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Großes Geschäft mit kleinem Gewächshausgemüse

Der Zucchini Preis sinkt stetig, Auberginen profitieren noch immer vom Gemüse Hype, und für Blattgemüse ist die Verbindung zwischen Bauer und Handel sehr wichtig. Der Radieschen Bauer wirft den deutschen Verkäufen neidische Blicke zu, und rote Paprikas bleiben so beliebt wie sie es immer waren. Ein Überblick über Gewächshausgemüse.


Rote Paprika ist beliebter als grüne
Die Nachfrage nach grüner Paprika geht zurück, der Konsum des roten Gemüses steigt jedoch weiter an. Krijn van der Spijk vom Bauernverband Hotpepper sagte, die rote Paprika sei vor allem wegen ihres Wiedererkennungswerts sehr beliebt. "Die rote Paprika wird oft in asiatischen Gerichten verwendet. In der türkischen Küche verwendet man traditionell meistens die grüne Paprika, aber rote Paprika ist und bleibt der Liebling der Käufer. Das Gemüse ist einfach schön anzusehen und wird sogar in Handywerbungen verwendet. Oft werden Paprikas auch zu Schokolade gereicht."

Die extrem scharfen Paprikas, die online für viel Aufsehen sorgen, sehen auch gut aus, aber Hotpepper baut sie nicht an. "Die Verbraucher haben kein Interesse daran, mit ihnen zu kochen."

Die Verkaufskanäle des Bauernverbandes sind unterschiedlich. "Wir beliefern den Großhandel und über Dritte auch Supermärkte und den Einzelhandel." Die Gesamtanbaufläche für Paprikas einzuschätzen ist schwierig, so Krijn. "Es gibt viele Bauern, die einen Teil des Gewächshauses mieten, um in den Sommermonaten Paprikas anzubauen. Ich denke, dass wir insgesamt etwa 28 Hektar haben."



Radieschen Saison fällt jedes Jahr anders aus
De Vries Hoek van Holland BV baut auf 16 Hektar Radieschen an. Die De Vries Familie, das sind die Geschwister Marian, Jacqueline, Cor und Michel, hat mehr als 20 Jahre Erfahrung mit dem Anbau von Radieschen. Sie ernten einen bis 1,5 Hektar pro Woche. Die Radieschen werden nach der Ernte gereinigt, die Blätter werden entfernt, sie werden sortiert und in Kilo Säcke von je 1, 2,5 und 10 Kilogramm verpackt. Fast jedes Radieschen wird in ein europäisches Land exportiert, sagt Cor. Einige kleine Mengen werden auch in den Mittleren Osten geliefert. Ein Großteil der Ernte wird verarbeitet, indem man die Pflanzen schneidet. Daher ist es wichtig, dass die Radieschen fest und im Inneren weiß sind. Trotz jahrelanger Erfahrung denkt Cor, dass es schwierig ist, die nächste Saison einzuschätzen. "Jedes Jahr ist anders. Die deutsche Produktion beeinflusst die Verkäufe stark."

Die Preise sinken stark wegen Überangebot an gelben Zucchinis
In den vergangenen Jahren war der Preis für gelbe Zucchinis immer ziemlich gut. Es gab nur ein begrenztes Angebot und die Preise blieben stabil. Die gelben Zucchinis galten als Luxusprodukt: sie waren teurer und halten sich nicht so lange im Lager. Man konnte das Gemüse vor allem in Spezialwarengeschäften finden. Doch dann stellte ein Bauer den Anbau von gelben Zucchinis im letzten Jahr ein. Die Lücke wurde von fünf oder sechs Unternehmen gefüllt, die keinerlei Beratung genossen hatten, so Bauer Johan. Daher wurde zu viel gelbe Zucchini angepflanzt. Das Ergebnis? Das Angebot stieg und die Preise gingen deutlich zurück.

"Zum Glück können wir unser Produkt verkaufen. Denn durch die niedrigen Preise wird es auch für die Supermärkte interessant. Vor allem seit der Preis für gelbe Zucchinis niedriger ist als der für grüne, gibt es immer mehr Interesse von dieser Seite. Im Durchschnitt verwenden die Verbraucher zwei Zucchinis pro Mahlzeit. Das bedeutet, dass eine andere Farbe eine Nische sein kann. Obwohl gelbe Zucchinis in den Niederlanden seit fast 20 Jahren auf dem Markt sind, ist das Produkt vielen Verbrauchern noch völlig neu. Wir hoffen nun, dass sich die Preise in diesem Jahr noch etwas erholen werden, sodass wir ein wenig Profit machen können."

