Deutsche Partien überwogen klar erkennbar, sie wurden nur punktuell von wenigen Kartoffelimporten aus Frankreich und den Niederlanden ergänzt. Die Sortenauswahl war breitgefächert, die Qualität überzeugte. Die Verfügbarkeit dehnte sich laut BLE aus und überragte mancherorts die Unterbringungsmöglichkeiten. Die Händler mussten daher punktuell Vergünstigungen gewähren. Lediglich Berlin berichtete bei französischen Charlotte von Verteuerungen.
© BLE
Niedersachsen:
Immer mehr Betriebe konnten in der vergangenen Woche die Speisekartoffelernte abschließen. Der Markt wurde dennoch kontinuierlich mit frisch gerodeter Ware versorgt. Dabei zeigte sich die Preisentwicklung stabil und ohne nennenswerte Veränderungen. Vermutlich wird in dieser Woche ein Großteil der Betriebe die Ernte der Speisekartoffeln abschließen. "Von allen Seiten überschwemmen Kartoffeln den Markt", bilanziert ein Landwirt.
Die Haupternte befindet sich derweil auf dem Höhepunkt. Die Qualitäten seien zufriedenstellend, wobei Fraßschäden und Beschädigungen weiter zunehmen. "Wir gehen davon aus bis in den November hinein mit Feldware versorgt zu sein. Unsere Exporttätigkeiten nehmen langsam Fahrt auf", heißt es vonseiten der Heidesand eG.
NRW:
Die Einlagerung der Speisekartoffeln ist größtenteils zum Abschluss gekommen. Am Industriekartoffelmarkt zeigen sich die Verarbeiter sehr qualitätskritisch. Bei der Ernte und Einlagerung muss daher die Qualitätssicherung oberste Priorität haben: „Qualität vor Quantität."
Schleswig-Holstein:
Die Kartoffelernte hierzulande befindet sich auf der Zielgeraden, bzw. ist auf vielen Betrieben bereits abgeschlossen. Der Markt leidet weiterhin unter der üppigen Versorgung. Nur qualitativ einwandfreie Partien lassen sich überhaupt vermarkten. Dementsprechend werden auch nur entsprechende Partien eingelagert. Da bei den in diesem Jahr sehr guten Erträgen auch die Lagerkapazitäten an ihre Grenzen stoßen, landen weiterhin viele Kartoffeln in der alternativen Verwertung. Vereinzelt werden ganze Flächen aufgrund des Überangebots auch nicht mehr gerodet. Auch im Industriekartoffelbereich hat sich an der Ausgangslage wenig verändert, es scheint aber eine Bodenbildung einzusetzen.
Rheinland-Pfalz:
Am Kartoffelmarkt stabilisieren sich die Erzeugerpreise auf dem erreichten, niedrigen Niveau. Der LEH bewirbt Speisekartoffeln in breit angelegten Aktionen meist ohne die bisherigen Verbraucherpreise zu unterbieten. Trotz großräumig weit fortgeschrittener Haupternte dürfte frische Feldware den Angebotsdruck noch einige Zeit aufrecht erhalten. Zur Bekämpfung der Glasflügelzikade wurde ab 2026 eine Erleichterung bei der GLÖZ konformen Durchführung der Schwarzbrache beschlossen.
Sachsen:
Im Land Sachsen sind die Kartoffelpreise seit einigen Wochen stabil.
Hessen:
Auch in Hessen gab es im Vergleich zur Vorwoche keine Preisveränderungen. „Die Menge ist in diesem Jahr im oberen Niveau angesiedelt", schildert Matthias Bott vom gleichnamigen Hof in Schauenburg. Doch der Absatz sei trotzdem zurückhaltender als sonst. „Das liegt daran, dass viele ihre eigenen Kartoffeln anbauen und dass es in Supermärkten eben viele Angebote gibt", sagt der Schauenburger. Die frischen Kartoffeln, die er zu großen Teilen in der Region verkauft, würde er über den Winter einlagern. In normalen Jahren ernte man bei Botts 500 bis 700 Tonnen Kartoffeln.
Mecklenburg-Vorpommern:
Auch im Nordosten neigt sich die Kartoffelernte nun dem Ende entgegen. Im Kartoffelmarkt Sülte ist die Einlagerung der regional erzeugten Knollen nun in vollem Gange. „Am Ende bleibt das Einlagern ein kleiner Akt der Fürsorge. Wer ein paar Dinge beachtet, kann noch lange sein eigenes Gemüse genießen. Und wenn es nicht klappt: Ende Februar oder Anfang März gibt es die ersten Pflanzkartoffeln, dann kann ein neuer Versuch gestartet werden", sagt Steffen Kantwill.