Die Zuckermaisernte in Baden-Württemberg wurde diese Woche – pünktlich zum geplanten Saisonstart – begonnen. Jedoch seien einige Maßnahmen nötig, um ein gutes und schmackhaftes Produkt zu ernten, informiert Moritz Schmälzle von der gleichnamigen Bio-Gärtnerei mit Sitz in Sinzheim. „Die Larve des Maiszünslers z.B. kann tunnelartige Gräben in den Kolben fressen. Um dies zu vermeiden bringen wir Schlupfwespen aus, die diese parasitieren. Auch Rabenkrähen fressen gerne Zuckermais. Um diese abzuschrecken beschallen wir das Feld mit hochfrequenten Schallwellen, die an das Tier angepasst sind. Das heißt: Die Frequenz für Vögel ist fast nicht hörbar für den Menschen, die Frequenz für Huftiere, ruft auch beim Menschen Hörschäden vor, falls man zu nahe dran ist."
Rechts: Frischer Bio-Zuckermais aus eigener Erzeugung. Bild: Schmälzle & Sohn Gbr
Schwieriger Wettbewerb mit Convenience-Produkt
Der Zuckermais wird bereits seit vielen Jahren saisonal auf dem biodynamischen Erzeugerbetrieb angebaut. U.a. wegen der entsprechenden Bewässerungsanlage gedeiht das Gemüse recht gut. Das klassische Sommerprodukt wird entweder über den eigenen Abodienst vertrieben oder gelangt über die Edeka-Zentrale sowie den Großhandel in den regionalen Einzelhandel. „Ich würde behaupten, dass der Zuckermais ein verschwindendes Produktsegment ist. Vakuumierter Zuckermais bzw. das Convenienceprodukt ist wegen der Aufwand und der Haltbarkeit mittlerweile beim Verbraucher gefragter. Auch wird beim Zuckermais meines Wissens nicht besonders auf die regionale Herkunft geachtet. Andererseits schmeckt das Frischeprodukt deutlich besser, das ist immer noch ein bedeutendes Einkaufsargument.“
Impression aus der Bio-Gärtnerei / Bild: Schmälzle & Sohn Gbr
Gemüseraritäten
Im Gegensatz zum Zuckermais – der eher in kleinem Stil angebaut wird – bildet das Fruchtgemüse (vorrangig Tomaten und Auberginen der Sorte 'Sabelle') aus dem eigenen Glashaus momentan das Kernsortiment der biodynamischen Gärtnerei. Neue Gemüseraritäten werden aber in regelmäßigen Abständen ins Sortiment aufgenommen. „Wir bauen seit 2016 auch Süßkartoffeln an, welche wir schätzungsweise Ende September roden können. Am Anfang hatten wir 7 verschieden Sorten, heute nur noch 3 Sorten, die in unseren Breiten über ca. 90 Tage Kultur voll entwickelt sind. Auch haben wir das Wurzelgemüse Yacon im Testlauf, welches wegen dem Inulin-Wert sehr als Superfood für Diabetiker geeignet ist."
Weitere Informationen:
Schmälzle & Sohn Gbr
GF: Georg & Moritz Schmälzle
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