Wenn in diesen Tagen die Zahlen zur Kartoffelernte in Niedersachsen veröffentlicht werden, blicken die Bauern einigermaßen zufrieden auf diese Ernte zurück. „Die Landwirte haben mehr Ackerfläche mit Kartoffeln angebaut, aber wegen der Witterungsbedingungen insgesamt weniger Knollen vom Feld holen können“, erläutert Thorsten Riggert, Mitglied im Vorstand des Landvolks Niedersachsen und Vorsitzender des Bauernverbands Nordostniedersachsen (BVNON) im Gespräch mit dem Landvolk-Pressedienst.
Der Kartoffel-Fachmann bewertet die Stimmung bezogen auf die Ernte als „ganz gut“. Riggert: „Es ist ähnlich wie bei der Milcherzeugung: Wir können nicht meckern, denn wir bekommen für die Handelsklasse 1 rund 25 Euro für die Dezitonne. Das ist okay, trotz der deutlich gestiegenen Aufwendungen, die wir besonders auch für die Beregnung erbringen mussten.“
Aufgrund der enormen Kostensteigerungen – nicht nur für Energie beim Lagern und Kühlen der Ware, sondern auch für Futter und Betriebsmittel – und zahlreicher Unwägbarkeiten aus dem politischen Raum sowie teils absurder (drohender) Vorschriften bei der GAP oder im Pflanzenschutz, sind die Perspektiven für viele Landwirte im Kartoffel-Segment „eher bescheiden“, warnt Riggert.
Jährlich werden weltweit mehr als 370 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Der Pro-Kopf-Verbrauch in deutschen Haushalten liegt bei circa 60 Kilogramm pro Jahr. „Speisekartoffeln sind ein günstiges Grundnahrungsmittel“ sagt Thorsten Riggert. Niedersachsen ist mit Abstand das größte Anbaugebiet für Kartoffeln im Bundesvergleich. In ganz Deutschland wurden in diesem Jahr auf knapp 260.000 Hektar (ha) Erdäpfel angebaut; in Niedersachsen waren es rund 115.000 ha.
Quelle: Landvolk Niedersachsen