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Nachhaltige, gesunde Lebensmittel aus dem Meer:

"Algen sind das Gemüse der Zukunft"

Kleidung, Möbel und Verpackungsmaterial. Dies sind nur einige der vielen Dinge, für die Algen verwendet werden. Kein Wunder also, dass dieses vielseitige Naturprodukt immer beliebter wird. Und auch in Gerichten ist das Meeresgemüse beliebt. Martijn van Damme hat beschlossen, von Zwiebeln auf essbare Algen umzustellen. Er gründete ein Handelsunternehmen für nachhaltig angebautes Meeresgemüse. „Es ist ein Pioniermarkt mit großem Potenzial“, sagt er.

Martijn van Damme von North Sea Greens

North Sea Greens ist ein niederländisches Unternehmen, das Meeresalgenprodukte für den Verbrauchermarkt anbietet. Diese werden lokal und nachhaltig in Europa angebaut. Martijn van Damme gründete das Unternehmen zusammen mit seinem Vater, der früher ebenfalls im Zwiebelgeschäft tätig war. „Wir haben eine Leidenschaft für den Lebensmittelsektor. Und wir haben uns schon länger für Algen interessiert“, erklärt er.

„Algen sind unglaublich gesund. Sie enthalten viele Vitamine, Proteine und Mineralien. Außerdem stehen die Anbauflächen unter Druck. Pflanzliche Lebensmittel sind die Zukunft. Algen werden im Wasser angebaut. Man braucht kein Frischwasser, keinen Dünger und keine Pestizide. Auch Algen tragen effektiv zur Aufnahme von CO2 bei. Wir glauben, dass nachhaltig angebaute Algen eine große Hilfe für Mensch und Umwelt sein kann. Sie sind das Gemüse der Zukunft.“

Lokaler, nachhaltiger Anbau
Das Unternehmen kauft seinen Seetang von einer festen Gruppe von Erzeugern. Sie bauen im Nordwesten Europas an, von Frankreich bis Norwegen. „Wir wollen so lokal wie möglich einkaufen. Die Anbaumethode in Europa ist nachhaltig. Alle Erzeuger erfüllen die festgelegten Qualitätsanforderungen. Auch die Wasserqualität ist gut. Alle Produzenten, mit denen wir zusammenarbeiten, bauen im Meer an“, sagt Martijn.

Die Algen-Ernte

„Einige praktizieren eine kontrollierte Ernte in den Ozeanen: Das heißt, sie kultivieren sie nicht, sondern schneiden sie, um sie am Wachsen zu halten. Es werden auch immer mehr Algen an Land angebaut. Seesalat zum Beispiel wird bereits in großem Umfang in Becken angebaut. Diese kontrollierte Umgebung ermöglicht eine noch bessere Qualitätskontrolle.“

Algen, ein echtes Saisonprodukt, sind von Frühjahr bis Herbst frisch erhältlich. Aber wie werden sie angebaut? Van Damme erklärt: „Im Herbst ‚haften‘ die Sporophyten der Algen an den Filamenten und wachsen in einem Innenraum, der als Brutstätte bezeichnet wird. Wenn die Pflanzen groß genug sind, werden sie ins Meer gehängt. Mit der Ernte kann je nach Anbaugebiet und Art im Frühjahr begonnen werden.“

„Royal Kombu zum Beispiel wird im Frühjahr geerntet. Das klingt ziemlich einfach, ist es aber nicht. Man kann nicht einfach anbauen, was man will und wo man will. Es gibt eine Menge zu beachten, sowohl in Bezug auf Genehmigungen und Zertifizierungen als auch in technischer Hinsicht. Wie bei anderen Naturprodukten spielt auch hier das Wetter eine Rolle. Angenommen, es ist stürmisch, dann wird das Wasser rau. Das kann zu Verlusten führen. Das muss man auf jeden Fall bedenken, wenn man auf dem offenen Meer anbaut. Auch die Temperatur wirkt sich auf das Wachstum und damit auf den Ertrag aus.“

North Sea Greens handelt mit etwa zehn Algensorten: Das Sortiment umfasst neben Meersalat auch Meertrüffel, Meerspaghetti, Nori, Wakame, Royal Kombu, Atlantic Wakame und Dulse. Alle werden nachhaltig und biologisch angebaut. Die Produkte werden größtenteils eingelegt, getrocknet oder frisch eingefroren geliefert, was eine längere Haltbarkeit gewährleistet. 

„Frische Algen in Salzlake halten sechs Monate bis zu einem Jahr, getrocknete sogar bis zu zwei Jahre. Letztere haben einen großen Vorteil: In Wasser getaucht gewinnen sie fast ihre ganze Frische zurück. Nur ein kleiner Prozentsatz wird wirklich frisch geliefert. Frischer Seetang ist nur 48 Stunden haltbar. Dafür sind sie sehr teuer und exklusiv und werden nur vom High-End-Segment benötigt“, so Martijn weiter.

Immer mehr Algen auf dem Teller
Zu den wichtigsten Kunden von North Sea Greens zählen das Gastgewerbe, Großhändler und die verarbeitende Industrie. „Letztere ist ein wichtiger Absatzmarkt. Denken Sie an Algen-Burger, Pommes, Snacks und Sushi-Blätter. Diese Produkte werden vom Markt leicht aufgenommen und sind sehr gefragt.“

„In Europa wird der größte Teil der in diesen Produkten enthaltenen Algen jedoch immer noch in Asien produziert. Dort wird viel mehr Seetang angebaut als in Europa. Die europäischen Anbaukosten sind ziemlich hoch. Dies ist zum Teil auf drei Faktoren zurückzuführen:
Die Arbeitskosten sind relativ höher und die Anbaumethode ist nachhaltig. Hinzu kommen hohe Qualitäts- und Zertifizierungsstandards“, sagt Martijn.

