Seit 2012 nimmt der Welthandel mit Süßkartoffeln zu. Mit mehr als 70 Mio Tonnen in 2014 liegt die Produktion in China wesentlich höher als im Rest der Welt. Zweiten und dritten Platz belegen Tansania und Nigeria, mit einer Produktion von je 3,5 Mio Tonnen. Danach kommt Uganda mit 2,6 Mio t und Indonesien mit 2,4 Mio t. Die Vereinigten Staaten sind wichtigster Lieferant für den europäischen Markt, mit einer Produktion von ca 1,1 Mio t. Der Großteil der weltweiten Produktion ist nicht bestimmt für den Export (nur 1%) sondern wird auf den eigenen Märkten verbraucht.
Europa
Der europäische Markt für Süßkartoffeln ist noch relativ klein, aber wächst schnell. 2014 importierte Europa 124.000 t Süßkartoffeln, wovon 7 t für den Konsum bestimmt waren. Die Einfuhr dieses Exoten ist in fünf Jahren verdoppelt. England und Holland sind größter Importeur in Europa. Die Niederlande funktionieren als Transithafen für den Rest von Europa. Die VS sind der größte Lieferant mit einem Marktanteil von mehr als 70 %.
Europa importiert auch aus anderen Ländern. So wurde in 2014 10.000 t aus Ägypten und 8.000 t aus Honduras eingeführt. Israel nimmt Teil nimmt 6.000 t und Senegal, Südafrika und Brasilien mit je 1.000 bis 2.000 t. Insgesamt exportierte Europa für 1,9 Mio Euro außerhalb der EU. Innerhalb der EU stieg der Export von 21 Mio Euro auf 52 Mio Euro zwischen 2010 und 2014.
In Europa wird die Süßkartoffel in Spanien, Portugal, Italien udn Griechenland gezüchtet. Zusammen produzierten diese Länder in 2013 gute 56.000 Tonnen. Großbritannien, Portugal und die Niederlande waren in dem Jahr die größten Konsumenten der Süßkartoffel, wobei Portugal die Spitze führte.
Auch ausserhalb der EU nimmt das Interesse in diese Knolle zu. Ukraine hat den Exoten getestet und es schlug beim Konsumenten an. Es ist allerdings verwirrend, daß die Süßkartoffel nicht entlangs dem ukrainischen Zoll kommt.
Britischer Markt größter in Europa
Das vereinigte Königreich hat einen Marktanteil von 44 Prozent auf Einfuhr der Süßkartoffel in Europa und ist damit der größte Markt. Die Menge beläuft sich auf 82.000 Tonnen. Ein kleiner Teil hiervon wird weiter exportiert nach Irland, aber der größte Teil bleibt im Inland. Die spanische Saison in der UK war früher zu Ende. Ein Händler sprach seine Hoffnung aus, daß die Saison bis Januar weiterläuft, aber die Qualität war nicht ausreichend.
Belgischer Konsument wertschätzt die Batate
In Belgien erfährt die Süßkartoffel, wie auch im Rest von Europa, schon Jahre einen Höhenflug. Das kommt durch den Geschmack der auch Jugendlichen gefällt. Außerdem sucht der Konsument mehr Abwechslung auf seinem Teller und die Süßkartoffel kann man in der Küche sehr flexibel verwenden. Da Konsumenten zu den Feiertagen besondere Produkte wollen, steigt die Nachfrage im Dezember. Der Zustrom kommt vor allem aus der VS und Honduras, kleine Mengen aus Israel, Ägypten und Spanien. "Wenn die Spanischen und Ägyptischen auf dem Markt sind, sind die Preise oftmals am niedrigsten. Sonst ist der Preis sehr stabil," erzählt ein belgischer Importeur.
Niederlande großer Transithafen
Innerhalb von Europa ist Holland der zweite Importeur mit einem Marktanteilt von 24%, oder 44.000 Tonnen. Ein grosser Teil hiervon wird weiter transportiert in das europäische Hinterland. Im Export hat die Niederlande einen Anteil von 36% und ist somit der grösste Exporteur der Süßkartoffel in Europa. Wichtigster Bestimmungsort sind Deutschland, Frankreich, Finnland, Schweden und Großbritannien. Die wachsende Beliebtheit der Süßkartoffen, erkennt man an den größeren Mengen. Ein Händler erzählt, daß Kunden, die mit Kartons begonnen, nun Paletten einkaufen.
