Ohne den Münchner Großmarkt wäre die Versorgung mit frischem Obst und Gemüse in der Region kaum denkbar: 350 Betriebe sorgen hier täglich dafür, dass Wochenmärkte, Gastronomie und soziale Einrichtungen zuverlässig mit diesen Lebensmitteln beliefert werden. Insgesamt bis zu 20 Millionen Menschen erhalten zumindest teilweise ihr Obst und Gemüse über diesen Standort.
Doch seine Bedeutung geht weit über den Handel hinaus: „Der Großmarkt ist nicht nur ein Handelsplatz und wichtige Drehscheibe, sondern ein soziales Netzwerk. Wir tragen Verantwortung – für die Stadt, die Region, aber auch für Menschen, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind", betont Günther Warchola, Vorstand des Verbands des Bayerischen Frucht-Import und -Großhandels e.V.
Diese Verantwortung zeigt sich besonders in der Partnerschaft mit der Münchner Tafel. Von ihrem Standort am Großmarkt München-Sendling aus organisiert der mildtätige Verein jede Woche die Versorgung von rund 22.000 Menschen, die sich sonst nicht ausreichend ernähren könnten. Dafür werden etwa 180 Tonnen noch einwandfreie Produkte bewegt – eine beachtliche logistische Leistung, die ohne die etablierte Infrastruktur und Unterstützung des Großmarkts nicht möglich wäre.
„Auch nicht verkauftes oder überschüssiges Obst und Gemüse spenden die Großmarkthändler der Tafel, um Bedürftigen zu helfen und um die Lebensmittelverschwendung zu minimieren", erläutert Günther Warchola.
Die Münchner Tafel – Hilfe für Menschen in Not
Seit ihrer Gründung 1994 verfolgt die Münchner Tafel ein klares Ziel: Menschen in Armut zu unterstützen und gleichzeitig Verschwendung zu vermeiden. Getreu dem Motto „Verteilen statt vernichten" sammelt der Verein qualitativ einwandfreie Waren, die nicht mehr im regulären Handel verwendet werden, und gibt sie an Bedürftige weiter. „Armut ist auch in einer wohlhabenden Stadt wie München Realität – steigende Mieten, Energiekosten und Lebenshaltungskosten bringen immer mehr Menschen in existenzielle Not", unterstreicht Hannelore Kiethe, Vorstandsvorsitzende der Münchner Tafel. Die Verteilung der Lebensmittel erfolgt an 30 Ausgabestellen im gesamten Stadtgebiet sowie über soziale Einrichtungen wie Frauenhäuser, Mutter-Kind-Heime und Schulen.
Über 1.000 Helferinnen und Helfer sind dabei ehrenamtlich im Einsatz – sie sammeln, sortieren und verteilen Lebensmittel. „Für die Münchner Tafel ist der Großmarkt zur Heimat geworden. Von hier aus planen wir und setzen unsere aufwändige Logistik um", erklärt Hannelore Kiethe. Viermal pro Woche dürfen Tafelgäste direkt am Westtor Lebensmittel abholen. „1999 konnten wir unser erstes Büro im Kontorhaus am Großmarkt beziehen – ein wichtiger Schritt für die Münchner Tafel. Die anfängliche Unterstützung, insbesondere die Bereitstellung von Lager- und Kühlflächen, kam durch die Initiative von Günther Warchola zustande und war für unser Wachstum entscheidend. Heute arbeiten wir mit vielen weiteren Förderern zusammen, denn der Bedarf an Lebensmitteln ist enorm und die Mengen aus dem Großmarkt allein reichen längst nicht mehr aus. Umso wichtiger bleibt die enge Partnerschaft mit dem Großmarkt, die uns bis heute trägt", so Kiethe weiter.
Weitere Informationen:
www.fruchtverband.de