Die diesjährige sehr üppige inländische Kartoffelernte führte an den Großmärkten zu einem sehr umfangreichen Angebot. Die Nachfrage konnte damit nicht immer Schritt halten. Wie in den Vorwochen waren die Händler laut BLE verschiedentlich gezwungen, ihre bisherigen Forderungen zu reduzieren. In München waren in Kleingebinden offerierte inländische Berber vergleichsweise teuer. Importe aus dem benachbarten Ausland spielten weiterhin nur eine ergänzende Rolle und wurden ohne Schwierigkeiten umgeschlagen.
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Schleswig-Holstein:
In Schleswig-Holstein war die Kartoffelernte in diesem Jahr so gut, dass einige Landwirt:innen ihre Kartoffeln nicht loswerden. Das Problem hat auch das Gut Wulksfelde bei Hamburg. Dort haben sie kurzerhand eine Kartoffel-Retter-Aktion gestartet. Insgesamt 160 Tonnen Bioland-Kartoffeln sollen an die Hamburger Tafel gespendet werden.
Das Großhandelsgeschäft mit Kartoffeln bleibt weiter schwierig. Die hohen Erträge und die ausgeweitete Anbaufläche sorgen für eine Rekordernte. Diese lässt sich nicht im ab-Hof oder im Direktabsatz vollständig vermarkten. Der Großhandel kann die restlichen Mengen nicht vollständig aufnehmen. Im LEH hofft man weiter auf ein belebtes Geschäft im Advent. Die reduzierten Kurse haben den Absatz etwas belebt. Sonderangebotsaktionen sorgen für Dynamik. Vor allem die Gastronomie und die Großküchen zeigen mehr Nachfrage. Der Angebotsdruck wird jedoch vorerst anhalten. Preisdruck kommt ebenfalls durch die übergebietlich schwierige Absatzlage der Industriekartoffeln. Die Lagergeldaufschläge fallen geringer als in den Vorjahren aus. Viel Ware geht in den Futtertrog und an Biogasanlagen, da sich die Lagerung nicht lohnt.
Niedersachsen:
Erste Fröste und kühle Tage kurbelten den Kartoffelabsatz ein wenig an, berichtet der BVNON.
Rheinland-Pfalz:
Der Kartoffelmarkt zeigt sich weiterhin kaum verändert. Aus Behelfs- und Zwischenlagerungen drückt weiterhin Ware zu Tiefpreisen in den Markt. Diese ist qualitativ mit Einschränkungen zu sehen, und so findet auch hochwertige Lagerware mit Aufschlägen zunehmend Eingang in die Regale. Nach ruhigem November erwarten die Marktbeteiligten eine Belebung der Nachfrage zu den Feiertagen.
NRW:
Die Nachfrage nach Speisekartoffeln wird als normal bis gut beschrieben. Die üblichen Bevorratungsaktionen zur Haupternte wurden von den Verbrauchern gut angenommen. Am Industriekartoffelmarkt zeigen die westeuropäischen Kassanotierungen ein uneinheitliches Bild.
Hessen:
Im Land Hessen blieben die Kartoffelpreise im Vergleich zur Vorwoche in etwa gleich.