In diesem Jahr hat Fresh Del Monte erstmals Orangen aus Uruguay auf den europäischen Markt gebracht. „Diese Markteinführung ist ein wichtiger Schritt in der langfristigen Strategie von Fresh Del Monte, den europäischen Märkten 52 Wochen im Jahr qualitativ hochwertige und vielfältige Frischobstsorten anzubieten. Die Einführung Uruguays als neues Herkunftsland für Zitrusfrüchte spiegelt das kontinuierliche Engagement des Unternehmens für Innovation und das ständige Streben nach Exzellenz wider, um den Verbrauchern das Beste vom Hof bis auf den Tisch zu bieten." Der Primeur hatte die Gelegenheit, mit Stefano Borria, Senior Category Manager Oranges, und Jacopo Sica, Senior Director Sales & Operations EA und General Manager Switzerland bei Fresh Del Monte, über ihre ersten Erfahrungen und Zukunftserwartungen zu sprechen.
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Was sind Ihre ersten Eindrücke vom Verkauf uruguayischer Orangen in Europa?
Stefano Borria: „Die uruguayischen Orangen waren bis Mitte Oktober in Europa erhältlich. Der Markt hat die neue Herkunft für Del Monte sehr positiv aufgenommen. Die ersten Lieferungen haben eine Qualität gezeigt, die vollends unseren Erwartungen entspricht, mit ausgezeichneten technischen Parametern in Bezug auf Brix, Verhältnis und Saftgehalt. Das sind sehr ermutigende Ergebnisse, die bestätigen, dass wir die richtige Wahl getroffen haben."
Jacopo Sica: „Das Projekt ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Identifizierung neuer Produktionsmöglichkeiten, die es uns ermöglichen, unsere Kunden kontinuierlich und effizient zu beliefern. Uruguay ist bereits eine anerkannte Quelle für den europäischen Markt, aber wir sehen ein erhebliches Potenzial in einer stärker integrierten Strukturierung. Dank unserer bestehenden Partnerschaften und der lokalen Produktion sind wir in der Lage, das Produkt vollständig nach den Standards von Del Monte zu verwalten. Diese Initiative erweist sich als erfolgreich im Rahmen unserer Diversifizierungsstrategie, die neben anderen Projekten und Produkten, die derzeit in der Entwicklung sind, eine der wichtigsten Säulen darstellt."
Was sind die Erwartungen für die kommenden Jahre?
Jacopo Sica: „Dies ist eindeutig ein mittel- bis langfristiges Projekt, in das wir mit Entschlossenheit reinvestieren. Unser Ziel ist es, Uruguay als kontinuierliche Bezugsquelle während der südamerikanischen Saison zu etablieren, nicht nur für Europa, sondern auch für unsere globalen Zielmärkte, einschließlich der USA. Wir erhalten bereits Programmanträge von unseren Stakeholdern sowohl im Groß- als auch im Einzelhandel, was das starke Interesse und Vertrauen in die Initiative unterstreicht. Durch die Intensivierung unserer Bemühungen um neue Herkunftsländer schaffen wir einen Mehrwert für die Kategorie Zitrusfrüchte und stärken unsere Diversifizierungsstrategie."
Stefano Borria: „Aus betrieblicher Sicht umfassen die Anbauflächen derzeit etwa 2.000 Hektar. Wir arbeiten daran, ein jährliches Produktivitätswachstum sicherzustellen, damit wir das Angebot stetig steigern und vollständig auf die Marktnachfrage reagieren können. Unsere Fähigkeit, die gesamte Lieferkette zu verwalten und zu überwachen, ist unerlässlich, um die von Del Monte erwartete Konsistenz, Effizienz und hohen Qualitätsstandards zu gewährleisten. Wir sind optimistisch, dass sich diese Herkunft in den kommenden Jahren weiter stärken und ausbauen und Uruguay als wichtigen Akteur in unserem Zitrusfrüchte-Portfolio positionieren wird."
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Welche Herausforderungen stellt der Klimawandel für Sie dar?
Jacopo Sica: „In den letzten Jahren hat uns der Klimawandel zunehmend dazu gezwungen, potenzielle Versorgungsrisiken in bestimmten Regionen zu antizipieren. Unsere Strategie besteht daher darin, parallele Lösungen zu entwickeln und Herkunftsländer zu sichern, die geografisch näher an unseren Endbestimmungsorten wie Europa liegen. So hat sich beispielsweise die Beschaffung aus Ägypten bereits als wertvolle Alternative erwiesen. In diesem Zusammenhang stellt Südamerika eine ausgezeichnete Option dar, da es nicht von den aktuellen Herausforderungen im Schiffsverkehr im Zusammenhang mit dem Suezkanal betroffen ist, was die Logistik effizienter und zuverlässiger macht."
