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Paprika sind Sorgenkind

Unterglasanbau Gemüse gut verdient, Tomaten weniger

Nach einem sehr schlechten Frühjahr haben die Gurken- und Paprikaerzeuger doch noch eine recht gute Saison hinter sich. Bei Tomaten und Auberginen ist das jedoch anders, sieht Arie Middelburg. Durch sein Beratungsunternehmen GreenMatch, ist er das ganze Jahr über damit beschäftigt, die Preise und Entwicklungen im Absatz von Gemüse zu monitoren. Er berichtet uns über die Saison und die Entwicklungen, die er im niederländischem Sektor beobachtet. 



Schlechter Beginn bei Tomaten
"Bei den Tomaten war das Frühjahr sehr schlecht und hat sehr lange gedauert", beginnt Middelburg. "Durch die starke, spanische Konkurrenz und durch die recht guten Erträge aus sowohl dem (jährlich zunehmenden) beleuchteten, also auch unbeleuchtetem Anbau, hat sowohl Rispe als lose unter Druck gestanden. Normalerweise nimmt die Konkurrenz im Mai ab, aber jetzt war es bis zum Juni schwierig." Erst im Juli und August wurde es wirklich besser. "Die Preisgestaltung war sogar stärker als in anderen Jahren, auch infolge einer guten Nachfrage aus Südeuropa." Und doch war es für die Tomatenproduzenten keine heilige Saison. "Ende August und September ist es nochmals abgeschwächt, vor allem bei den Rispen. Hierdurch konnte der Verlust nicht wieder gutgemacht werden und haben wir einen Rückstand zu vorigem Jahr."

Verbesserung im Herbst
Auffallend im Tomatensektor ist die strukturelle Marktverbesserung im Herbst. "Durch die Beleuchtung (und der Abnahme im herrkömmlichen Anbau) ist das gesamte Produktionsschema in Holland stark verändert: Im Frühjahr gibt es mehr Produktion und im Herbst erleichtert der frühere Wechsel im Anbau bei der beleuchteten Züchtung den Markt. Auch dieses Jahr konnte man schon Anfang August einen Preisanstieg verzeichnen, aber eine starke plötzliche Produktionserhöhung Ende August überraschte viele Menschen und hat die Preise unter Druck gesetzt." 

Flächen
Momentan wird im herkömmlichen Anbau schon wieder für nächstes Jahr gesät; die erste beleuchtete Zucht ist beinahe in Produktion und netto sieht man einen kleinen Anstieg in Kombination mit dem beleuchteten Anbau. Die neuen Gärtnereien werden mit herkömmlichen Strauchtomaten, aber auch mit Specialties gefüllt. "Aber es scheint, als ob die Gesamtfläche lose/Rispe im Jahr 2017 ungefähr gleich bleibt. Man sieht wohl eine Verschiebung nach Specialties, Naschtomaten, Cocktail und Rispenkirschtomaten und einige Erzeuger wechseln auf anderen Anbau: Gurken, Erdbeeren und Bio", so Middelburg. "Auch bei der Beleuchtung sieht man gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg. Die genauen Daten sind noch nicht bekannt, aber es handelt sich nicht nur um Strauchtomate. Auch die Specialties werden unter den Lampen kultiviert."

Auberginen
Auch die Auberginen haben ein dramatisches Frühjahr hinter sich. "Miserabel", findet Middelburg. "Und danach ist es auch mäßig geblieben, außer in (beinahe strukturell) den Monaten August und September, war das Resultat in der Preisgestaltung glücklicherweise etwas verbessert. Die Aubergine hatte im Frühjahr bis in den Sommer hinein schwer unter der Konkurrenz aus Spanien zu leiden. Bei den Tomaten können wir in Holland qualitativ noch mit Spanien konkurrieren, aber bei Paprika und Aubergine können sie in Spanien nicht nur sehr gut, sondern auch sehr lange produzieren. Vor allem im langen und späten Frühling war das für die holländsichen Auberginen schwierig, aber auch der Rest der Saison ist trotz einigen Preishöhen schwierig geblieben. Der Auberginenmarkt scheint befriedigt, auf Basis der derzeitigen Marktabdeckung (der Export nach Russland fehlt in den letzten Jahren sehr, nicht nur bei Auberginen, sondern auch bei Strauchtomaten und Paprika) und trotz starker Bemühungen, um den Konsum zu verbessern, ist das nicht einfach." Die holländische Fläche nimmt etwas ab und es scheint, als ob auch die spanische Auberginenfläche kleiner wird. "Man weiß nie, ob jemand darauf reagiert, ein Gewächshaus mietet und Auberginen pflanzt, aber es sieht danach aus, als ob für 2017 etwas mehr Platz kommen muss, im Vergleich zu den letzten Jahren, inklusiv dieser Saison."

