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Anneliese Vollweiler, Geschäftsführerin von Anevo Trading GmbH:

"Es ist ein verzwicktes Jahr für Beeren und Steinfrüchte"

Die Erdbeerernte in Serbien war im letzten Monat aufgrund des  Wetters eher schwierig, wie Anneliese Vollweiler, Geschäftsführerin der Anevo Trading GmbH, FreshPlaza mitteilte. Doch Vollweiler ist zuversichtlich, dass sich die Situation dort bald erholen wird. "Serbien ist ja ein Vorreiterland, was Corona-Impfungen angeht. Etwa 55% der Bevölkerung wurde hier schon zweimal geimpft. Serbien ist nun auf der grünen Liste der EU. Das gibt diesem Land auch einen großen Aufschwung für den Handel und den Tourismus."


Anneliese Vollweiler. Foto: Anevo Trading GmbH

Arbeitskräftemangel und Erntemaschinen

Gleichzeitig zeigen sich auch dort die Auswirkungen des Arbeitskräftemangels. "Es sind zu wenig Erntehelfer vorhanden. Die, die vorhanden sind, sind meistens keine langjährigen Erntehelfer, sondern Studenten oder Personen aus fremden Wirtschaftsgebieten. Da sie nicht so effizient ernten können, ist der Kiloertrag entsprechend geringer. Die Preise für Tagelöhner sind aber gestiegen. Schwarzarbeit wird hier schwer bestraft. Das Land passt sich zunehmend den EU-Richtlinien an."

Foto rechts: Anevo Trading GmbH

In Serbien werden vermehrt Erntemaschinen und generell Maschinen zur Verarbeitung von Früchten eingesetzt. Vollweiler: "Wir setzen hier eine Erntemaschine ein, die mit Luftstößen arbeitet. Heidelbeeren und Himbeeren werden z.B. so geerntet. Es ist ein ganz neues Patent, das erst vor drei Jahren in Serbien aufgebaut worden ist und langsam vermarktet wird. Der Luftstoß ist viel günstiger für die Früchte und die Pflanze selbst. Lasersorter und hochstehende Verarbeitungslinien werden durch den europäischen IPARD-Fond gefördert." Die serbische Landwirtschaft wird unter anderem durch Förderprogramme der GTZ und der GIZ aus Deutschland sowie von USAid aus den USA unterstützt. 

Verzwicktes Jahr

"Kälte und Regen waren definitiv auch in Serbien ein Problem: Frost und der lange Winter haben die biochemischen Prozesse beeinflusst, was sich in der Qualität der Früchte niederschlägt", so die Geschäftsführerin von Anevo Trading. 

"Es ist im Ganzen ein verzwicktes Jahr, weil alles verspätet und dann auf einmal kommt. Für gewöhnlich kommen ja erst die Erdbeeren, dann Kirschen, Himbeeren, Aprikosen. Jetzt kommt alles auf einmal. Heidelbeeren können jetzt auch schon gepflückt werden. Erdbeeren liefen gar nicht so gut. Für Himbeeren, die ebenfalls bereits geerntet werden, und Brombeeren wird ein durchschnittliches Erntejahr erwartet."

Foto rechts: Anevo Trading GmbH

Feld- und Plantagenarbeit trotz Corona

"Es gab schon öfter Ernteverzögerungen aufgrund von Kälte, aber so krass wie dieses Jahr war es selten zuvor. Positiv ist wiederum, dass trotz der widrigen Umstände durch die Pandemie, die Menschen ihre Felder und Plantagen besser bestellen konnten, obwohl sie dies mehrheitlich als Nebenerwerb betreiben." Einschränkungen sieht Vollweiler derweil in den Kühlhäusern: "Menschen scheuen sich davor, die Arbeit hier aufzunehmen, da sich der Virus bei Kühlschranktemperaturen sehr wohl fühlt, wie man zuletzt bei Tönnies gesehen hat." 

Vollweiler spricht angesichts der weiterhin bestehenden Probleme von einer 'Mischung aus mehreren Faktoren'. So etwa bei der Himbeere: "Sieht man sich z.B. die Situation bei der Himbeere an, so stellt man fest, dass Verträge von den Jahren 2019 und 2020 nicht erfüllt worden sind. Diese Lieferverpflichtungen stehen definitiv im Raum. Im Jahr 2020 sind 10.000 bis 15.000 Tonnen Himbeeren in die USA und nach Asien exportiert worden, die immer mehr von hier kaufen. Weil die Ware hier sehr wenig gespritzt wird, wird die Ware zu teils sehr hohen Preisen gekauft. Das ist eine begrüßenswerte Entwicklung."

Kleine Obstbauern gegen große Chemieunternehmen

Klare Worte findet Vollweiler dabei für die großen Chemieunternehmen: "Es gibt Agraringenieure, die kleineren Obstbauern helfen, die Spritzmittel richtig anzuwenden, damit nur das gespritzt wird, was die Pflanze braucht, wenn sie krank wird und kein Cocktail aus vielen unterschiedlichen aktiven Komponenten genutzt wird. Große, internationale Agrar-Chemikalienerzeuger sind ja auch eher daran interessiert genau diese 'Cocktails' anzubieten, mit dem sie alles kaputtmachen."

Sie verweist dabei auf den Schaden, der sich vor allem bei Endverbrauchern etwa durch zunehmende Allergien und Unverträglichkeiten bemerkbar macht. "Glyphosat ist eine einzige Katastrophe. Dass wir dem Ganzen noch keinen Riegel vorgeschoben haben, verstehe ich nicht."

"Eine integrative, minimal-invasive Landwirtschaft mit konventionellen Methoden wäre hierbei eine gute Alternative gegen den Einsatz von Fungizid- und Pestizidcocktails", so die Meinung von Anneliese Vollweiler. 


Foto: Anevo Trading GmbH 

Präsenz von Anevo Trading im osteuropäischen Raum

"Bulgarien, Rumänien, Griechenland und Nordmazedonien, sowie Bosnien sind generell gute Rohwarenproduzenten. Aber bei der  Verarbeitungskultur ist Serbien der absolute Vorreiter. Rohware aus den umliegenden Ländern zu kaufen und in Serbien zu verarbeiten, ist unser großes Ziel."

Weitere Informationen:
Anevo Trading GmbH
Anneliese Vollweiler
Fraunhoferstraße 16
D-91058 Erlangen
Tel (Deutschland): +49 (0) 170 581 79 70
Tel (Serbien): +381 (0) 63 611 855
E-Mail: info@anevo.de   
www.anevo-trading.com