Stefano Borria: „Aus produktionstechnischer Sicht hat der Klimawandel konkrete Folgen: Wasserknappheit, die sich auf die Fruchtentwicklung auswirkt, extreme Wetterereignisse, die ganze Plantagen zerstören können, und hohe Luftfeuchtigkeit in bestimmten Gebieten, die Krankheiten wie Schwarzfleckenbildung begünstigt. Bei Del Monte arbeiten wir ständig an Korrektur- und Präventionsmaßnahmen, um diese Risiken zu mindern. Das erfordert eine genaue Überwachung und ein proaktives Management entlang der gesamten Lieferkette, um Qualität und Kontinuität zu gewährleisten."
Bedeutet das, dass Fresh Del Monte nach weiteren neuen Anbaugebieten sucht? Gibt es eine sichtbare Verlagerung des Anbaus?
Jacopo Sica: „Unsere Zitrusstrategie ist langfristig angelegt und beinhaltet natürlich die Erschließung zusätzlicher Anbaugebiete. Es geht nicht darum, den Anbau von einem Land in ein anderes zu verlagern, sondern vielmehr darum, neue Produktionsmöglichkeiten innerhalb derselben Saison zu integrieren. Dieser Ansatz erhöht die Flexibilität und Widerstandsfähigkeit und stellt sicher, dass wir unabhängig von lokalen Einschränkungen stets die Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen können."
Stefano Borria: „Auf operativer Ebene richten wir unser Augenmerk auch auf aufstrebende Akteure in Afrika, wo wir ein starkes Potenzial für ergänzende Produktion sehen. Die Identifizierung und Entwicklung dieser Herkunftsländer steht im Einklang mit unserer Vision, eine robuste, diversifizierte und zuverlässige Lieferbasis für Zitrusfrüchte aufzubauen."
Was bedeutet ein neues Herkunftsland für Fresh Del Monte? Angesichts der von Ihnen benötigten Mengen wird nicht jedes Herkunftsland geeignet sein.
Jaopo Sica: „Genau deswegen stützt sich unsere Zitrusfrüchte-Strategie in Übersee nicht auf eine einzige Herkunft. Stattdessen beziehen wir unsere Produkte je nach Marktnachfrage und den Anforderungen unserer Kunden aus verschiedenen Regionen. Der Schwerpunkt liegt nicht in erster Linie auf den Mengen, sondern auf der Qualität: den organoleptischen Eigenschaften, dem Geschmack und der Konsistenz, die den hohen Standards von Del Monte entsprechen. Wir beginnen immer mit unseren eigenen Produktionsgebieten und entwickeln dann neue Partnerschaften, die dasselbe hohe Qualitätsniveau garantieren können."
Stefano Borria: „Die Verwaltung eines neuen Herkunftsortes bedeutet, dass wir die vollständige Übereinstimmung mit unseren technischen und qualitativen Parametern sicherstellen müssen. Das bedeutet, dass wir die agronomischen Bedingungen, die Nachernteprozesse und die Logistik bewerten und gleichzeitig zuverlässige Mengen sichern müssen, die sich nahtlos in unsere globale Lieferkette integrieren lassen. Nur wenn diese Bedingungen erfüllt sind, betrachten wir einen Herkunftsort als wirklich geeignet für Del Monte."
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Welche Anforderungen haben europäische Verbraucher an Orangen und wie kann Fresh Del Monte diese mit den uruguayischen Orangen erfüllen?
Jacopo Sica: „Die Verbraucher von heute achten zunehmend auf das organoleptische Profil von Obst, also Geschmack, Saftigkeit und Süße, die oft in Brix gemessen wird. Auch das Bewusstsein und die Stärkung der Verbraucher durch Markenbildung spielen eine wichtige Rolle. Deshalb stehen wir in ständigem Dialog mit unseren Stakeholdern, sammeln Input und testen verschiedene Sorten, um den Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden."
Stefano Borria: „Uruguayische Orangen erfüllen diese Anforderungen voll und ganz. Sie zeichnen sich durch eine ausgezeichnete Süße, einen hohen Saftgehalt und einen hervorragenden Geschmack aus, wodurch sie sich perfekt für die Vorlieben der europäischen Verbraucher eignen. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass diese Eigenschaften konstant erhalten bleiben und wir jede Saison die bestmöglichen Früchte anbieten können."
Wie passen die uruguayischen Orangen in Ihre allgemeine Zitrusfrüchte-Strategie?
Jacopo Sica: „Es ist wichtig zu betonen, dass unser Fokus nicht nur auf Orangen liegt, sondern auf der gesamten Kategorie der Zitrusfrüchte. Uruguay ist Teil dieser umfassenderen Vision, aber unser globaler Ansatz zielt darauf ab, unsere Präsenz über mehrere Herkunftsländer und Produkte hinweg zu stärken."
Stefano Borria: „Das Projekt spiegelt unsere Gesamtphilosophie wider: Diversifizierung der Herkunftsländer, Investitionen in Qualität und Aufbau widerstandsfähiger Lieferlösungen für unsere Kunden weltweit. Uruguay ist ein Kapitel in einer viel umfassenderen Zitrusfrucht-Geschichte, deren Entwicklung Del Monte sich verschrieben hat."

Weitere Informationen:
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