Die Verkaufssaison 2025/2026 könnte einen Wendepunkt für den französischen Kartoffelsektor darstellen, wie der branchenübergreifende Kartoffelausschuss CNIPT in einer Pressemitteilung mitteilt. Die Anbaufläche für Lagerkartoffeln wuchs weiterhin stark: Seit 2023 ist ein Anstieg von 25 % zu verzeichnen, und im Vergleich zu 2024 beträgt die Steigerung 15 %. Nach Schätzungen des CNIPT beläuft sich die Gesamtfläche damit auf 197.338 Hektar.
Eine Feldstudie unter 450 repräsentativen Erzeugern zeigt, dass sich diese Ausweitung direkt auf die Erntemengen auswirkt. Der französische Ertrag wird auf 8.581.205 Tonnen geschätzt, was einem Anstieg von 14,7 % gegenüber 2024 entspricht. Dieses außergewöhnlich hohe Volumen, das zusätzlich zu den Mehrernten in anderen Ländern hinzukommt, erklärt weitgehend den derzeitigen wirtschaftlichen Druck auf den französischen und europäischen Kartoffelmarkt, sowohl für den Frischverzehr als auch für die verarbeitende Industrie.
Der Ertragsanstieg ist fast ausschließlich auf die vergrößerte Anbaufläche zurückzuführen. Diese Erweiterung wurde unter anderem durch Signale verschiedener europäischer Industrieabnehmer ausgelöst. Insgesamt hätte Frankreich für die Verkaufssaison 2025/2026 etwa eine Million Tonnen zusätzliche Kartoffeln ernten können.
Was den Ertrag pro Hektar betrifft, scheint 2025 kein Ausreißer zu werden: durchschnittlich 43,5 Tonnen pro Hektar auf nationaler Ebene und 45 Tonnen in den untersuchten Regionen (wie Picardie, Nord-Pas-de-Calais, Champagne-Ardenne, Centre und Haute-Normandie). Diese Zahlen entsprechen nahezu denen von 2024 und liegen im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Auffällig ist jedoch, dass der Ertrag pro Hektar seit geraumer Zeit stagniert, während die Anbaufläche Jahr für Jahr weiter wächst. Der Sektor erzielt also vor allem Volumensteigerungen durch mehr Hektar, nicht durch effizienteren Anbau. Damit stellt sich die Frage, inwieweit die Kartoffelkette in der Lage ist, ihre Leistung aufrechtzuerhalten oder zu verbessern, insbesondere in Zeiten zunehmender klimatischer und regulatorischer Unsicherheiten.
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