Gurken gingen gut
Bei den Gurken ist es ganz anders. "Letztendlich 
war die Saison sehr gut und hierbei wurde den 
Erzeugern duch Hagelschäden im Juni geholfen. 
Das hat durch Produktionausfall für Mangel 
gesorgt. Die Fläche hat in den letzten Jahren schon
stark abgenommen und die spanische Konkurrenz 
hielt sich in Grenzen. Derzeit sieht man, dass die Gurkenpreise wieder abnehmen, da Spanien auf dem Markt ist und das wird im Frühjahr wieder passieren. In anderen Jahren haben die spanischen Erzeuger länger gearbeitet, aber das lief, was den Umsatz betrifft, nicht immer gut. Die Preise enttäuschten im Herbst oftmals und dann ist die Lust schnell weg!"

Hoher Draht Anbau
Die enttäuschenden Preise im Frühjahr haben auch Folgen für die holländischen Planungen. "Aber man sieht, dass später beginnen auch seine Grenzen hat. Die gesamte Saison verschiebt sich und letztendlich bleiben immer ein paar Wochen, in denen man nichts verdient und ein paar Wochen, in denen man wohl verdient. Letztendlich geht es darum, dass man einen bestimmten Umsatz erreicht. Es kann praktisch sein, um sehr früh zu beginnen, aber dafür benötigt man sicher den hohen Draht und Beleuchtung. Der Hohe Drahtanbau wird wahrscheinlich etwas zunehmen. "Es scheint interessanter zu sein, da mehr Produktion möglich ist, aber es erfordert auch Kenntnis." 

Paprika's gehen gut

Nun die letzte der drei Großen: Die Paprika. 
"Trotz einem schwierigen Ende hat die Paprika es in diesem Jahr im allgemeinen nicht schlecht gemacht, auch nicht im Vergleich zu letztem Jahr. Der eine Produzent wird über ein Topjahr sprechen, der andere über eine Mäßiges. Die Marktmöglichkeiten für die holländische Paprika waren in Europa gut. Im Frühjahr war Spanien sehr anwesend in Westeuropa und standen die Preise unter Druck, aber im Sommer wurde das wieder gutgemacht. Und der Export nach Amerika war einfach nur gut. Insgesamt ging es bei den Paprika's, genau wie bei den Gurken, zum zweiten Jahr in Folge gut."

Flächenanstieg
Und doch ist die Paprika momentan ein Sorgenkind. "Die Fläche wird stark vergrößert. Nächste Saison kann durch eine Erweiterung von ca 90 Hektaren 7-8 Prozent mehr Paprika aus den Benelux auf dem Markt sein. Jeder hofft auf chinesischen Export, aber der befindet sich noch in einem frühen Stadium und muss noch gestartet werden. Wo is dann der Platz, um die Paprika gut zu verkaufen?" Und das ist nicht das einzige. "Berichten zufolge nimmt die Fläche in Spanien auch zu", so Middelburg. "Die Frage ist nun, ob der Markt das aufnehmen wird, und zu welchem Preis. Sicher im Frühjahr wird der Druck auf dem Markt noch zunehmen, es sei denn, dass Spanien noch sehr schlechtes Wetter im Winter bekommt."

Für weitere Informationen: 
Arie Middelburg
GreenMatch
[email protected]
www.greenmatch.nl

 
Erscheinungsdatum: