"Nur Frage der Zeit bis Schwarzfleckenkrankheit in die EU gelangt"
Copa-Cogeca-Generalsekretär Pekka Pesonen warnte: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Schwarzfleckenkrankheit von Zitrusfrüchten in die EU gelangt, es sei denn, die EU-Kommission greift hart durch und setzt echte Maßnahmen um, mit denen die Ausbreitung dieser ansteckenden Krankheit verhindert wird. Auf Zitrusfruchtimporten aus Südafrika wurden bis September dieses Jahres bereits 11 Fälle an der Grenze nachgewiesen. Dies übersteigt die im Beschluss der EU-Kommission 2014/422 festgesetzte Grenze von 5 Beanstandungen bei weitem. Letztes Jahr war es zu 25 Beanstandungen gekommen, im Jahr davor zu 35. Dieses Jahr wurden auch 10 Fälle auf Zitrusfrucht-Importen aus Argentinien an der Grenze nachgewiesen. Das ist nicht hinnehmbar. Diese Situation kann kein Dauerzustand werden. Die derzeit angewandten Maßnahmen sind unzureichend.“
„Die Kommission gab bereits in ihrer Tier- und Pflanzengesundheitsstrategie an, dass Vorbeugung die beste Medizin sei. Im Lichte der aktuellen Lage wird aber nicht genug getan, um sicherzustellen, dass dieses Kriterium eingehalten wird. Wenn die Krankheit in die EU eingeschleppt wird, werden die Erzeuger den Preis dafür zahlen. Es werden keine Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung dieser Krankheit zur Verfügung stehen. Die Auslandsmärkte werden verlorengehen und viele Landwirte zum Ausstieg aus dem Sektor gezwungen sein. Damit werden 500.000 ha und 11.000.000 Tonnen Erzeugnisse sowie Tausende Arbeitsplätze in der EU aufs Spiel gesetzt. Aus all diesen Gründen bitten Copa und Cogeca die Europäische Kommission, die aktuellen EU-Regeln zu überarbeiten und entscheidende Maßnahmen zu ergreifen. Hierzu gehören ein automatisches Importverbot von Zitrusfrüchten aus von Guignardia citricarp befallenen Gebieten nach der sechsten Beanstandung sowie die genaue Beobachtung von Importen aus Argentinien. Damit würde verhindert, dass die Krankheit in die EU eingeschleppt wird.“
Er erläuterte, dass die Schwarzfleckigkeit eine Krankheit sei, die es in Europa nicht gebe, und dass ihr Vorkommen für den Zitrussektor in den Erzeugerländern katastrophale Folgen haben könnte. Der Zitrussektor der EU ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus sozialer Sicht von zentraler Bedeutung. Er versorgt die EU mit hochwertigen Erzeugnissen und sichert gleichzeitig auch in vor- und nachgelagerten Bereichen Millionen Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten der EU, insbesondere in südlichen Ländern. „Wir können das Risiko, diese Krankheit zu importieren, nicht eingehen. Die Folgen für die europäischen Zitrusfruchterzeuger wären verheerend.“
Quelle: Copa und Cogeca