Um einen Überblick über die Erwartungen für die neue Kiwi-Saison zu erhalten und die jüngsten Entwicklungen im Anbau zu diskutieren, nahm CSO Italy, das Servicezentrum für italienische Gartenbaubetriebe, an der Jahreskonferenz der International Kiwifruit Organization (IKO) teil. Die Konferenz fand dieses Jahr in Vigo, Spanien, statt. Die IKO bringt die größten Kiwi-Anbauländer der Welt zusammen: Italien, Griechenland, Frankreich, Neuseeland, Chile, Spanien, Portugal und die Vereinigten Staaten. Auch Südafrika, die Türkei und China waren diesmal als Gäste dabei.
Seit fast dreißig Jahren vertritt CSO Italy den italienischen Sektor in diesem internationalen Gremium. Dieses Mal waren auch Vertreter von Naturitalia, Jingold, Apo Conerpo und OP Kiwi Sole als Repräsentanten Italiens anwesend.
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Für die kommende Saison wird eine reiche Ernte erwartet, die besser ausfallen dürfte als im Vorjahr. Dies ist vor allem auf die Ausweitung der Anbaufläche und günstigere Wetterbedingungen zurückzuführen, wodurch der Ertrag pro Hektar steigt.
Griechenland erwartet für 2025/26 einen Ertrag von mehr als 367.000 Tonnen, was einem Anstieg von etwa 7 % gegenüber der vergangenen Saison entspricht. Die Früchte sind jedoch etwas kleiner als im Vorjahr. Mit mittlerweile 15.000 Hektar Kiwi-Anbaufläche wächst Griechenland weiter, auch wenn sich das Tempo der Expansion etwas zu verlangsamen scheint. Trotz dieses Wachstums sind die Erträge pro Hektar in den jüngsten Jahren langsam zurückgegangen. Der Klimawandel scheint hier eine klare Rolle zu spielen und könnte in Zukunft weiteres Wachstum bremsen.
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Italien erwartet in dieser Saison eine Ernte von rund 341.000 Tonnen Kiwis, was einem Anstieg von 17 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Vor allem die gelben Kiwis entwickeln sich gut: Hier wird ein Wachstum von 27 % auf rund 128.000 Tonnen erwartet. Die grüne Kiwi steigt um 11 % auf 208.000 Tonnen. Selbst die rote Kiwi, deren Volumen noch begrenzt ist, wächst um 10 % auf etwas über 4.000 Tonnen.
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Dennoch bleibt der Verlust an Anbaufläche für grüne Kiwis, vor allem in Mittel- und Norditalien,– ein Grund zur Sorge. Gleichzeitig gibt es jedoch ein Wachstum beim Anbau gelber Sorten. Neue Sorten und sogenannte Club-Sorten sorgen für eine neue Dynamik. Auch die Anbaufläche für rote Kiwis ist steigend, mit bereits geplanten Erweiterungen für die kommenden Jahre.
Die Erträge pro Hektar sehen in diesem Jahr gut aus, insbesondere in Norditalien. Das Wetter war besser als in der vorigen Saison, was zu einer normalen Fruchtgröße und guter Qualität geführt hat.
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Nach einer enttäuschenden Saison im vergangenen Jahr erholen sich auch Portugal und Spanien deutlich. Portugal erwartet in diesem Jahr 47.000 Tonnen Kiwis, ein Anstieg von 50 %. Spanien strebt mehr als 33.000 Tonnen an, +42 %. In Frankreich bleibt das Wachstum mit 55.000 Tonnen (+10 %), verteilt auf grüne und gelbe Kiwis, etwas bescheidener.
Für ganz Europa wird es eine starke Saison. Die Gesamternte aller Sorten wird voraussichtlich bei etwa 844.500 Tonnen Kiwis liegen. Das sind 14 % mehr als 2024 und etwas über dem Durchschnitt der zurückliegenden Jahre, als das Potenzial oft nicht voll ausgeschöpft wurde.