Marand begann 2017 mit dem Export von Mangos per Flugzeug und einer bescheidenen Produktpalette an Trockenprodukten wie Quinoa und Chiasamen. Aber schon bald wurde klar, wo die wirklichen Chancen lagen: bei Avocados. „Die Wende kam 2018, als mehrere Kunden fragten, ob wir ein Hass-Avocadoprogramm aufbauen könnten. Das hat alles verändert", erzählt das Unternehmen. Mittlerweile bestehen 95 % ihrer Exporte aus Avocados.
In kurzer Zeit hat Marand ein solides Netzwerk aus kleinen und mittleren Erzeugern aufgebaut, die über die Küstenregionen und die Anden verteilt liegen. Marand begleitet diese Erzeuger intensiv das ganze Jahr über. Das Unternehmen bietet technische Unterstützung, besucht regelmäßig die Felder, führt Schulungen durch und überwacht die Anbaumethoden. Ein großer Teil des technischen Teams befindet sich derzeit in höher gelegenen Gebieten, um dort die frühe Ernte vorzubereiten, die im Januar und Februar beginnt.
© Marand Company SAC
Intelligente Planung zur Vermeidung von Überangebot
Die geografische Verteilung der Erzeuger verschafft Marand den Vorteil eines Absatzfensters von fast neun Monaten im Jahr. Sie beginnen im Januar und Februar mit Avocados aus den Bergen, die oft etwas kleiner sind. Im März und April verlagert sich die Ernte an die Küste, eine Zeit, die vor allem für den europäischen Markt interessant ist. Während des weltweiten Höhepunkts im Mai und Juni, wenn das Angebot überall steigt, reduziert Marand bewusst das Volumen, um Preisdruck zu vermeiden.
Etwa 70 % der Avocados von Marand gehen nach Europa, hauptsächlich nach Spanien und in die Niederlande. In Málaga sind große Größen beliebt (12–18), obwohl diese Präferenz nachlässt, sobald der Markt gesättigt ist. Die restlichen 30 % werden nach Asien exportiert, insbesondere nach China, Japan und Südkorea, wo kleinere Größen (20–32) beliebter sind.
Logistik: ein Wettlauf gegen die Zeit
Der Transport ist eine Geschichte für sich. Die Avocados benötigen etwa 19 bis 23 Tage nach Europa und 24 Tage nach Shanghai. Dann muss die Qualität bereits auf dem Feld perfekt sein, denn jeder Fehler wird am Ende der Reise gnadenlos sichtbar. Vor allem der europäische Markt stellt immer höhere Anforderungen. Marand investiert daher erheblich in Labortests und die Überwachung von MRLs. Darüber hinaus steigt die Nachfrage nach Zertifizierungen. Das Unternehmen hat daher ein strenges Kontrollsystem eingerichtet, sowohl intern als auch bei seinen Erzeugern.
Ihrer Meinung nach ist dies „eine langwierige Angelegenheit". Viele Erzeuger sind es nicht gewohnt, Buch zu führen, mit Zertifikaten zu arbeiten oder Wartezeiten nach dem Pflanzenschutz zu berücksichtigen. Dennoch ist dieser Aufwand notwendig. Ohne ihn erhält man keinen Zugang zu den Supermärkten in Europa, wo die Preise stabiler sind. In Chimbote arbeitet Marand außerdem mit einer Bio-Produktlinie, die sowohl mit dem USDA-Bio-Label als auch mit dem europäischen Bio-Siegel zertifiziert ist.
Vertrauen baut man mit der Zeit auf
Die Zusammenarbeit mit kleinen Erzeugern bringt Herausforderungen mit sich. Das Risiko, dass ein anderer Aufkäufer etwas mehr bietet – beispielsweise fünf Cent pro Kilo – bleibt bestehen. „Das ist uns am Anfang auch passiert", erzählt Marand. „Aber viele Erzeuger kamen zurück. Sie haben erkannt, dass unsere Begleitung und Zertifizierung letztlich mehr einbringt."
In der vergangenen Saison verschiffte Marand 405 Container mit Avocados. Für das kommende Jahr sind die Ziele hochgesteckt, aber dennoch realistisch. „Letztlich entscheidet der Markt. Im Mittelmeerraum wird mehr selbst angebaut – in Spanien und Marokko wird die Anbaufläche erweitert – und in Asien wächst der Verbrauch noch langsam. Das bedarf Zeit und eines Kulturwandels."

Weitere Informationen:
www.marand.com.pe