Mit dem Übergang vom Sommer zum Winter verlagert sich bei FMB der Angebotsschwerpunkt von Gewächshaus- auf Freilandgemüse und Kernobst. Allerdings spielt das Wetter noch nicht ganz mit, um den Freilandgemüsemarkt anzukurbeln. „Das ist ein europaweites Phänomen bei Produkten wie Rosenkohl, Blumenkohl und Porree. Die Ernte war überall gut und das Angebot ist mehr als ausreichend. Nur die Nachfrage kann bisher nicht mithalten", sagt Jonathan Vandesande von FMB.
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„Normalerweise bricht bei uns in dieser Zeit ein regelrechter Boom aus, aber überall sind die Produkte reichlich vorhanden. Dadurch läuft alles etwas langsamer. Wenn nicht einmal ein ordentlicher Schneesturm über Europa hinwegzieht, wird sich daran auch wenig ändern", erklärt der Händler. „Nehmen Sie zum Beispiel handgeputzte Rosenkohlröschen. Eine echte belgische Spezialität, bei der der Rosenkohl nicht maschinell geerntet, sondern von Hand mit einem Messer abgeschnitten wird. Ein wunderbares Premiumprodukt, aber wenn man dafür Preise von 50 bis 80 Cent pro Kilo oder 2,50 bis 4 EUR pro Kiste bekommt, lohnt es sich eigentlich nicht mehr."
„Es ist derzeit eine schmerzhafte Wahrheit, aber wenn es nicht einmal richtig friert, wird die Preisgestaltung miserabel bleiben. Es wäre für alle besser, wenn ein Teil der Mengen vom Markt verschwinden würde. Das ist nun einmal die wirtschaftliche Realität. Dabei muss man natürlich sagen, dass ein Anstieg des Verbrauchs natürlich auch einiges bewirken würde. Für nächste Woche sind hier in Belgien 18 Grad vorhergesagt. Das ist natürlich kein Wetter für Rosenkohl, also könnte uns das auch ein wenig helfen."
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Übergang zu Spanien bei Gewächshausgemüse
Das Gewächshausgemüse tritt in dieser Zeit bei FMB also eher in den Hintergrund. „Das belgische Gewächshausgemüse neigt sich langsam dem Ende zu. Ein Teil der Erzeuger setzt zwar den Anbau von Strauchtomaten und Gurken unter Beleuchtung fort, sodass diese Mengen weiterhin verfügbar sind. Nur sind das nicht die Mengen des Sommers. Ich denke, dass wir bei Tomaten bei etwa 30 % des Sommerumsatzes liegen. Paprika und Auberginen sind inzwischen komplett ausverkauft. Es kommen noch einige letzte Partien auf die Auktionsuhr, aber das sind Erzeuger, die ihre Gewächshäuser noch nicht ganz leer geräumt haben."
„Die meisten Händler sind bereits vor einigen Wochen auf spanische Produkte umgestiegen. Das lief etwas langsamer an als in anderen Jahren, aber ich höre jetzt kaum noch von Problemen. Eigentlich ist alles, von Gurken über Paprika bis zu Auberginen, in guten Mengen vorrätig. Wir selbst liefern noch einige belgische Strauchtomaten und Gurken nach Deutschland. Solange wir repräsentative Mengen haben, verkauft sich das auch gut. Die Leute sind bereit, dafür zu zahlen, also machen wir damit den Winter über weiter. Vor allem bei den Spezialitäten wie Cherry-Strauchtomaten können wir uns durch die Qualität von den italienischen oder spanischen Produkten abheben. Diese sind zwar über Partnerschaften festgelegt, aber sie laufen weiterhin gut."
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Kleine Größen von Kernobst in Hülle und Fülle vorrätig
Auch bei Kernobst, das der Exporteur während der Winterperiode ebenfalls häufig nach Deutschland liefert, ist es noch ruhig. „Die letzten Wochen waren gut. Es gab einen leichten Engpass, weil ziemlich viele Erzeuger wegen der Herbstferien im Urlaub waren und vorübergehend nicht sortiert haben. Mit einem Mangel ist es immer einfacher zu arbeiten als mit einem Überangebot, aber jetzt sieht man sofort, dass alle wieder angefangen haben. Die Mengen nehmen zu und die Preise sind an der Uhr wieder um ein paar Cent gefallen."
„Vor allem bei kleineren Größen gibt es in Deutschland wirklich keinen Mangel", erklärt Jonathan. „Man spürt, dass die Obstsaison wirklich beginnt. Anfang November kommen die Äpfel und Birnen aus dem Kühlhaus. Dann sieht man auch sofort, dass es von allem mehr gibt als im letzten Jahr, wodurch die Preise doch deutlich niedriger sind als in der letzten Saison. Regional gibt es in Deutschland auch ein großes Angebot an kleineren Äpfeln und Birnen, sodass wir sehen, dass verschiedene Händler und Genossenschaften Schwierigkeiten haben, ihre Produkte zu verkaufen. Dabei muss gesagt werden, dass auch hier die Nachfrage nicht mitspielt. Wir werden sehen, wie sich die Lage in den kommenden Wochen entwickelt. Einige Erzeuger werden vielleicht weniger sortieren, weil sie mit den Preisen nicht zufrieden sind. Dennoch erwarte ich keine schnelle Veränderung auf dem Kernobstmarkt."
Weitere Informationen:
Jonathan Vandesande
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Tel: +32 15 560600
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