"Qualität Möhren nimmt ab, Preise steigen"
Paul van der Linde
Verteilung
"Wir werden oft gefragt, wie wir es machen, mit soviel Familienmitgliedern in einem Unternehmen, aber es läuft problemlos. Natürlich besprechen wir alles miteinander, aber jeder hat seine eigene Verantwortung und wir kommen uns nicht in die Quere", berichtet Paul. Die Verteilung der Aktivitäten hat seine Vorteile. "Wenn viel los ist, kann man einander helfen. Momentan sind wir sehr aktiv auf dem Kartoffelmarkt und neigt sich die Möhrensaison ihrem Ende zu. Dann kann man einander ab und zu mal beistehen. Früher hatten wir nur Kartoffeln, und war ein Jahr gut oder schlecht. Nun da wir in vier verschiedenen Zweigen aktiv sind, wurden die Aktivitäten besser verteilt."
1990 hat van der Linde mit der Lagerung von Möhren begonnen und ein halbes Jahr später begann der Handel. Im Jahr 2004 startete man mit dem Waschen und Verpacken. Die holländische Möhrenfläche ist in den letzten Jahren recht stabil. Das Gemüse wird in Emmeloord gekühlt und gewaschen und an die Exporteure geliefert. Selbst exportieren hat das Unternehmen nicht in der Planung. "Wir arbeiten mit angesehenen Exporteuren zusammen. Die sind gut organisiert und bezahlen prima. Für uns ist das herrlich. Und wenn man gutes Produkt liefert, kommen die Kunden wieder. Unternehmen, die sich vor allem auf Export nach Osteuropa richten, machen das direkt. Aber die Bestimmungen, die wir beliefern, werden noch viel über Exporteure geregelt. Und Export wird es immer geben. Es gibt immer ein Land, das keine eigene Produktion hat oder bei dem etwas schief gelaufen ist."
Qualität schlechteste in 12 Jahren
Van der Linde erwartet, die Möhrensaison nächste Woche abzuschließen. Es war qualitativ kein Erfolg. "Die Qualität war schlecht in diesem Jahr. Ich bin inzwischen seit 12 Jahren aktiv im Spülen von Möhren, aber habe noch nie so eine schlechte Saison mitgemacht. Das Gemüse kam viel zu warm an und an vielen Parteien gibt es etwas auszusetzen. Da wir nur Klasse 1 liefern, müssen wir Qualitätsprodukt anbieten können, aber die muss man mit der Lupe suchen. Darum beenden wir diese Saison schnell. Im Sommer ist es immer eine ruhige Zeit im Möhrengeschäft. Ende Juli muss der Spüler wieder bereit sein für die frühen Wurzeln."
Die Preise auf dem Möhrenmarkt zeigten diese Saison eigentlich stets einen abnehmenden Trend, aber seit zwei Wochen fliegen die Preise in die Höhe. "Ob das zurecht ist, weiß ich nicht, aber es charakterisiert den Möhrenmarkt", berichtet Paul. Eigenen Anbau hat Van der Linde nicht. Das Unternehmen bezieht das Gemüse größtenteils auf Vertragsbasis von hiesigen Bauern. Das niederländische Möhrenareal ist recht stabil. Was in der einen Region verschwindet, kommt in der anderen wieder dazu", schlussfolgert Paul. Die holländischen Möhren gehen hauptsächlich nach Deutschland, die baltischen Staaten und Ostafrika. "Dieses Jahr kam ein Land wie Kroatien spät auf den Markt. Ich vermute, dass dies mit dem Angebot von Möhren aus der Türkei zu tun hat, die dieses Jahr nicht nach Russland exportiert werden konnten."
Fruchtwechsel
Es hat sich in der Verpackung von Möhren in den letzten Jahren viel verändert. "Anfänglich im Jahr 2004 lieferten wir den Großteil noch in 10kg Netzverpackung, nun ist es beinahe nur noch Plastik. Das ist sicher von Vorteil was die Qualität angeht", berichtet Paul. Über die Qualität der Möhren macht der Händler sich wohl einige Sorgen. "Durchschnittlich verbessert diese sich nicht. Meiner Meinung nach kommt dies dadurch, dass nicht alle Erzeuger sich an den Fruchtwechsel 1:12 halten. Hierdurch schneiden sie sich selbst in die Finger."
"In den letzten Jahren wird es immer schwieriger, um die Möhren bis Juni gut zu halten. Früher wusste man von einigen Parteien, dass diese lange haltbar waren, aber gegenwärtig möchte ich alle zwei Wochen die Kühlung begutachten", so der Händler. "Wir müssen als Sektor wirklich etwas an der Qualität tun. Und das heißt nicht, dass wir das umsonst machen. In den letzten Jahren ist deutlich zu sehen, dass extra gute Qualität auch extra gut bezahlt wird, sicher wenn die Unterschiede groß sind. Diese Jahr sorgt die Industrie noch für einen festen Untergrund, sonst wäre es auf dem Markt noch ganz anders verlaufen."
Ob noch eine fünfte Aktivität im Handel von Van der Linde hinzukommt? "Wer weiß. Wenn etwas auf unseren Weg kommt, und wir sehen Möglichkeiten, dann machen wir das. Wir sind auch im Verpackungsgroßhandel von unter anderem Big Bags (www.bigbagstore.nl) gelandet. In erster Instanz hatten wir einige Big Bags für uns selbst bestellt, aber es gab eine hohe Nachfrage aus verschiedenen Sektoren in der Nähe."
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Van der Linde
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