Der Bauer erwartet diese Saison auch für grüne Zucchinis keine Rekordpreise. "Die Supermärkte haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr abgesichert. Während der Wintersaison wählen sie spanische Produkte, von April bis Oktober wollen sie dann niederländische Produkte haben. Das bietet Bauern definitiv eine Möglichkeit. Das Gemüse wird nicht per Vertrag verkauft, sondern im Tagesgeschäft. Die Preise liegen zurzeit etwa gleich auf mit den Vertragspreisen. Diese sind zwar nicht sonderlich gut, aber es wird reichen müssen. Der Tagespreis hängt vor allem von Spanien ab. Sobald das spanische Angebot vom Markt verschwindet, werden die Preise wieder etwas steigen. Wenn die spanischen Bauern allerdings mehr produzieren, sinkt auch der Preis."

Die Bestäubung erfolgt in der Regel Anfang April. "Eine Blüte blüht nur einmal. Sie öffnet sich um fünf Uhr morgens und geht um 11 Uhr vormittags schon wieder zu. Wenn die Blüte bis dahin nicht bestäubt wurde, gibt es auch keine Zucchini und man geht leer aus." Die Bestäubung erfolgt durch Hummeln und Bienen. Jeden Morgen geht Johan seine Runde durch das Gewächshaus, um zu sehen, welche Blüten bestäubt wurden. Er testet, ob der männliche oder weibliche Teil in einer Blüte überwiegt. "Die Pflanzen wachsen sehr gut, aber wegen des kalten Frühlings sind sie ein wenig zu produktiv. Das Verhältnis in den Blüten ist nicht gut. Es gibt nicht genug männliche Blüten, sodass die Bestäubung nicht sehr erfolgreich ist. Das bedeutet, dass man die Pflanzen manuell bestäuben oder aber Blüten von anderen Bauern zur Hilfe nehmen muss."

Markt für Auberginen wächst
Da das Jahr mit kalten Temperaturen begonnen hat, hat sich die Auberginen Produktion ein wenig verspätet. "Wir hatten nun einige wenige gute, klare Tage, sodass wir wieder aufholen konnten", sagt Michel den Ouden von Purple Pride. Der Bauernverband hat einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent und ist im Besitz von 42 Hektar Land. Im nächsten Jahr soll die Anbaufläche auf 48 Hektar vergrößert werden. "Immer mehr kleinere Bauern verschwinden vom Markt, und die großen Unternehmen werden noch größer. Die Expansion unserer Anbaufläche hilft uns, da die Konkurrenz ebenfalls wächst. Die kleineren Unternehmen steigen häufig auf andere Produkte wie beispielsweise Beeren um."

Purple Pride beliefert Länder wie Deutschland, die Niederlande, die UK, Skandinavien und die USA. "Insgesamt kann man sehen, dass der UK Markt den Niederlanden treu bleibt. Der deutsche Markt schwankt etwas mehr. Die Preise sind im Vergleich zum letzten Jahr eher mittelmäßig. Wenn man sich die vergangenen Jahre ansieht, so liegen die derzeitigen Preise etwas unter dem Durchschnitt. Spanien verkauft seit Jahren zu einem sehr günstigen Preis." Das Angebot aus Spanien neigt sich Ende Mai oder Anfang Juni dem Ende zu. Normalerweise gelangen dann zwischen Woche 12 und Woche 43 die niederländischen Auberginen in die Regale. Die ersten spanischen Auberginen kommen dann im Oktober wieder zurück.



In den meisten Ländern steigt die Nachfrage nach Auberginen. Das lila Gemüse ist bei den Verbrauchern sehr beliebt. Michel zufolge liegt das vor allem am veganen Trend. "Es ist ein riesiger Trend und ich glaube nicht, dass er sich in naher Zukunft zurück entwickeln wird. Jeder weiß, dass man weniger tierische Produkte konsumieren sollte. Das spiegelt sich nicht nur auf den Tellern der Verbraucher, sondern auch im Catering Sektor wieder. Fast jedes dritte Restaurant bietet inzwischen zumindest ein paar vegane Gerichte auf der Speisekarte an. Das sind aber nicht mehr nur Salate, sondern auch eine Auswahl an warmen Gerichten. Auberginen eigenen sich perfekt für solche Gerichte."

