Die griechische Kiwi-Saison hat dieses Jahr vielversprechend begonnen. „Im Vorfeld zur Ernte fanden wir herausragende Anbaubedingungen vor: Es gab viel Sonnenschein und punktuelle Niederschläge, die - gepaart mit den überwiegend kühlen Nächten - zu hervorragenden Brix-Werten beigetragen haben", berichtet Thanos Motsiopoulos, kaufmännischer Leiter bei der Nutrifrucht GmbH mit Sitz im bayerischen Unterföhring.
Die diesjährige Exportsaison kam erstaunlich früh ins Rollen, führt Motsiopoulos weiter aus. "Ende August gab es bereits erste Anfragen die mit früher Ware der Sorte Tsechelidis gedeckt werden konnten. Der europäische LEH und damit auch wir als Zulieferer warten für gewöhnlich auf die ersten Hayward-Kiwis, die ähnlich wie in den Vorjahren ab Mitte Oktober auf den Markt trafen. Unter anderem aufgrund des frühen Endes der chilenischen Saison war die Nachfrage in den ersten Wochen der Saison besonders hoch. Dementsprechend sind wir mit Einstiegspreisen um rund 10–15 % über Vorjahresniveau in die Saison gestartet. In den ersten Verkaufswochen der Saison ging die Nachfrage dann sukzessive zurück, sodass sich der Markt entsprechend korrigiert hat."

Europäischer und nordamerikanischer LEH
Neben dem Hauptsitz in der Region München verfügt Nutrifrucht, das vor einigen Jahren aus der Firma Oettle & Griesmeyer hervorgegangen ist, auch über ein breites Netzwerk mit Verkäufern in den Niederlanden, Süditalien, Litauen sowie in Griechenland selbst. In Sachen Kiwi hegt und pflegt das Unternehmen ein breites Netzwerk mit Erzeugerpartnern in allen wichtigen Anbaugebieten Griechenlands, primär Mazedonien, Epirus und Thessalien. Motsiopoulos: "Somit können wir durchgehend ausreichende Mengen sowie die gesamte Bandbreite an Fruchtgrößen und Sortierungen anbieten. Wir hoffen nun, dass auch die Nachfrage bald wieder etwas anzieht." Ab KW 42 starteten die ersten größeren Programme im europäischen LEH, heißt es weiter.
Mittlerweile hat das wachsende Unternehmen auch erste Kunden im niederländischen LEH für sich gewinnen können, bestätigt man. „Neben LEH-Kunden in zahlreichen europäischen Ländern exportieren wir unsere Kiwis auch nach Nordamerika."
© Nutri Frucht GmbH
Vorsprung beibehalten
Die griechischen Kiwis sind in der Regel bis Ende April erhältlich und stehen damit in direktem Wettbewerb mit Früchten italienischen Ursprungs. „Interessanterweise wird Italien in den vergangenen Jahren auch immer aktiver auf dem griechischen Markt. Dies hängt wiederum damit zusammen, dass italienische Erzeuger immer mehr auf Kiwi Gold setzen, während der griechische Kiwi-Anbau nach wie vor von der Sorte Hayward dominiert wird. Obwohl auch in Griechenland in begrenztem Umfang Kiwi Gold angebaut wird, bin ich der Meinung, dass die Anbaufläche schneller ausgeweitet werden sollte."
Motsiopoulos verweist dabei auf die wachsende Konkurrenz aus dem Iran und der Türkei. "Natürlich ist Griechenland diesen relativ neuen Exportländern weit voraus, speziell was die Nachernte-Technologie, etwa Lagerung und Ähnliches, angeht. Es ist jedoch eine Frage der Zeit bis diese aufstrebenden Länder diesen Vorsprung aufgeholt haben. Meiner Meinung nach sollten wir jedoch nicht darauf warten, sondern jetzt handeln und in die Zukunft investieren."
© Nutrifrucht GmbH
Links: verhagelte Zitrusanlage in Westgriechenland
Rechts: Seit diesem Jahr baut Nutrifrucht gemeinsam mit einem Zitruserzeuger exklusiv auf 10 ha eine neue Mandarinensorte an, deren Namen zu einem späteren Zeitpunkt offiziell bekannt gegeben wird.
Hagel und Starkregen beeinträchtigen Zitrusernte
Anfang November kam mit ersten Lieferungen an griechischen Navelina-Orangen sowie Clemenules-Clementinen auch die diesjährige Zitrussaison ins Rollen. "Wir sehen eine deutliche Zweiteilung in Europa, indem Osteuropa stark auf Griechenland fokussiert ist, während Westeuropa vorrangig Ware aus Spanien und ergänzend Italien bezieht. Deutschland gilt dabei als Übergangsgebiet, wobei vereinzelt auch griechische Zitrusfrüchte offeriert werden. Unser Bestreben ist es, die Zitrusmengen auf dem deutschen Absatzmarkt in den kommenden Jahren zu steigern und damit unsere Stellung weiter auszubauen."
Trotz guter Vorzeichen habe sich die Zitrusernte aufgrund von Hagel und Starkregen verzögert. "In den vergangenen Tagen hat es fortlaufend geregend in den wichtigsten Zitrusanbaugebieten im Norden und Westen der Peloponnes sowie an der griechischen Westküste. Zum Glück schauen die jüngsten Wettervorhersagen wieder etwas besser aus, sodass wir aktuell keine nennenswerten Mengenverluste erwarten. Generell ist die Zitrusanbaufläche Griechenlands in den vergangenen Jahren recht stabil geblieben", heißt es abschließend.
Weitere Informationen:
Thanos Motsiopoulos
Nutrifrucht GmbH
Münchner Str. 18
85774 Unterföhring
Tel: +49 174 7496751
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