Einheimische Offerten dominierten weiterhin und wurden nur punktuell von Importen aus Frankreich flankiert. Die Geschäfte verliefen unisono in einem ruhigen Rahmen. Mitunter mussten die Händler die Bereitstellung etwas reduzieren, um Bestände zu vermeiden. Die Notierungen veränderten sich laut BLE nur selten. In Berlin vergünstigte sich das gesamte inländische Sortiment ein wenig. München berichtete von Verbilligungen bei der bayrischen Annabelle, während sich Colomba leicht verteuerte.
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NRW:
Am Speisekartoffelmarkt konnte sich der für NRW benannte Preisaufschlag für Lagerware am Markt etablieren. Auch in anderen deutschen Anbaugebieten konnte ein Preisaufschlag für Lagerware erzielt werden. Am Industriekartoffelmarkt ergeben sich weiterhin keine Änderungen.
Baden-Württemberg:
Bundesweit wird von einer Kartoffelkrise mit Preisverfall berichtet. Auf 5500 Hektar werden im Land Baden-Württemberg Kartoffeln angebaut, und dabei gebe es keine enorme Flächenausweitung, erklärt Michael Kinzinger. „Diese 5500 Hektar sind eigentlich zu wenig Kartoffeln für die rund zehn Millionen Verbraucher mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 25 Kilogramm in Baden-Württemberg", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Bauernverbands Heilbronn-Ludwigsburg. Baden-Württemberg sei eigentlich ein Einfuhrland und auf nationale Exporte von Kartoffeln angewiesen.
Thüringen:
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gab es in Thüringen im aktuellen Erntejahr eine überdurchschnittliche Kartoffelernte. Im Schnitt wurden von den Thüringer Landwirtschaftsbetrieben 38 Tonnen Kartoffeln je Hektar geerntet. Damit fiel das diesjährige Ergebnis gegenüber 2024 zwar um rund 2 Tonnen je Hektar bzw. 5 Prozent geringer aus. Es konnte jedoch das langjährige Mittel der Jahre 2019/2024 um 3 Tonnen je Hektar bzw. 10 Prozent übertroffen werden. Die Gesamterntemenge belief sich in diesem Erntejahr auf rund 66 000 Tonnen Kartoffeln. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 15 700 Tonnen bzw. 31 Prozent mehr Kartoffeln gerodet, was auch auf die Erweiterung der Anbaufläche zurückzuführen ist.
Nach dem endgültigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2025 umfasste die diesjährige Anbaufläche rund 1 700 Hektar. Gegenüber dem Vorjahr wurden 500 Hektar bzw. 39 Prozent mehr Kartoffeln gelegt. Das langjährige Mittel der Jahre 2019/2024 wurde um knapp 300 Hektar bzw. 20 Prozent überschritten.
Niedersachsen:
Die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft war weiterhin hoch, die Nachfrage aus dem Südwesten Deutschlands nahm leicht zu. Dies geht aus dem jüngsten BVNON-Marktupdate hervor.
Rheinland-Pfalz:
Am Kartoffelmarkt setzt sich die angespannte Lage weiter fort. Mit den ersten Frostnächten drückt Ware aus nicht frostsicheren Lagern zu Niedrigstpreisen auf den Markt. Andererseits setzen sich Lageraufschläge für qualitativ hochwertige, durchgeschwitzte Partien aus temperaturgeführten Lagerungen am Markt durch. Die Preisnotierung der Erzeugergemeinschaft wird erstmals in der laufenden Saison für Lagerware herausgegeben und enthält entsprechende Aufschläge.
Schleswig-Holstein:
Der Speisekartoffelmarkt zeigt sich hierzulande unverändert zur Vorwoche. Noch immer belastet das üppige Angebot die Marktverhältnisse, auch wenn die Absortierungen aus den Lägern zunehmen. Auf der Nachfrageseite gibt es derzeit noch keine Impulse. Hier erhoffen sich die Marktbeteiligten in den nächsten Wochen aber etwas belebende Nachfrageimpulse. Auch im LEH werden verstärkt Werbeaktionen mit sehr niedrigen Angebotspreisen gefahren. Trotzdem wird davon ausgegangen, dass dies nicht für eine Erhöhung des Preisniveaus ausreicht. Der einzige Trost sind leichte Lageraufschläge, die sich nun auch hierzulande durchzusetzen scheinen. Diese werden aber nur für qualitativ einwandfreie Partien gezahlt. Auf dem Terminmarkt sind nach wie vor kaum Aktivitäten zu verzeichnen, der einzig gehandelte April-26-Termin ist erneut gefallen.
Hessen:
Im Land Hessen sind die Preise für Packware im Vergleich zur Vorwoche signifikant gestiegen.
Sachsen:
In Sachsen hat es im Vergleich zur Vorwoche keine nennenswerten Preisveränderungen gegeben.
Mecklenburg-Vorpommern:
Das Gut Wulksfelde in Tangstedt (Kreis Stormarn) freut sich in diesem Jahr über eine reiche Kartoffelernte. Wegen des großen Angebots und einer gleichbleibenden Nachfrage ist der Betrieb jedoch wie viele im Land mit sinkenden Preisen und einem vollen Lager konfrontiert. Eine Kartoffel-Retter-Aktion soll nun gegensteuern und gleichzeitig bedürftige Menschen unterstützen.