„Die argentinische Zitrussaison verlief dieses Jahr wesentlich ausgeglichener als 2024, als es zu einem Überangebot kam", erklärt Bautista Berisso, Mitinhaber von El Paruco, einem Anbau- und Exportunternehmen aus der Provinz Entre Ríos.
© El Paruco
Laut Berisso waren die durchschnittlichen Erträge pro Hektar normal und die Unterschiede zwischen den Sorten gering. Dennoch gab es in dieser Saison einen herben Rückschlag: Anfang Juli wurde ein Großteil der Zitrusregionen von starkem Frost heimgesucht. „Vor allem die Honey-Murcott-Mandarinen waren stark betroffen, mit geschätzten Verlusten von 40 bis 50 Prozent. Bei Orangen war der Schaden geringer, aber dennoch spürbar. In einigen Gebieten sank die Temperatur auf bis zu –6 °C."
Durch diesen Frost kam die Tätigkeit in den Packstationen vorübergehend zum Erliegen. Laut Berisso dauerte diese Unterbrechung etwa drei Wochen, in denen die Unternehmen die Schäden auf den Feldern begutachteten und die Ernte in weniger betroffene Gebiete verlegten.
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Auf kommerzieller Ebene macht Argentinien weiterhin Fortschritte auf dem ausländischen Markt. „Brasilien hat sich zu einem wichtigen Abnehmer entwickelt, insbesondere seit die Importbestimmungen gelockert wurden. Das erleichtert eine schnellere Lieferung. Für Navel-Orangen eröffnet der brasilianische Markt ein attraktives Absatzfenster im Oktober und November, kurz vor Beginn der spanischen Ernte."
Andere Bestimmungsländer wie Kanada, die Philippinen und Russland bleiben den argentinischen Zitrusfrüchten treu, auch wenn sich dort gegenüber den Vorjahren wenig geändert hat. Allerdings stellen Exporteure fest, dass gestiegene Kosten die internationale Wettbewerbsfähigkeit unter Druck setzen. Diese Kostensteigerungen, die durch die jüngsten makroökonomischen Anpassungen im Land verursacht wurden, können nicht einfach an ausländische Kunden weitergegeben werden. „Das macht es schwieriger, mit Ländern wie Uruguay und Chile zu konkurrieren", so Berisso.
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Mit Blick auf das Jahr 2026 herrscht verhaltener Optimismus. „Die Blüte verlief dieses Mal gleichmäßig, im Gegensatz zur unregelmäßigen Entwicklung im letzten Jahr. Auch die Niederschläge des letzten Monats haben sich positiv auf die Fruchtbildung ausgewirkt. Und vorerst gibt es keine deutlichen Anzeichen dafür, dass das Wetterphänomen La Niña erneut einen Strich durch die Rechnung machen wird, was ein gutes Zeichen für die Entwicklung der Früchte ist."
Auf dem heimischen Markt möchte der Sektor vor allem eine Wiederholung des Überangebots vom letzten Jahr vermeiden. Damals kamen gleichzeitig sowohl Zitrusfrüchte aus Kühlhäusern, frische Früchte vom Feld als auch Importprodukte auf den Markt.
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Der Sektor wartet nun gespannt auf Neuigkeiten über die mögliche Öffnung des amerikanischen Marktes. Dieser Prozess befindet sich derzeit noch in der Phase der öffentlichen Konsultation. Sollte er tatsächlich stattfinden, wäre dies eine große Chance für den argentinischen Zitrussektor, insbesondere für den nördlichen Teil von Entre Ríos und den Süden von Corrientes, der laut Berisso viel Wachstumspotenzial hat.
Weitere Informationen:
Bautista Berriso
El Paruco
Argentinien
Tel: +549 11 6567 7889
[email protected]
www.elparuco.com