Spanische Saison normal
Zweiter Expoteur von Europa mit einem Marktanteil von 29% ist Spanien. Die Saison ist dieses Jahr zum grössten Teil vorbei, die Ernte begann bereits im August. Es ist bemerkenswert, daß die Nachfrage konstant blieb, auch für die biologische Süßkartoffel. Die Preise lagen auf demselben Niveau wie letztes Jahr. Die Produktion stieg mit 15 bis 20% und man erwartet, daß sich dies das nächstes Jahr fortsetzt. Es wird in Lagerkapazitäten investiert, um die Saison so lange wie möglich hinzuziehen. Ziel ist es, um mit dem amerikansichen Zustrom von Januar bis Mai zu konkurrieren.
Export kaum gewinnbringend für Israel
Israelische Züchter halten die Produktion lieber im Inland. Billige Produkte und ein tiefer Wechselkurs machen Europa unattraktiv für den Export. Die eropäischen Preise sinken durch großen Zustrom aus Ägypten und Spanien, erzählt ein Exporteur. Hierdurch liegt der Preis zwischen 6 und 8 Euro pro Karton
Produktionsanstieg Export Vereinigte Staaten
Durch Qualitätsprobleme ist der Zustrom aus der VS sehr viel niedriger als vorher, so ein europäischer Händler. Die letzten eineinhalb Jahre war die Qualität sehr wechselhaft. Der Sommer war heiss und trocken, der Winter war kalt und nass; das hat Folgen für die Süßkartoffel, vor allem in der Größe. Da die Felder zu nass waren, ist die Ernte in North- und South-Carolina verzögert.
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Die VS ist der größte Süßkartoffellieferant auf dem europäischen Markt. Händler wollen die großen Mengen und die Stabilität der amerikanischen Lieferanten. Wichtigster Konkurrent ist Spanien, aber laut dem amerikanischen Händler kann das spanische Produkt der amerikanischen Qualität nicht gerecht werden.
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Auch das American Sweet Potato Marketing Institute sieht den Export wachsen: Der gesamte Export steigt dieses Jahr mit 34%. Die Steigerung nach England beträgt 50% und auch der Export in die Benelux Länder ist größer."
Überschuß auf australischem Markt
Down under erlebt einen Überschuß an Süßkartoffeln. Die Ernte in Queensland ist höher als normal, dank dem warmen und milden Wetter im Frühjahr und Sommer. Durch den Überschuß sind die Preise auf bis zu einem Drittel der Sommerpreise 2014 gesunken. Weil Regen die Ernte verzögerte, lagen die Preise damals um die sechzig Dollar pro Karton. Dieses Jahr liegen diese zwischen 18 und 24 Dollar. Varietäten wie die Hawaiian laufen auch gut mit 30 bis 40 Dollar pro Karton. Der Export in 2016 kann wachsen, Das ist zu danken an das gestiegene Angebot und die gute Infrastruktur.
Chinesischer Konsum steigt
In China bringen Süßkartoffeln 2,50 Dollar pro kg auf. Die Preise sind damit etwas höher als letztes Jahr. China ist weltweit der größte Produzent der Batate. 2014 wurden ca 70 Mio Tonnen geerntet, was gute 65% der weltweiten Produktion ist. In dem Jahr exportierte das Land 9.000 Tonnen. Das ist nur ein kleiner Teil der Gesamtproduktion. Der Export wächst stetig, vor allem nach Japan, Singapur, Malaysia, VS und Kanada.
Der Konsum ist in den letzten Jahrzehnten stark gesunken. In den 70er Jahren wurde die Hälfte der Produktion konsumiert, in den Jahren danach sankt der Verbrauch bis auf 10%. Der Großteil der Produktion endet als Viehfutter. In den letzten Jahren sieht man den Konsum wieder ansteigen.
Taiwan erwartet schlechten Start 2016
In der ersten Hälfte von 2015 sanken die Preise der Süßkartoffel, trotz aller Mühe, um diese auf andere Arten, wie z.B. gebraten, anzubieten. In der zweiten Hälfte stiegen die Preise etwas wegen Minderertrag. Durch einen Orkan ist ein Teil der Ernte verloren gegangen. Für die erste Hälfte 2016 wird dann auch eine schlechtere Qualität erwartet.
Südafrika wird größerer Spieler
Erwartet wird, daß Südafrika in den nächsten Jahren einen großen Marktanteil erobert. Ein britischer Importeur weist auf die wachsende Produktion in dem afrikanischen Land. Neben weißfleischigen, werden auch orangene Süßkartoffeln angebaut. Einige Landwirte hatten schon Konakt mit britischen Händlern über die Anfuhr.
Jede Woche veröffentlicht FreshPlaza und AGF.nl eine Übersicht der Marktsituation eines Produktes im weltweiten Sinn. Mit diesen Artikeln möchten wir ein Bild vom Weltmarkt formen, der durch Globalisierung immer kleiner wird. Das nächste Mal stehen Zitronen zentral. Bezüglich der Feiertag kommt der nächste Artikel dieser Serie am 8. Januar heraus.