir einen noch höheren Anteil der Ware komplett plastikfrei verpacken können. Zum Einsatz kommen Karton-Flügelschalen, Zellulosenetze, aber auch lose und gelegt werden die Äpfel und Birnen angeboten. Die Kapazität im Sortierbereich konnten wir verdoppeln und im Packbereich um 30-40 Prozent erhöhen."

Die Nachfrage nach den 4er- bis 6er-Schalen sei im Bio-Bereich in den letzten vier bis fünf Jahren gestiegen. Stärk: "Unser Hauptprodukt sind kleinere Verpackungen mit vier Äpfeln mit ca. 600 Gramm. Als Aktionsprodukt im LEH findet man wiederum 1 kg Äpfel in Zellulosenetzen. In beiden Bereichen nahm das Interesse es in den letzten Jahren zu. Die Verbraucher möchten schlichtweg geschützte Ware kaufen, wofür sich Verpackungen wie die Flügelschale aus Vollkartonage sehr gut eignen."


Ein Teil des Teams am Standort Ravensburg

20 Jahre Bio-Obst vom Bodensee
Die Eigenmarke Bio-Obst vom Bodensee feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. "Die ersten Umstellungsbetriebe waren bereits 1999 vor Ort. Wir haben hier gewissermaßen die Weichen für die Bio-Produktion am Bodensee gestellt. Mittlerweile wird jeder vierte Baum von den Erzeugern der WOG nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet. Seit 20 Jahren befinden wir uns auf einem gesunden, kontinuierlichen Wachstumskurs", erzählt uns Stärk.  

Aus Kostengründen oder aber weil der passende Nachwuchs fehle, müssten zwar im gesamten Obstbau manche Betriebe schließen, jedoch träfe das nicht auf den Bio-Bereich zu. "Im Vergleich zu konventionellen Betrieben hat der Generationswechsel bei vielen Bio-Betrieben schon stattgefunden. Wir sind auch stolz darauf, dass kein einziger Landwirt seine Produktion wieder zurück auf eine konventionelle Produktionsweise umgestellt hat." Jährlich seien ein bis zwei Betriebe hinzugekommen. Sobald ein konventioneller Betrieb sein Geschäft aufgab, wurden die Flächen oftmals von einem Bio-Betrieb übernommen. Die mit BayWa kooperierenden Öko-Betriebe haben heute eine Durchschnittsgröße von etwa 20 Hektar.

Die Obst vom Bodensee-Vertriebsgesellschaft als Vermarktungspartner in Richtung LEH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der BayWa, der Vebo Frucht und der VOG Ingelheim. "Am Bodensee gibt es zwei Erzeugergenossenschaften, einmal die Württembergische Obstgenossenschaft, von denen wir 100 Prozent der Bioäpfel vermarkten. Dann gibt es da noch die Marktgemeinschaft Bodensee (Mabo), die mit verschiedenen privaten Obstgroßmärkten zusammenarbeitet. Die Bio-Äpfel der Mabo-Betriebe werden auch in Ravensburg sortiert und verpackt, sodass ca. 60-70 Prozent der am Bodensee angebauten Bio-Äpfel über unsere Packstation nach Kundenwunsch aufbereitet werden", sagt Stärk. "Die OvB wurde 1996 von BayWa und Vebo gegründet, um am Bodensee leistungsstark zu sein, die Mengen zu bündeln und um eine gemeinsame Logistik zu gewährleisten."

Weitere Informationen:
Hans-Josef Stärk
BayWa Obst
Standortverantwortlicher
Tel.: +49 (0)751 808-210
Fax: +49 (0)751 808-216
hans-josef.staerk@baywa.de 
https://www.baywa-obst.de