Im Schatten der deutschen Beeren- und Kirschensaison finden auch gewisse Flugexoten nach wie vor ihren Weg zu den Verbrauchern. "Litschis waren lange Zeit gar kein Thema im Sommer, finden aber in den letzten Jahren zunehmend guten Anklang, vor allem bei Gastronomen und Facheinzelhändlern", berichtet Klaus Jürgen Braun, Betriebsleiter beim Stuttgarter Großhandelsunternehmen Werner Ebert GmbH & Co KG.
Rechts: Grenadilla
Bezogen werden die kleinen Früchtchen momentan sowohl aus Mexiko als auch Vietnam. Braun: "Mexiko startet nun mit kleineren Mengen in die Saison, Vietnam ist schon etwas länger am Markt vertreten. Beide Herkünfte zeugen von hoher Qualität und die Ware ist in der Regel wunderschön. Die mexikanische Ware ist überwiegend etwas kleinfallender, etwa bis Kaliber L, aus Vietnam kommen vorrangig XL-Litschis."
© Werner Ebert GmbH & Co KG
Die Sommerlitschis können je nach Qualität und Nachfrage voraussichtlich bis Mitte/Ende Juli angeboten werden, fährt Braun fort. "Danach gibt es eine traditionelle Lücke bis November, wo wir mit Flugware aus Südafrika durchstarten. Später wird das Sortiment dann durch Schiffsware aus Madagaskar ergänzt, die wir im Dezember und Januar anbieten können."
Brasilianische Feigen
Allmählicher Saisonwechsel bei Feigen
Außer Litschis seien derzeit auch sonstige Exoten beim Stuttgarter Großmarktunternehmen anzutreffen. "Papayas aus Brasilien werden heutzutage ganzjährig gehandelt. Gleiches gilt für Pitahaya - ob gelb, rot oder rot-weiß, die wir aktuell aus Vietnam, Thailand und Südamerika beziehen. Bei den Feigen führen wir parallel zur Flugware aus Brasilien auch europäische Chargen aus Italien und Spanien. Demnächst werden auch die preislich attraktiveren Früchte aus der Türkei, dem weltweit bedeutendsten Feigenanbauland, bei uns eintreffen", schildert Braun.
Einblick ins Pitahaya-Sortiment: Thailand (r) und Vietnam
Aufgrund rekordverdächtig hoher Frachtraten und zusätzlicher Preisaufschläge sei die Beschaffungslage in Sachen Flugexoten nach wie vor sehr angespannt, beobachtet Braun des Weiteren. "Da immer noch weniger Flüge stattfinden, ist es teilweise herausfordernd, die Ware hierher zu holen. Aufgrund dessen liegen die Preise über das gesamte Exotensortiment hinweg etwa 10-15 Prozent über Vor-Corona-Niveau." Generell sei gemäß Braun in Zeiten steigender Inflation eine gewisse Kaufzurückhaltung zu beobachten. "Sämtliche Produkte werden zwar wie gewohnt gehandelt, dennoch in kleineren Abnahmemengen."
Spannende Sommersaison steht bevor
Auch bei der Firma Ebert steht die aktuelle Jahreszeit im Zeichen mehrerer Saisonwechsel. "Deutsches Beerenobst gibt es nun in Hülle und Fülle, während die Spargelsaison mittlerweile beendet wurde. Um der Nachfrage im Bereich Gastronomie gerecht zu werden, sind wir bereits auf Grünspargel aus Mexiko und Peru umgestiegen. Auch die Waldpilzsaison nimmt nun mit Pfifferlingen aus Serbien, Rumänien und Bulgarien zusehends Fahrt auf. Die Frage ist natürlich, inwiefern wir später in der Saison auf Ware aus Belarus und dem russischen Sammelgebiet Kaluga zurückgreifen können. Insofern steht uns eine spannende Sommersaison bevor", schlussfolgert Braun.
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