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Fotoreport Interpera 2022:

Diesjährige Birnenernte bleibt voraussichtlich hinter europäischem Ertragspotenzial zurück

Anlässlich der 13. Interpera 2022 zog die internationale Birnenbranche diese Woche nach Rotterdam. Auf der anerkannten Konferenz unterhielten sich Erzeuger, Vermarkter und die übrigen Beteiligten der Lieferkette über technische und wirtschaftliche Themen. Mit etwa 110 Besuchern aus 14 Ländern blickte der niederländische Veranstalter DPA auf ein erfolgreiches Event zurück. Die nächste Auflage der Interpera wird nächstes Jahr vom spanischen Verband Afrucat veranstaltet.

Cindy van Rijswick von Rabobank und AMI-Experte Helmut Schwartau erläuterten die heutigen Entwicklungen des Birnenmarktes. Laut Van Rijswick stagniert der Birnenmarkt nun nach einigen starken Wachstumsjahren erst mal. Die Auswirkungen der momentanen Inflation seien dabei noch ungewiss. Es sei zudem zu erwarten, dass der europäische Konsum von Obst und Gemüse, ähnlich wie in den USA, sinken wird. Aktuell pendelt sich der O&G-Konsum bereits auf das Vor-Corona-Niveau ein, bei gewissen Artikeln liege der Absatz sogar unter dem Vor-Corona-Niveau. Die Rabobank-Sprecherin rechnet darüber hinaus mit einer anhaltenden Inflation. Die Birne gelte gemäß Van Rijswick für viele Verbraucher nach wie vor als 'altbacken', während die Frucht den heutigen Nachhaltigkeits- und Gesundheitstrends entspricht. "Die CO2-Bilanz von regional erzeugten Birnen ist im Vergleich zu anderen Früchten äußerst niedrig." Das sollte am POS mehr betont werden, so Van Rijswick.

Hier gelangen Sie zum vollständigen Fotoreport.

Obstkonsum: Tendenz sinkend
Helwig Schwartau (AMI) wies unter anderem auf die Kriegswirren in der Ukraine hin und betonte, dass der Osten nach wie vor ein wichtiger Absatzmarkt für die Birnen sei. Ansonsten sei der Obstkonsum seit Kriegsbeginn im Februar stark rückläufig. Sollte das gesamte Ertragspotenzial mit einer Gesamttonnage um 2,45 Mio. Tonnen dieses Jahr erreicht werden, müsse man gemäß Schwartau mit einem äußerst schwierigen Vermarktungsjahr rechnen.

Durchwachsende Ertragsprognosen
Afrucat-Sprecher Manel Simon präsentierte daraufhin einen Rückblick auf das zurückliegende Vermarktungsjahr sowie die diesjährigen Ertragsprognosen in den wichtigen Anbauländern Europas.

Früher Erntestart in den Niederlanden, Tendenz in Italien weiterhin sinkend
Die Niederlande erwartet einen frühen Erntestart und einen durchschnittlichen Ertrag, ähnlich wie im Jahr 2020. Belgien erwartet trotz Frühjahrsfrost einen normalen Ertrag (leicht unter Vorjahresniveau) bei guten Qualitäten. Man rechnet am 20. August mit den ersten Mengen aus heimischem Anbau. In Italien wird im Vergleich zum Allzeittief im letzten Jahr ein wesentlich höherer Ertrag erwartet. Die Anbaufläche und damit der Birnenanbau sei allerdings weiterhin rückläufig. Frankreich erwartet eine frühe und durchschnittliche Ernte um rund 140.000 Tonnen. Man spricht zudem von einer erfreulichen Entwicklung und einem wachsenden Areal bei den Club-Birnen.

Portugal rechnet aufgrund der klimatologischen Bedingungen mit einer kleineren, jedoch qualitativ hochwertigen Ernte um rund 158.000 Tonnen. Durch die hohen Kosten sei der brasilianische Absatzmarkt großteils weggebrochen, weshalb alternative Absatzmärkte händeringend gesucht werden. Spanien hat schließlich mit Frühjahrfrösten zu kämpfen gehabt, was sich wiederum auf den Birnenanbau ausgewirkt hat. Trotz der erwarteten Ernteeinbußen hofft man auf einen hohen Anteil an großfallender Ware und einen entsprechend guten Absatz.

Insgesamt wird die europäische Gesamternte voraussichtlich hinter dem Potenzial zurückbleiben, prognostiziert man. "Wir erwarten zwar in der Summe mehr Birnen im Vergleich zum Vorjahr, Spanien, Frankreich, Belgien und die Niederlande werden dennoch hinter dem Potenzial zurückbleiben, weshalb wir das europäische Gesamtpotenzial schlussendlich nicht erreichen werden."

Vermarktung am Point of Sale
André Boer des niederländischen LEH-Konzerns SuperUnie äußerte sich zu Verbrauchertrends und neuen Vermarktungskonzepten. Er nannte eine Birne im Joghurt zum Frühstück als gutes Beispiel eines neuen Konzeptes, zumal die Birne als Snack für den Zwischendurchverzehr - wie sie heutzutage am meisten angepriesen wird - eher weniger geeignet sei. 

Sonstige Themen des bunten Rahmenprogramms waren u. a. der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf den italienischen Birnenanbau, die südafrikanische Birnenerzeugung, Anbautechnik, Sorteninnovationen, die Marmorierte Baumwanze, die Nutzen und Mehrwerte der Datenerhebung im Birnensektor und vieles mehr.

Hier gelangen Sie zum vollständigen Fotoreport.