Leichte Besserung in der Obstwirtschaft in Südtirol
Das Jahr 2015 war kein leichtes für die Südtiroler Bauern, vor allem aufgrund der niedrigen Apfelpreise. Allgemein waren über ein Viertel der Landwirte mit den von den Genossenschaften erhaltenen Auszahlungspreisen unzufrieden. Die Ertragslage wurde auch von der Steigerung der Produktionskosten beeinträchtigt. Trotzdem konnten 60 Prozent der Bauern Investitionen in den eigenen Betrieb tätigen.
Auch für das laufende Jahr 2016 ist die Stimmung in den verschiedenen Branchen der Landwirtschaft unterschiedlich. Allgemein gehen die Landwirte mehrheitlich von zufriedenstellenden Auszahlungspreisen seitens der Genossenschaften aus. Positiv ist, dass knapp zwei Drittel der Landwirte für heuer neue Investitionen geplant haben.
Die Obstwirtschaft lässt ein eher schwieriges Jahr hinter sich. Die Apfelernte im Herbst 2014 war europaweit sehr ertragreich, was zusammen mit dem russischen Importstopp zu einem Überangebot und zu fallenden Preisen geführt hat. Folglich waren die von den Obstgenossenschaften im Jahr 2015 ausgezahlten Erzeugerpreise nur für etwas mehr als die Hälfte der Bauern zufriedenstellend.
Für das laufende Jahr hat sich die Marktlage leicht gebessert, zumal die Apfelernte 2015 in Europa etwas geringer als im Vorjahr ausgefallen ist. Auch in Südtirol lag die Produktion mit ca. 1,13 Mio. Tonnen um sechs Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Lagerbestände sind derzeit ungefähr gleich hoch wie vor einem Jahr, die Verkaufspreise der Äpfel im Großhandel lagen aber im ersten Quartal 2016 um etwa fünf Prozent über jenen von 2015. Für das laufende Jahr erhoffen sich drei Viertel der Obstbauern zufriedenstellende Auszahlungspreise.
Für weitere Information:
WIFO - Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen
Georg Lun
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