Sowohl die Menge an klassischen Äpfeln, als auch die Menge an Bio-Äpfeln wird voraussichtlich kleiner ausfallen. "Wegen des Frosts Ende April wird die Produktion vermutlich um 20-25% schrumpfen. Der Frost hat außerdem auch eine sogenannte Berostung der Äpfel verursacht," erklärt Gerhard Eberhöfer, Verkaufsmanager von Bio-Produkten auf VI.P. Val Venosta.
Nicht alle Sorten waren von dem Phänomen in gleichem Ausmaß betroffen, die Sorten Pinova, Kanzi und Gala haben weniger Schaden genommen. "Das liegt daran, dass in den vergangenen Jahren diese Sorten 90% der Bepflanzung ausgemacht haben."
Neben dem Produktionsrückgang werden auch die Größen kleiner ausfallen. Einige mögen das als Schwäche ansehen, dabei ist es keine, da "der Markt kleinere Größen bei Bio-Produkten bevorzugt. In Italien ist beispielsweise 70/75 am beliebtesten. In Großbritannien 60/65 und Skandinavien und Dänemark fragen nach 65/75 Äpfeln."
Gerhard Eberhöfer, Verkaufsmanager von Bioprodukten bei VI.P. Val Venosta, bei Sana 2016.
"Auch in Osteuropa werden Bioprodukte immer beliebter. In Italien ist der Konsum um 15% gestiegen, aber die Mengen sind noch immer gering. In Europa macht der Konsum von Bio-Äpfeln 7-10% der Gesamtmenge aus."
In Italien liegt der jährliche pro Kopf Konsum von Bio-Äpfeln unter 100€, während er in Ländern wie Dänemark, Österreich, der Schweiz und Luxemburg bei 230€ liegt. "Deutschland hat knapp die 100€ Grenze überschritten, was sehr wichtig ist, da dort 80 Millionen Verbraucher leben."
Doch warum wächst der Bio-Sektor in Italien und im Ausland so stark? Eberhöfer zufolge gibt es vier Gründe dafür.
VI.P. Val Venosta organic Gala apples.
Verfügbarkeit:
"Auch wenn die Nachfrage noch immer höher ist, als das Angebot, ist die Verfügbarkeit in den vergangenen Jahren gestiegen. 2001 haben wir noch 3.600 Tonnen produziert, im letzten Jahr waren es schon 27.000 Tonnen und außerdem wird es im nächsten Jahr einen 10/20%tigen Anstieg der Anbaufläche geben. Bald schon werden wir 30.000 Tonnen pro Jahr produzieren und im nächsten 3/4 Jahr werden wir 40.000 Tonnen verkaufen."
VI.P. Val Venosta Bio-Gala Äpfel.
Qualität:
"Die Qualität hat sich enorm verbessert, auch wenn man betonen muss, dass im Ausland auch Produkte in den Regalen gefunden werden können, die wir normalerweise in die Verarbeitungsindustrie abgeben würden."
Lagerung:
"Dank der kontrollierten Umweltbedingungen und den verbesserten Sortierungstechniken ist der Sektor professioneller geworden."
VI.P. Val Venosta Bio-Gala Äpfel.
Während die ersten drei Saisons die Produktionswelt betroffen haben, geht es bei der vierten um die Marketingwelt. "In Hinsicht auf den Stand vor zehn Jahren, hat sich die Präsenz in den Läden verbessert. Verbraucher kaufen nichts, das nicht gut ausgestellt wird. Wir haben bemerkt, dass die Supermärkte, die die Bio-Produkte direkt neben den klassischen Äpfeln positionieren, bessere Verkaufsergebnisse erzielen."
VI.P. Val Venosta Bio-Gala Äpfel.
Die verpackt oder nicht verpackt Frage bleibt allerdings noch immer offen. "In Italien besagt das Gesetz, dass Läden, die lose Bio-Produkte verkaufen wollen, dafür zertifiziert sein müssen. In Deutschland hingegen muss nicht der Supermarkt, sondern die Distributionsplattform zertifiziert sein."
Es mag nur ein kleiner Unterschied sein, aber es ist Fakt, dass es Supermärkte gibt, die nur verpackte und keine losen Bio-Produkte verkaufen dürfen. "Die Verkaufszahlen von Bio-Produkten sind in den Supermärkten, wo diese Regulierungen nicht so streng sind, höher. Die Community arbeitet jetzt daran, das gleiche Gesetz in allen europäischen Ländern durchzusetzen."
Für weitere Informationen:
VI.P Coop Soc. Agricola
Via Centrale 1/c
39021 Laces (BZ)
Web: www.vip.coop