Sellerie spielt seit Jahren sowohl beim Anbau als auch beim Verbrauch in Spanien eine bescheidene Rolle. Aber dieses Bild ändert sich langsam. Dank einer wachsenden Wertschätzung für den Nährwert und neuer Verwendungsmöglichkeiten in der Küche steigt das Interesse. Laut Rafa Martínez, Direktor von Fortini in Murcia, ist es besonders wichtig, dieses Wachstum mit einer nachhaltigen Wassernutzung zu verbinden, insbesondere jetzt, wo der Wasserdruck in Südspanien aufgrund struktureller Dürre und möglicher Beschränkungen des Wassertransfers vom Fluss Tajo zum Segura zunimmt.
Fortini, ursprünglich aus Italien, aber seit Jahren fest in Murcia verwurzelt, baut auf einer Fläche von 1.200 Hektar unter anderem Sellerie, Blumenkohl, Salat und Kräuter an. Jährlich bringt das Unternehmen rund 100 Millionen Stück Gemüse auf den Markt.
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"Sellerie ist ein stabiles Produkt, und ich glaube, dass es nur noch beliebter werden wird", sagt Martínez. "Wir arbeiten mit allen möglichen Formaten, einschließlich biologischem Anbau. In vielen Ländern wird Sellerie immer noch als Zutat für Suppen angesehen. Aber das Produkt eignet sich perfekt für andere Verwendungszwecke, wie rohe Snacks mit Dip oder Smoothies. Der Geschmack ist ausgeprägt und spricht eine wachsende Gruppe von Verbrauchern an."
Laut Martínez ist es genau diese Komplexität, die Fortini von seinen Mitbewerbern unterscheidet. "Nicht viele Unternehmen wagen sich an Sellerie heran. Es ist schwierig, das ganze Jahr über Qualität und Regelmäßigkeit zu garantieren. Darin liegt für uns der Mehrwert."
Dennoch birgt der Anbau auch Herausforderungen. Sellerie benötigt mehr Wasser als beispielsweise Salat. Deshalb konzentriert sich Fortini in seiner Forschung und Entwicklung vor allem auf Wassereinsparungen. "Wir testen neue Bewässerungstechniken, Bodenverbesserungsmittel und Produkte, die Feuchtigkeit speichern. Der Anbau wird wachsen, aber nur, wenn wir ihn mit einer effizienten Wassernutzung verbinden."
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Der Vertrieb erfolgt über Supermarktketten, sowohl in Spanien als auch außerhalb. "Die Branche hat sich stark verändert", sagt Martínez. "Früher pflanzten die Erzeuger manchmal einfach auf gut Glück. Heute arbeiten fast alle auf der Grundlage fester Programme mit Abnehmern. Freier Handel ohne Vereinbarungen wird immer seltener. Wer keine seriösen Verträge hat, hat kein Produkt. So einfach ist das heute."
Sellerie wird in der Regel pro Palette verkauft, nicht pro Lkw oder Container. "Das macht es zu einem Nischenprodukt, bei dem mehr Wert auf Details als auf Menge gelegt wird. Das erschwert den Markteintritt für Wettbewerber aus Drittländern", erklärt Martínez.
Darüber hinaus wird der Anbau durch die sinkende Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln immer komplizierter. "Jedes Jahr verschwindet eine Zulassung, vor allem aufgrund europäischer Vorschriften. Schädlinge wie Weiße Fliegen und Blattläuse sind immer schwieriger zu bekämpfen. Im ökologischen Anbau ist das noch schwieriger, obwohl es glücklicherweise Alternativen gibt."
In Bezug auf den Pflanzenschutz betont Martínez das wachsende Spannungsfeld: "Konventioneller Anbau ähnelt in Bezug auf die Einschränkungen immer mehr dem biologischen Anbau. Und das Bittere daran ist: Länder außerhalb der EU müssen sich nicht an dieselben strengen Vorschriften halten. Das schafft ungleiche Wettbewerbsbedingungen."
Dennoch wächst Fortini weiter. "Im Jahr 2022 haben wir knapp 11 Millionen Euro Umsatz erzielt. Im Jahr 2025 werden wir bei 39 Millionen Euro liegen. Jetzt ist es Zeit für eine Stabilisierung mit einem geplanten Wachstum von 5 bis 10 % pro Jahr", sagt er abschließend.
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Rafa Martínez
Fortini
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