Der ecuadorianische Kochbananensektor erlebt eine seiner schwierigsten Phasen seit Jahren. Laut José Cañas, Erzeuger und Eigentümer des Exportunternehmens Cañas Trejos, befindet sich der Sektor aufgrund der Ausbreitung von Moko (Ralstonia solanacearum) in einer kritischen Lage. Dieses Bakterium hat Plantagen in El Carmen und Teilen der Provinzen Manabí und Los Ríos schwer getroffen – Regionen, die zu den wichtigsten Anbaugebieten des Landes gehören.
© Exportadora Cañas Trejos
„Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums gab es früher etwa 55.000 Hektar in El Carmen. Heute sind nur noch zwischen 35.000 und 40.000 Hektar produktiv. Dieser drastische Rückgang hat zu einem starken Preisanstieg geführt: Eine Kiste Kochbananen von 50 Pfund (22,68 kg) wird derzeit für 20 bis 22 Dollar verkauft, ein Niveau, das in Ecuador noch nie zuvor erreicht wurde", erklärt Cañas.
Die Situation wird durch weitere Faktoren noch verschärft. „Der Preisanstieg für Kakao – von 80–110 auf bis zu 510 Dollar pro 100 kg nach Problemen in Afrika – löste einen regelrechten ‚Kakao-Boom' aus. Viele Erzeuger haben ihre Kochbananen durch Kakaoplantagen ersetzt, wodurch das nationale Angebot noch weiter zurückgegangen ist", fährt er fort. „Im Moment ist es wie eine Lotterie: Heute kostet eine Kiste 3 oder 4 Dollar, morgen 20", sagt der Erzeuger.
© Exportadora Cañas Trejos
Trotz der Schwierigkeiten bleibt die internationale Nachfrage stark. Cañas Trejos exportiert hauptsächlich nach Großbritannien, wo die Bananen auf dem europäischen Markt verkauft werden. „Die Erzeuger verdienen einen fairen Preis, denn die Arbeit auf dem Feld ist schwer. Ein stabiler Preis von 10 Dollar pro Kiste während des ganzen Jahres würde allen Gliedern der Kette – Erzeugern, Produzenten, Exporteuren und Importeuren – einen fairen Ertrag garantieren", betont Cañas.
Darüber hinaus weist er auf die Notwendigkeit einer technisch besser fundierten Agrarpolitik hin, die näher an den Erzeugern ist. Obwohl praktisch alle ecuadorianischen Kochbananen einen Absatz finden – als frische Früchte, Chips oder Mehl –, führt der Mangel an Anbauplanung und -kontrolle regelmäßig zu Phasen der Überproduktion und zu Verlusten.
© Exportadora Cañas Trejos
„Neben Kochbananen bauen wir auch Maniok, Kakao und afrikanische Ölpalmen an, um die Risiken von Krankheiten und Preisschwankungen zu streuen. Dennoch bleibt Moko die größte Bedrohung für die Zukunft des ecuadorianischen Kochbananenanbaus", fasst Cañas zusammen. „Der Sektor benötigt dringend koordinierte Strategien zwischen Erzeugern und Behörden, um einen Zusammenbruch zu verhindern."
Weitere Informationen:
José Cañas
Exportadora Cañas Trejos
Ecuador
Tel: +593 9 39252975
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