Einheimische Offerten dominierten augenscheinlich; es stand eine breite Sortenauswahl bereit. Nur punktuell ergänzten Anlieferungen aus Frankreich das Geschehen. Das Angebot fiel mancherorts zu umfangreich aus, da die diesjährige Kartoffelernte Rekordmengen verzeichnete. Die Nachfrage war laut BLE nicht besonders stark ausgeprägt: Die Herbstferien und das Monatsende wirkten sich negativ auf die Unterbringungsmöglichkeiten aus. Dennoch tat sich in preislicher Hinsicht nicht allzu viel. Lediglich in Berlin verteuerten sich die eingeschränkt verfügbaren französischen Charlotte. In München gab es inländische Laura, die in 10-kg-Säcken zwischen 7,50 und 10 EUR kosteten.
Deutsche Kartoffeln landen im Biogas – während der Handel auf Knollen aus Ägypten und Zypern setzt. Olaf Feuerborn (64), Vorsitzender der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (Unika), kennt den Grund: „Das Verbraucherverhalten resultiert aus Zeiten, als Kartoffeln nicht richtig bis zum Frühjahr gelagert werden konnten und oft schrumpelig in den Geschäften lagen."
© BLE Niedersachsen:
Die Forderungen nach Lageraufschlägen wurden deutlicher. Allerdings reagierte der Handel darauf in der vergangenen Woche noch nicht, weil immer noch frisch gerodete Ware zur Verfügung stand. Dadurch war keine Preisänderung zu verzeichnen, berichtet der BVNON.
Die aktuelle Kartoffelschwemme bringt auch ein Problem mit sich. Der Kartoffelpreis ist zu niedrig, um die Kosten zu decken, und die Einlagerung des Überschusses verbraucht zusätzlich finanzielle Ressourcen.
NRW:
Für durchgeschwitzte Speisekartoffeln aus dem Lager einigten sich die Marktpartner in NRW auf einen Preisaufschlag von 2 EUR/100 kg. Weiterhin keine Änderungen am Industriekartoffelmarkt. Die Notierungen in Westeuropa verbleiben unverändert auf einem sehr niedrigen Niveau.
Schleswig-Holstein:
Die Lage im Kartoffelgroßhandel ist unverändert. Das Angebot bleibt weiterhin sehr umfangreich, auch wenn jetzt nur noch wenig Ware direkt ab Feld angeboten wird. Auch durch den überregionalen Angebots- und Preisdruck, gab der Kurs hierzulande leicht nach. Die ersten Partien verlassen die Kühllager. Forderungen nach Lagergeldaufschlägen waren bislang erfolglos. Das Angebot aus provisorischen Lägern bleibt umfangreich, hier leiden die Qualitäten durch die milde Witterung. Außerhalb der Kontrakte lassen sich nur beste Qualitäten der gefragten Sorten absetzen. Somit wird weiter Ware aus den Übergangslägern der alternativen Verwertung zugeführt. Bis zu Beginn der Adventszeit wird kaum mit einer spürbaren Belebung der Nachfrage im LEH gerechnet.
Rheinland-Pfalz:
Der Kartoffelmarkt bleibt fortgesetzt ohne marktverändernde Impulse. Die Nachfrage konzentriert sich auf Aktionen im LEH, bei denen Preise um 0,50 EUR/kg ausgelobt werden. Außerhalb dieser Aktionen ist der Absatz schwach, auch Direktvermarkter sind mit den Umsätzen nicht zufrieden. Aus den Überschussgebieten besteht weiterhin Angebotsdruck mit Frischware. Eine Belebung der Nachfrage wird erst zum Weihnachtsgeschäft erwartet.
Hessen:
Hessens Landwirte freuen sich über eine gute Kartoffel-Ernte – und schieben gleichzeitig Frust. Denn die Kartoffeln bringen in diesem Jahr sehr schlechte Preise, wie der Hessische Bauernverband bestätigt. Die Preise liegen demnach rund 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Teilweise bekommen die Landwirte ihre Kartoffeln wegen einem Überangebot auch gar nicht los.
Sachsen:
In Sachsen hat es im Vergleich zur Vorwoche keine Veränderungen gegeben.
Mecklenburg-Vorpommern:
„Der Kartoffelpreis hat sich in diesem Jahr aufgrund erhöhter Produktion negativ entwickelt. Die Anbaufläche in Deutschland ist angewachsen und die Landwirtinnen und Landwirte haben eine gute Ernte verzeichnet. Dadurch sind die Preise gesunken", erklärte Stefanie Lanin vom Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern auf Nachfrage.