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Zu Besuch bei Jochen Haubner, Haubner Gemüsebau:

"Wir verkaufen uns ab"

In der deutschen Lebensmittelbranche lässt sich ein Trend erkennen: Großbetriebe übernehmen vielerorts kleinstrukturierte Familienbetriebe, oder verdrängen diese. "Das war bereits bei den Bäckereien und Metzgereien so, nun sehen wir es auch im Gemüseanbau", so Jochen Haubner, von Haubner Gemüsebau in Nürnberg. In seinem Betrieb baut er auf 1,8 Hektar Produktionsfläche hydroponisch Salat an.  Er findet die Entwicklung besorgniserregend: "Wenn das Land verfügbar ist findet sich immer ein ausländischer Investor aus der EU oder von außerhalb – aber leider bringt das nur wenige Vorteile für Deutschland, die Wertschöpfung liegt im Ausland. Wir verkaufen uns ab."

Hier geht es zur Bildergalerie des Besuchs.

Was bedeutet Regionalität
"Regionalität hat uns in den letzten Jahren die Existenz gesichert, und natürlich die Begehrlichkeiten bei aus- und inländischen Großbetrieben und Investoren geweckt, was nun die Existenz der familiengeführten Mittelstandsbetriebe gefährdet", so Haubner.

"Mir stellt sich die Frage: Wem gehört die Regionalität? Sollte die Bezeichnung für die regional, z.B. in Bayern agierenden Betrieben vorbehalten sein, oder auch den Großbetrieben und Investoren die ihre Geschäfte bundesländerübergreifend machen, zustehen? Für mich besteht die Gefahr darin, sich gegenüber dem Endkunden unglaubwürdig zu machen und den Trend und Ruf der Regionalität langfristig zu schädigen", gibt der Erzeuger zu bedenken.                                              

Diskrepanz im Gemüsesektor
Was die Kosten im Anbau angeht, so sieht der Erzeuger eine negative Erwartungshaltung vom Handel: Jeder Handgriff mehr, jede neue Verordnung, jede Qualitätssicherungsmaßnahme usw. seien Arbeitsschritte, die sich auf den Produktpreis auswirken müssen. "Für den Handel sind das unscheinbare Veränderungen, für uns kostet allerdings jeder dieser Schritte ein paar Cent pro Salatkopf. Das sind Kosten, an denen wir als Erzeuger letztendlich hängen bleiben. Auch unser Grundkosten unterliegen einer stetigen Steigerung Wir müssen jedes Jahr mit einer Preissteigerung unserer Zulieferanten um die 3% rechnen, infolge gestiegener Rohstoff- und Energiekosten."

Gleichzeitig werde bei den Preisverhandlungen immer auch über die ausländische Konkurrenz gesprochen: "Das ist für mich das Schlimmste, im eigenen Land mit Preisen aus dem Ausland verglichen zu werden. Selbst innerhalb Europas gibt es vollkommen unterschiedliche Voraussetzungen für den Anbau – in Deutschland sind die Energiekosten beispielsweise wesentlich höher als in manchen Nachbarländern. Auch der Mindestlohn variiert innerhalb der EU. Trotzdem wird erwartet, dass wir unser Gemüse zum gleichen Preis produzieren, wie Erzeuger mit niedrigeren Grundkosten."

Er betont die Wichtigkeit von Integrität am deutschen Markt: "Wir bauen hier an, wir bilden hier aus, wir zahlen hier Steuern – wir kaufen auch hier ein. Deswegen wollen wir auch nicht mit Firmen in anderen Ländern verglichen werden, die zu anderen Konditionen produzieren."

Erfahrungen vom Großmarkt Nürnberg
"Bei der Importware auf Großmärkten, beispielsweise, handelt es sich oft um Restposten, mit denen der LKW vollgemacht wird. Hier fällt mir auf, dass ausländische Ware ist solange teuer ist, bis es hiesige Ware gibt. Dann fallen die Preise extrem, es gibt dann selbst für die erste deutsche Ware im Jahr schlechte Preise und macht diese teils unverkäuflich, da die Niedrigpreise der ausländischen Ware zu attraktiv für die Großmarktkunden ist."

"Für jeden Geschmack ist was dabei"
"In vielen anderen europäischen Ländern kommen Salate aus Tüten sehr gut an. In Deutschland suchen die Verbraucher vermehrt noch nach großen Salatköpfen", weiß Florian Wolz von der Vermarktungsorganisation Franken-Gemüse Knoblauchsland eG, der auch die Firma Haubner angehört. "Wenn man trotzdem eine Mischung möchte sind unsere Trios der ideale Kompromiss. Es handelt sich dabei um drei verschiedene Sorten die als gemeinsamer Kopf aus einem Wurzelblock wachsen. Da ist für jeden Geschmack was dabei", bestätigt Haubner. Die SalaJoe Trios machen 80-90% der Salatproduktion von Haubner Gemüsebau aus.

Inzwischen führt der Erzeuger auch Kopfsalat aus dem hydroponischen Anbau in seinem Sortiment: "Anfangs war ich skeptisch, aber das fertige Produkt ist wirklich sehr zufriedenstellend und kann definitiv mit Freilandsalaten mithalten." Er sieht eine spannende Entwicklung was das Saatgut für den hydroponischen Anbau angeht. "Die Anbautechnik und der Standort machen einen großen Unterschied – inzwischen gibt es mehr und mehr Betriebe die auf diese Art des Anbaus umsteigen und so wird auch die Sortenvielfalt erweitert."

Hier geht es zur Bildergalerie des Besuchs.

Mehr zur Vermarktungsorganisation Franken-Gemüse Knoblauchsland eG.

Für weitere Informationen:
Jochen Haubner
Haubner Gemüsebau
Untere Stadtgasse 43a
90427 Nürnberg
Tel: 0911-9346868
Mail: info@salajoe.de
Web: www.salajoe.de

Florian Wolz
Franken-Gemüse Knoblauchsland eG
Raiffeisenstraße 200
90427 Nürnberg
Tel. 0911 93483-0 
Mail: info@franken-gemuese.de 
Web: https://www.franken-gemuese.de/