Die Türkei gehört weltweit zu den drei grössten Exporteuren von Kirschen. Obwohl das Volumen jedes Jahr unterschiedlich ist, hat die Türkei sich als Ziel gesetzt, der grösste Exporteur zu werden. Um das Ziel zu erreichen, muss das Volumen der Türkei so weit steigen, dass 10% der weltweiten Produktion aus der Türkei kommt.
2015/2016 stieg das Volumen mit 20% und betrug in dem Jahr, dank der günstigen Witterungsumstände, 565.000 Tonnen. Die Erträge in Konya und Manisa waren groß. Die gesamte Kirschproduktion in der letzten Saison wurde auf 525.000 Tonnen bemessen. Der grössere Ertrag in Bursa konnte die Verluste, die die Regionen Canakkale und Balikesir durch Frost erlitten haben, kompensieren.
Weniger für den Export
Für die kommende Saison wird die Produktion auf 500.000 Tonnen geschätzt. Im Juni wurden die Kirschen durch Hagel getroffen, wodurch die Ernte beschädigt wurde. Von dem geschätzten Volumen sind 350.000 Tonnen Süsskirschen. Die restlichen 150.000 Tonnen sind Sauerkirschen. Kirschen können in der Türkei in unterschiedlichen Regionen angebaut werden. Dadurch ist bei der Ernte ein Unterschied von 40-45 Tagen möglich. Die Region Marmara ist die wichtigste Region. Obwohl die Saison mit einem schönen Frühjahr gut begann, folgten kurz vor der Ernte heftige Regenfälle und Hagel. Laut Berichten aus Bursa, waren die Erzeuger nicht in der Lage, die chinesische Nachfrage zu erfüllen. Produkt, das nicht exportiert wurde, erzielte jedoch auch auf dem inländischen Markt keinen guten Preis. Im Land sind 35 Millionen Kirschbäume, von denen 2016 21 Millionen in Produktion waren. Seit 1995 hat sich die Zahl der Bäume mehr als verdreifacht. Damals zählte das Land etwa 6 Millionen Bäume.
Die Türkei ist, gemeinsam mit Chile und den VS, einer der grössten Kirschexporteure der Welt. Das Land exportiert zwischen 50.000 und 80.000 Tonnen Kirschen, was 15-25% der Produktion entspricht. Die wichtigsten Absatzmärkte sind die EU und Russland. In den letzten Jahren ist das Exportvolumen dadurch gestiegen, dass das Angebot und die Qualität auf dem internen Markt zugenommen hat. 2016 exportierte das Land 80.000 Tonnen.
Pfirsiche und Nektarinen
Der Anbau von Pfirsichen konzentriert sich auf die Provinzen Bursa, Canakkale, Izmir und Mersin. Insgesamt produziert die Türkei 3% der Weltproduktion von Pfirsichen. Die Ernte von Pfirsichen und Nektarinen findet im Zeitraum Mai bis Oktober statt. Dank der unterschiedlichen Anbaugebiete zieht die Saison sich so lange hin.
Betrug die Ernte 2015/2016 noch 560.000 Tonnen Pfirsiche und Nektarinen, geht man dieses Jahr, aufgrund des schlechten Wetters, nur von 510.000 Tonnen aus. Damit ist die Ernte 10% niedriger. Für die Saison 2017/2018 rechnet man auf 445.000 Tonnen Pfirsiche und 60.000 Tonnen Nektarinen. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zur vorigen Saison. Der Rückgang wird vor allem dadurch verursacht, dass einige Produzenten in Marmara, im Juni Schäden durch Hagel erlitten haben. In anderen Gebieten sind die Produzenten mit den Erträgen zufrieden. Die Anbaufläche wächst weiterhin. 2007 hatte die Türkei 15 Millionen Pfirsich- und Nektarinen-Bäume, im letzten Jahr war die Zahl auf 18,25 Millionen Bäume gestiegen. Vor allem mit den Nektarinen geht es gut. Die Zahl verdoppelte sich, dank der zunehmenden Nachfrage auf den Exportmärkten, in den letzten zehn Jahren.
Durch den Boykott konnte die Türkei letztes Jahr keine Pfirsiche nach Russland liefern. Nachdem die Sanktionen aufgehoben wurden, kam der Export in den ersten sechs Monaten von diesem Jahr wieder in Gang. Es ist demzufolge nicht verwunderlich, dass das Volumen mit 25% im Vergleich zum selben Zeitraum des letzten Jahres stieg. Der Export kam auf 30.000 Tonnen.