Anfang September befand sich Fresh2You mitten in der niederländischen Saison für grüne Bohnen. Laut Vertriebsleiter Willem Vogelaar waren Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht und die Verkaufszahlen gut. Das liegt daran, dass das Unternehmen bewusst "nach Plan" anbaut und nicht spekulativ. Früher konnte die Branche Überschüsse leicht absorbieren. Heutzutage ist das jedoch nicht mehr selbstverständlich. "Die Unternehmen der Branche haben ihre Lieferungen besser unter Kontrolle. Daher ist es klüger, gezielt anzubauen", sagt er.
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In den vergangenen Jahren mussten aufgrund unzureichender Verkaufszahlen Hunderte Hektar grüner Bohnen untergepflügt werden. Fresh2You gelang es jedoch, seine Bohnen zu verkaufen. Heutzutage wird vorsichtiger angebaut: Um Überschüsse zu vermeiden, wird weniger ausgesät. Im Winter erstellt Fresh2You anhand von Absatzprognosen einen Aussaatplan mit einer Marge von nur 5 %, um Schwankungen auszugleichen. "Wir haben keine Angst vor Engpässen. Das ist uns lieber als ein Überangebot." In diesem Jahr lagen die Erträge pro Hektar über dem Durchschnitt, sodass das Unternehmen alle seine Stammkunden beliefern konnte.
Fresh2You hat seine grünen Bohnen maschinell geerntet, sodass einige nicht mehr verkaufsfähig sind und daher als Tierfutter verwendet werden. Das Endprodukt enthält 3 bis 8 % gebrochene Bohnen. Diese werden schneller braun, daher hält das Unternehmen die Lieferkette so kurz wie möglich: Was heute geerntet wird, wird morgen oder spätestens übermorgen an die Kunden geliefert.
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Dennoch bleibt der Anbau eine Herausforderung. "Die Menschen wollen perfekte Bohnen, aber die verfügbaren Ressourcen werden immer knapper", sagt Vogelaar. Trotz dieser Einschränkungen gelingt es Fresh2You, ein einheitliches Produkt innerhalb der geltenden Vorschriften zu liefern.
Die Nachfrage ist stabil, aber der Verbrauch geht leicht zurück, ein Trend, der auch bei anderen Gemüsesorten zu beobachten ist. "Die Verbraucher entscheiden sich zunehmend für Convenience-Produkte. Fertig zubereitetes Gemüse wird immer beliebter, während traditionelles Gemüse unter Druck gerät." Außerdem entscheiden sich jüngere Menschen eher für Fertiggerichte oder Salate.
Der Schlüssel zum Wachstum liegt laut Willem in der Bequemlichkeit und Positionierung. Neben kochfertigen Bohnen sieht er eine Zukunft in "gelegten Bohnen": Bohnen, die ordentlich in eine Richtung liegen, sodass man die Enden mit einem Schnitt abschneiden kann. Diese Form der Benutzerfreundlichkeit ist im Vereinigten Königreich bereits die Norm und könnte sich auch in den Niederlanden durchsetzen.
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Willem betrachtet den Trend zu Heißluftfritteusen als zweite Wachstumschance. In den USA hat der Aufstieg der Heißluftfritteuse den Bohnenkonsum um bis zu 30 % pro Jahr gesteigert. Diese Bequemlichkeit könnte auch niederländische Verbraucher ansprechen.
Er fügt hinzu, dass dies im Einklang mit dem Gesundheitstrend steht, bei dem Hülsenfrüchte eine wichtige Rolle spielen. "Die Menschen wollen gesünder leben und essen, und grüne Bohnen passen perfekt dazu. Jetzt liegt es an uns, das Produkt clever zu positionieren und es den Verbrauchern so einfach wie möglich zu machen", so Willem abschließend.
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