Meeresgemüse wird auch in der Gastronomie immer beliebter. In der gehobenen Gastronomie wird es immer häufiger in die Gerichte aufgenommen. In der mittleren Preisklasse ist ebenfalls ein zunehmendes Interesse zu verzeichnen. „Das ist ein gutes Zeichen. Die Menschen, vor allem in der Altersgruppe der 25- bis 50-Jährigen, lassen sich gerne überraschen. Auch das Gastgewerbe will sich mit neuen Produkten profilieren.“

„Doch es fehlt noch ein Stück Marktakzeptanz. Algen sind ein neues Produkt und haben alle Voraussetzungen, um jeden zu erobern, auch weil das Bewusstsein für nachhaltige, gesunde und pflanzliche Lebensmittel wächst. Man könnte meinen, sie verkaufen sich leicht, aber das tun sie nicht. Es ist schwierig, die Verbraucher davon zu überzeugen, mit Algen zu kochen“, fügt Martijn hinzu.

Rezepte und Vielseitigkeit
Laut Martijn fällt es vielen Menschen schwer, Algen zu verwenden, vor allem, weil sie mit der Verwendung nicht vertraut sind. Dafür möchte North Sea Greens seine Kunden begeistern und arbeitet dafür unter anderem mit einem bekannten niederländischen Koch zusammen. „Mit Algen kann man viel machen. Das Produkt kann in Kroketten und in Bier verwendet werden, als Salzersatz oder zum Garnieren von Hauptgerichten. Oder sogar zum Würzen von Salaten. Deshalb nennen wir unsere Produkte am liebsten 'Meeresgemüse'.“

„Sie sind so viel mehr als nur Meeresalgen. Der Koch und wir haben angefangen, Rezepte und alle möglichen Verwendungsmöglichkeiten zu entwickeln. Wir wollen die Kunden inspirieren. Jedes Produkt hat einen unverwechselbaren Geschmack. Man kann sie verwenden, um aus jeder Mahlzeit etwas Besonderes zu machen. Nori zum Beispiel hat einen leicht nussigen Geschmack, während Dulse beim Erhitzen ein wenig wie Speck schmeckt. Die Sorte eignet sich sehr gut als Kartoffelgewürz. Royal Kombu wird oft in Brühen verwendet, zum Beispiel für die berühmte japanische Suppe Dashi“, erklärt Van Damme.

Verpackung von North Sea Greens

„Zu Beginn werden wir uns hauptsächlich auf den Horeca-Sektor konzentrieren. Die Menschen müssen eine positive Erfahrung mit Seetang machen. Dann ist es wahrscheinlicher, dass sie sie auch zu Hause verwenden und ihre Erfahrungen mit anderen teilen. Wir entwickeln auch Verbraucherprodukte für den Einzelhandel. Das macht großen Spaß und ist ein spannender Prozess. Aber es bedeutet auch eine Menge Arbeit. Supermärkte bieten derzeit hauptsächlich asiatische Produkte an.“

„Sie sind nicht vergleichbar mit unserem Produkt, das rein und unverarbeitet ist, obwohl uns auch die Beliebtheit der asiatischen Küche entgegenkommt. Die Menschen sind spürbar begeistert von unserem Meeresgemüse. Das gibt uns die Zuversicht, noch mehr auf die Marktakzeptanz zu setzen. Da gibt es noch viel zu gewinnen. Die Erzeugung und Vermarktung von Meeresalgen ist noch ein Pioniermarkt - mit viel Potenzial.“

Großflächige Meeresalgenproduktion in der Nordsee
Der Anbau von Meeresalgen ist in Europa auf dem Vormarsch. Verglichen mit der weltweiten Produktion findet er jedoch immer noch in kleinem Maßstab statt. Er macht etwa zwei Prozent des weltweiten Anbaus aus. Die europäische Algenproduktion beläuft sich auf über 300.000 Tonnen pro Jahr (Frischgewicht).  

Weltweit liegt diese Produktion bei über 32 Millionen Tonnen (Frischgewicht). China, Indonesien, Japan und Südkorea sind die größten Anbauländer. Zusammen bauen diese Länder 95% der weltweiten Algenproduktion an. Mehr als 75% dieser Produktion sind für den Lebensmittelmarkt bestimmt.

Martijn sagt, dass es Pläne gibt, diesen Anbau in Europa auszuweiten. Seit Jahren wird in der Nordsee an der großflächigen Produktion von Meeresalgen geforscht. Norther ist ein belgischer Windpark. Er liegt etwa 25 km von Westkapelle in den Niederlanden und Zeebrugge in Belgien entfernt. Dort wurden letztes Jahr testweise etwa 100 Hektar Seegras angepflanzt. In diesem Frühjahr wurden die ersten davon geerntet.

Es wird erwartet, dass der Anbau in diesem und anderen Windparks in der Nordsee in Zukunft erheblich ausgeweitet wird. Zahlen zeigen, dass die europäische Produktion auf etwa zehn Prozent der weltweiten Ernte ansteigen könnte. Die positiven Aussichten von Algen könnten sich als Lösung für die weltweite Nahrungsmittelknappheit erweisen. Und ihre Rolle bei der Reduzierung der CO2-Emissionen trägt sicherlich zu dieser guten Prognose bei. Außerdem steigt die Nachfrage nach pflanzlichen, gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln rapide an.

Martijn van Damme
North Sea Greens
T: +31 (0)166-7440199
info@norhtseagreens.nl 
www.northseagreens.nl