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Gemüsebau Kiening sieht auch im Ausnahmejahr großen Bedarf an Sonderkulturen

"Man will daheim auch nicht jeden Tag das Gleiche essen"

Beim Münchener Familienunternehmen Kiening befindet man sich nun im Endspurt: Die letzten Gewächshaus-Tomaten und -Gurken wurden bereits geerntet, die Wintersaison steht in den Startlöchern. Auch für den traditionellen Gemüsebaubetrieb war das Vermarktungsjahr 2020 Corona-bedingt bisher spannender denn je, bestätigt Caroline Kiening auf Nachfrage.

Am Anfang der Krise hat sich die Vermarktungssituation über Nacht komplett gedreht: Die Gastro-Kunden die normalerweise am Großmarktstand der Firma Kiening eingekauft haben, benötigten deutlich weniger Mengen. "Wir haben uns dieser Situation angepasst und unsere Struktur auf kleine Fachläden und Lieferservices umgestellt. Dieser Absatzbereich ist zwar deutlich aufwendiger, weil man mehr Leute anrufen muss um die gleichen Mengen zu verkaufen, alles in allem hat diese Umstellung für uns aber recht gut funktioniert", blickt Frau Kiening zurück.

Boom im Hofladen
Derweil haben die Umsätze in der Sparte Direktvermarktung im eigenen Hofladen 'geboomt'. "Während des Lockdowns haben wir einen wahnsinnigen Kundenzulauf verzeichnet. Man merkt jetzt wieder einen Anstieg, in den letzten zwei Wochenenden war der Absatz erneut extrem gut." Nichtsdestotrotz reichen der erhöhte Umsatz im Hofladen nicht aus um die Verluste im Großhandel komplett auszugleichen. 


Frischer Rettich und Federkohl.

Erfreuliche Nachfrage bei Sonderkulturen
Der bayerische Gemüsebaubetrieb punktet bereits seit einigen Jahren mit Sonderkulturen, etwa Kräutern, ausgefallenen Tomaten und seit letztem Jahr auch frischen Edamame. Die Hülsenfrucht wird auch dieses Jahr erneut mit angeboten und erfreut sich steigender Beliebtheit im Fachhandel. "Leider haben wir uns nicht ganz speziell drauf konzentrieren können, wir sind aber voll dran und wollen das Produkt die nächsten Jahre weiter voran treiben."


Edamame für den Frischmarkt aus bayerischer Erzeugung

Die Edamame wird in der Regel im April gesät, doch die Kultur zeigt sich im Anbau recht empfindlich. "Das Wachstum der Kerne muss insbesondere begutachtet werden, sie dürfen wiederum nicht überreif sein. Wenn die Schoten später geerntet werden, sind sie oft gelb und braunfleckig. Das hat mit der Qualität der Ware nichts zu tun, trotzdem bevorzugt der Kunde in der Regel grüne Ware." Auch nächstes Jahr wird die Edamame erneut angebaut und vermarktet werden, die Produktionskapazität bleibt erstmal gleich, heißt es weiter.


Ausgefallene Tomatensorten aus bayerischer Erzeugung: Ochsenherz (l) und bunte Cocktailtomaten.

Ausgefallene Tomaten
Neben der modernen Hülsenfrucht gedeihen dieses Jahr insgesamt 18 verschiedene Tomatensorten - etwa Cocktail-, Fleisch- und Ochsenherztomaten - auf dem Betrieb. "Am Anfang hatten wir Bauchweh ob es tatsächlich die richtige Entscheidung war, die Resonanz war aber gewaltig. Wir haben aber nie genug Tomaten hergebracht. Es bleiben in diesem Corona-Jahr viele Leute in Deutschland und man möchte daheim einfach nicht jeden Tag das Gleiche essen."


Georg Kiening sr. (hier beim Großmarktbesuch von 2017) hat sich dieses Jahr endgültig aus dem Unternehmen zurückgezogen. Er war seit vielen Jahren der feste Ansprechpartner am Großmarktstand der Firma. 

Alles in allem schaut die Gärtnerfamilie zuversichtlich in die Zukunft. "Wir sind zur Zeit positiv gestimmt. Die Vermarktung am Großmarkt läuft wieder an, es wird viel daheim gekocht. Wir rechnen damit, dass der Abverkauf jedenfalls bis Weihnachten voll weiterlaufen wird."

Weitere Informationen:
Gemüsebau Kiening GbR.
Caroline Kiening
Bajuwarenstraße 6
Karlsfeld
+49 8131 25055
[email protected]   
www.kiening-gemuese.de/betrieb