Nach einigen schwierigen Jahren sieht die Bio-Kartoffelbranche in Frankreich wieder Licht am Ende des Tunnels. Sowohl die Qualität als auch die Menge sind in dieser Saison in Ordnung, berichtet der Branchenverband CNIPT. Angesichts einer leicht steigenden Nachfrage ruft der Verband dazu auf, diesen positiven Trend fortzusetzen und die Bio-Kartoffel wieder fest bei den Verbrauchern zu etablieren.
Ertrag und Anbaufläche wieder leicht im Plus
Nach zwei Jahren mit einem deutlichen Rückgang ist die Anbaufläche für Bio-Kartoffeln im Jahr 2025 wieder leicht um etwa 5 % gewachsen. Vor allem der Anbau für die verarbeitende Industrie ist mit einem Wachstum von 13 % gegenüber dem Vorjahr im Aufwind. Mittlerweile ist jede fünfte Bio-Kartoffel für die industrielle Verarbeitung bestimmt. Der Anbau für den Frischmarkt bleibt nahezu stabil. Dieser Trend – dass vor allem die Industrie für Wachstum sorgt – ist übrigens auch im konventionellen Anbau zu beobachten.
Nach Angaben von CNIPT und Agence Bio zeigen auch der freie Markt und die kurzen Lieferketten ein ähnliches Bild: leichtes Wachstum, vor allem außerhalb des Einzelhandels.
Ausgleich möglich, aber Nachfrage bleibt entscheidend
Nicht weniger als 99 % der Bio-Kartoffeln auf dem französischen Markt stammen aus eigenem Anbau. Etwa ein Viertel der Kartoffeln wird lose verkauft, der Rest wird verpackt. Bemerkenswert ist, dass 90 % der Bio-Kartoffeln unverpackt und ungewaschen angeboten werden.
Die Erwartungen für 2025 sind verhalten positiv. Die Erträge sind durchschnittlich, wobei es jedoch starke regionale und sortenbedingte Unterschiede gibt. Das Angebot ist sowohl hinsichtlich der Menge als auch der Qualität ausreichend. Voraussetzung für einen stabilen Markt ist jedoch, dass die Nachfrage in dieser Saison auf dem gleichen Niveau bleibt.
Der Übergang von der vorigen Saison verlief alles andere als reibungslos. Es gab noch zu viele alte Bestände in den Lagern, der Verbrauch im Sommer blieb hinter den Erwartungen zurück und die neue Ernte kam schneller als üblich auf den Markt. Dadurch entstand erneut ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Dies wirkte sich vor allem auf den freien Markt aus, wo die Preise für die Erzeuger unter Druck gerieten. Dennoch läuft ein großer Teil des Handels über Verträge.
Im August und September stieg die Nachfrage an, aber im Oktober schien sie bereits wieder zu stagnieren. Es bleibt also wichtig, dass die Bio-Kartoffel ihren Platz im Regal und auf dem Teller behält.
Achten Sie auf Lagerung und Erscheinungsbild im Laden
CNIPT weist darauf hin, dass die Kartoffeln in diesem Jahr etwas schneller keimen als sonst. Das könnte bedeuten, dass früher in der Saison Lagerbehandlungen erforderlich sind, um die Qualität bis zum Frühjahr zu erhalten.
Gleichzeitig ruft der Branchenverband dazu auf, die Bio-Kartoffel aktiver zu bewerben. Obwohl die Nachfrage nach frischen Kartoffeln im Allgemeinen recht stabil bleibt, droht die Bio-Variante in Vergessenheit zu geraten. In der vergangenen Saison kauften nur etwas mehr als 10 % der Haushalte Bio-Kartoffeln. Laut CNIPT muss die Branche gemeinsam dafür sorgen, dass das Produkt attraktiv präsentiert wird, und zwar nicht nur über den Preis.
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