Etwa 50% der verkauften Pilze werden auch tatsächlich hierzulande gezüchtet, wie uns der Pilzbotschafter des Bunds Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer e.V. und Geschäftsführer der Leichlinger Champignonzucht, Peter Marseille, mitteilt. Dies hinge unter anderem mit der Lohnkostenstruktur zusammen, die sich wiederum in den Preisen widerspiegeln würde, da etwa 70% des Preises durch die Kosten für die aufwendige Handarbeit zustande kämen.
Tim und Peter Marseille
Großes Pilzangebot
"Wir bieten selbst Austern-, Rosen-, Limonen-, Kastanienseitlinge an, die auf Roggen- und Weizenstroh gezüchtet werden. Zu den beliebtesten Sorten zählen aber weiterhin braune und weiße Champignons, Shiitake-Pilze sowie die Kräuterseitlinge", sagt Marseille. Seit etwa zwei Jahren widmet sich sein Betrieb auch der Züchtung der Samthaube, auch bekannt als Pioppino. Marseille kann dabei sämtliche Pilze ganzjährig anbieten.
"Champignons und Kräuterseitlinge werden natürlich viel verkauft, wobei das Interesse an Austernseitlingen und Shiitake-Pilzen steigt", weiß Marseille. Neben dem Lebensmitteleinzelhandel werden seine Produkte auch direkt an Endverbraucher verkauft. In der Gastronomie werden die Pilze, insbesondere der Austernseitling, wiederum zunehmend als Schnitzel- bzw. Fleischersatz verwendet. "Die Nachfrage nach diesen Produkten steigt stetig an und hat sich um etwa 70% erhöht."
In den letzten zwei Jahren konnten aufgrund der Coronalage vor allem im LEH deutlich höhere Umsätze mit den Pilzen erzielt werden, während der Umsatz in der Gastronomie nahezu eingebrochen ist. "Champignons haben einen Marktanteil von etwa 65-70%, dicht gefolgt vom Kräuterseitling und den Shiitake-Pilzen. Eine steigende Tendenz ist auch beim Austernseitling zu bemerken", so Marseille.
Preisdruck von Discountern
Durch den Konkurrenzdruck aus dem Ausland, werden die Preise von den Discountern entsprechend gedrückt, was für einige Züchter mehr und mehr zur Herausforderung wird. "Das ist ein ganz großes Problem, denn eigentlich müssten die Preise viel höher sein. Gleichzeitig wollen die Discounter mehr deutsche Ware anbieten." Bei der Verpackung werde weiterhin auf Pappschalen gesetzt, wobei die Schalen innen mit Kunststoff beschichtet werden. "Pilze nehmen wie ein Schwamm Vieles von außen auf. Zumal der Pilz auch deutlich empfindlicher und nicht so lange haltbar ist wie andere Produkte", sagt Marseille abschließend.
Weitere Informationen:
Peter Marseille
Leichlinger Champignonzucht
Bergerhof 71
42799 Leichlingen
Telefon: +49 2175/ 4282
Fax: +49 2175/4282
E-Mail: info@leichlinger-champignonzucht.de
leichlinger.champignonzucht@yahoo.de
Web: https://www.leichlinger-champignonzucht.de