Die Türkei ist nicht gerade für die Produktion und den Export von Spargel bekannt. Zurzeit verkaufen die Spargel Produzenten gerade einmal genug für den lokalen Markt.
"In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach grünem Spargel in der Türkei deutlich gestiegen. Unserer Unternehmen misst auf dem lokalen Markt Jahr für Jahr einen graduellen Anstieg von 50%. Daher werden immer mehr neue Felder für grünen Spargel angelegt, und ich denke, dass das auch in den kommenden 3-4 Jahren so sein wird. Zurzeit verkauft mein Unternehmen etwa 175 Tonnen. Wir erwarten, dass diese Menge im nächsten Jahr auf 240 Tonnen ansteigen wird. Obwohl wir momentan nur mit einer Hand voll Einzelhändlern aus Istanbul Geschäfte machen und einige Online-Verkäufe, denken wir, dass sich das bald ändern wird", so Arman Badur, Gründer von Nomad und Partner. Sein Unternehmen vertreibt kleine Mengen an weißem und lila Spargel, für beide Sorten ist die Nachfrage auf dem türkischen Markt geringer.
Die weltweit größten Produzenten von Spargel sind Peru und Mexiko. Für die Türkei bedeutet das, wegen der weiten Entfernung, über die Niederlande zu handeln. "In der Vergangenheit hat die Türkei den Großteil ihres Spargels über die Niederlande aus Lateinamerika importiert. So ist es zwar noch immer, allerdings sind es inzwischen kleinere Mengen. Wir importieren momentan nur während der Off-Saison. In der Türkei geht die Spargelernte von Februar bis September. In den ersten zwei Monaten wird der Spargel im Gewächshaus unter künstlichem Licht angebaut - danach auf dem offenen Feld", sagt Badur.
In den letzten 20 Jahren ist die Türkei zu einem großen Verbraucher und Produzenten von frischem Obst und Gemüse herangewachsen. Immer mehr neue Obst- und Gemüsesorten werden lokal angebaut. "Neue Produkte sind für uns zum Beispiel Brokkoli und Avocados. Die Leute hier mögen alle Produkte mit einer grünen Farbe. Deswegen läuft grüner Spargel auch so gut. Die meisten Verbraucher bereiten ihn mit Zwiebeln und Eiern zu. Der Spargel wird erst gekocht, dann mit Butter oder Essig angereichert und schließlich zu Nudeln oder Fleisch als Beilage gereicht", so Badur.
Die Preise waren vor Kurzem relativ hoch, was die lokalen Produzenten sehr erfreut hat. Er ist teurer, als der Spargel aus Europa, da es auf dem lokalen Markt kaum Konkurrenz gibt. Der lokale Spargel wird dennoch bevorzugt, da er sehr frisch ist. Importierter Spargel aus Lateinamerika kann wegen der Entfernung nicht mithalten, was den lokalen Bauern einen riesigen Vorteil verschafft.
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