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Christophe Vermeulen von Belgapom über den Kartoffelmarkt

"Diejenigen, die auf den freien Markt gesetzt haben, haben derzeit das Nachsehen"

Derzeit herrscht viel Negativität rund um den belgischen Kartoffelmarkt, sehr zum Ärger von Christophe Vermeulen. Der CEO von Belgapom gibt an, dass viel geklagt wird, aber dass die Lage viel nuancierter ist, als derzeit oft dargestellt wird. "Die Ernte ist gut, die Anbaufläche ist rekordhoch und es gibt keine zusätzliche Nachfrage auf dem freien Markt. Aber die Vertragspreise sind historisch hoch. Die ausgelassene Stimmung unter den Erzeugern, als diese bekannt wurden, scheint völlig vergessen zu sein."

© BelgapomMit Blick auf die aktuelle Situation sagt Christophe, dass es schwierig ist, eine Aussage zu treffen. Seit zwei Wochen gibt es keine Belgapom-Notierung für die Lagerkartoffeln Fontane und Challenger. Das zeigt, dass es einfach zu wenige Transaktionen für eine offizielle Notierung gibt, die bei Belgapom als 'Kartoffeln, die für Tiefkühlpommes frites geeignet sind' definiert ist. "Die Beziehung zwischen Erzeugern, Händlern und Fabriken ist jetzt klar: Die Fabriken nehmen in diesem Jahr keine zusätzlichen Kartoffeln ab. Es gibt also kaum Transaktionen auf dem freien Markt. Demgegenüber stehen jedoch historisch hohe Vertragspreise, die wie gewohnt ausgezahlt werden, aber der freie Markt liegt, wie wir sagen, 'am Boden'."

Wer auf den freien Markt gesetzt hat, hat vorläufig das Nachsehen
"Das kommt schon mal vor", erklärt Christophe, den es stört, dass so viel Negativität in die Welt gesetzt wird. "Was mich ärgert, ist, dass man sofort sagt, alles sei schlecht, sobald die Industrie keine zusätzliche Nachfrage hat. Auf dem globalen Markt gibt es viel Bewegung, was sich stark auf unseren exportorientierten Sektor auswirkt. Und vergessen wir nicht: Die enorm gestiegenen Vertragspreise wurden jahrelang von den Erzeugern begrüßt. Jetzt scheinen die Erwartungen einfach viel zu hoch zu sein. Manchmal muss man einfach durchatmen und der Industrie die Chance geben, sich an veränderte wirtschaftliche Bedingungen anzupassen. Jahrelang war es ein Fest, jetzt ist es das nicht mehr. Das gehört dazu."

"Und ja, es gibt weltweit zu viele Kartoffeln", fährt er fort. "Es handelt sich um einen ‚Kartoffel-Tsunami'. Wir müssen also mit Nachbarländern konkurrieren, aber Wettbewerb ist nicht unbedingt schlecht. Es ist nur ein außergewöhnliches Jahr, weil es keine zusätzliche Nachfrage gibt. Die Erzeuger hatten damit gerechnet, aber sie bleibt einfach aus. Hinzu kommt, dass die Diskussion oft in Klagen versinkt. Als hätten die Erzeuger noch nie ein schlechteres Jahr erlebt. Das stimmt einfach nicht. Vertraglich gesehen ist der Kartoffelmarkt immer noch recht gut. Die Fabriken haben etwa 80 Prozent ihres Bedarfs über Verträge gedeckt, oft zu historisch hohen Preisen. Viele Erzeuger mit Verträgen sind daher gut aufgestellt. Nur diejenigen, die auf den freien Markt gesetzt haben, ziehen vorerst den Kürzeren. Das finde ich auch unglaublich bitter, vor allem für kleinere Betriebe, die vom freien Markt abhängig sind, aber das gehört nun einmal dazu."

Unruhe durch Gerüchte und Halbwahrheiten
"So funktioniert es nun einmal. Im vergangenen Jahr waren die Preise auf dem freien Markt im Mai, Juni und Juli extrem hoch, bis zu 600 EUR pro Tonne. Damals hat sich niemand beschwert. Im Jahr 2024 haben die Unternehmen zusammen 1,5 Milliarden Euro für Kartoffeln bezahlt, ein Rekordbetrag. Dabei müssen wir auch unsere Wettbewerbsposition als Weltmarktführer verteidigen. Das scheint oft vergessen zu werden. Deshalb stört es mich, dass beispielsweise in WhatsApp-Gruppen ständig Negativität verbreitet wird. Wenn ich jemals dazu aufrufen dürfte, etwas zu verbieten, dann wäre es das. Dort machen sich alle gegenseitig mit Gerüchten und Halbwahrheiten verrückt, die dann ein Eigenleben entwickeln. Das verursacht nur Unruhe und Aufregung, obwohl das gar nicht nötig ist."

Christophe ist also der Meinung, dass die Lage gar nicht so schlecht ist, wie sie derzeit dargestellt wird. "Hinzu kommt, dass die Qualität der Kartoffeln in diesem Jahr ausgezeichnet ist. Das Unterwassergewicht, der Stärkegehalt und die Backqualität sind im Allgemeinen sehr gut. Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht in der negativen Berichterstattung stecken bleiben."

Weitere Informationen:
Christophe Vermeulen
Belgapom
Tel: +32 (0)9 339 12 52
[email protected]
www.belgapom.be

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