Der Salatsektor vereint seine Kräfte
"In den Niederlanden wird die Marke im Frischwaren Sektor des Einzelhandels immer wichtiger. Ein Name schafft innerhalb der gesamten Angebotskette einen Mehrwert. Als Anbieter kann man sich so eine bessere Position auf dem Weg vom Bauern bis zum Verbraucher erarbeiten", sagt Chris Noordam von TopKrop. In Frankreich werden beispielsweise fast alle Frischwaren als Markenprodukte verkauft. Der Bauernverband Prince de Bretagne hat sich in den französischen Supermärkten als starke Marke etabliert. Auch der Verband Solarenn wird als Marke immer bekannter. Florette, Anbieter von Salatmischungen, ist ein weiterer wichtiger Markenname, den man in französischen Supermärkten findet.

Ein weiterer Trend ist, dass Frischwaren Händler beginnen, aktiv zu produzieren. Die vertikale Ebene im Sektor vereint ihre Kräfte, beschreibt Chris die Situation. Das kommerzielle Unternehmen Staay Food Group hat im vergangenen Jahr mit dem Anbau von Salat begonnen. Chris denkt nicht, dass dies verwerflich ist. "Es gibt viel mehr Wissen im Sektor, und das Handwerk des Anbaus steht viel mehr im Vordergrund. Außerdem sind kurze Vertriebswege im Blattgemüse Sektor sehr wichtig. Deswegen müssen wir den Handel vernetzen."

Chris beschreibt TopKrop als kommerzielles Zuchtunternehmen. Es wird seit seiner Gründung im Jahr 1968 nun in zweiter Generation geleitet. Ausschließlich für den freien Markt anzubauen ist bei der Produktion von Blattgemüse keine Option, so Chris. "Wenn man eine Rolle spielen möchte, muss man intensiv mit dem Endkunden zusammen arbeiten. Wir ernten erst, wenn der Verkaufszeitpunkt gekommen ist. Deswegen haben wir keine Lager, und frisch bedeutet wirklich frisch. Es ist eine Herausforderung. Man braucht sowohl Erfahrung mit dem Verkauf als auch mit dem Anbau."

Da die Kunden oft sehr verschiedene Wünsche haben, will TopKrop sein Wissen über den Anbau immer weiter vertiefen. Daher führt das Unternehmen viele Tests mit unterschiedlichen, exklusiven Sorten durch. "Es dauert etwa fünf Jahre, bis man mit dem Produktionsprozess gänzlich vertraut ist. Alles beginnt mit dem richtigen Saatgut. Daher ist es wichtig, gute Verbindungen zu den richtigen Anbietern zu haben."

Zukunftsperspektiven
TopKrops Saison geht in der Regel von April bis Oktober. Durch den langen Winter gehen die Bestellungen später ein als sonst. Allerdings macht sich der erfahrene Bauer keine Sorgen. "Es belebt die Dinge", sagt er. "Man kann noch so viel planen, das Klima bleibt ein entscheidender Faktor bei den Verkäufen. Wir schauen jeden Tag auf das Thermometer. Sobald die Temperaturen auf über 20°C steigen, gehen die Bestellungen ein."

TopKrop hat ein diverses Klientel, das Unternehmen beliefert auch die Lebensmittel-Serviceindustrie. Das Salat wird auf Sandwiches und Wraps verwendet. Außerdem wird asiatisches Blattgemüse immer beliebter. "Das hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Das asiatische Blattgemüse wird beispielsweise in Pfannengerichten verwendet und der Catering Sektor liebt es."

Insgesamt wächst die Zielgruppe für Blattgemüse, meint Chris. Jüngere Verbraucher entscheiden sich immer häufiger für das Gemüse. Spinat wird beispielsweise öfter roh gegessen. Die Kunden haben keinen Grund, sich über das Angebot zu beschweren, da die Produktauswahl riesig ist. Es gibt noch immer eine ziemlich große Verbrauchergruppe, die den klassischen Salatsorten wie Kopfsalat und Kohl treu bleibt. Der Eisbergsalat ist und bleibt die Nummer 1, gefolgt von Kohl. Dennoch können die Verbraucher aus einem breiten Produktsortiment wählen, was Geschmack, Farbe und Konsistenz angeht.

Für weitere Informationen: 
Krijn van der Spijk
krijn@kvanderspijk.nl

Cor de Vries
info@devrieshvh.nl

Johan Zwinkels
johan.zwinkels@wxs.nl
Chris Noordam
info@topkrop.nl
Erscheinungsdatum: