"Wir stehen uns ein bisschen im Weg", fasst Stephan van Marrewijk von Vicasol die spanische Fruchtgemüsesaison zusammen. "Die spanische Saison beginnt langsam, aber viele Länder haben noch ihre eigene Produktion. Ab nächster Woche werden viele Kunden auf spanische Produkte umsteigen. Alles in allem ein sehr unterschiedlicher Start in die Saison, vor allem bei Produkten wie Gurken und Zucchini. Ich rechne aber damit, dass sich der Markt innerhalb von zwei Wochen einigermaßen beruhigt und die normalen Vermarktungsprogramme anlaufen werden."
"Die spanischen Tomaten werden viel früher gepflanzt als im Vorjahr. Letztes Jahr gab es viele Bedenken wegen der ToBRFV, sodass die Anpflanzung sehr viel später erfolgte. Jetzt herrscht auf dem Markt mehr Vertrauen, dass die resistenten/toleranten Sorten Bestand haben werden. Nach einem Rückgang ist die Anbaufläche für lose Tomaten, Strauchtomaten und Pflaumentomaten in diesem Jahr sogar wieder leicht gewachsen", sagt Stephan. Der Niederländer wurde während seiner Zeit bei der bekannten O&G-Firma Disselkoen nach Spanien entsandt und arbeitet nun schon seit 28 Jahren in Spanien, die zurückliegenden 18 Jahre davon bei Vicasol.
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"Bei den Spezialitäten ist jedoch ein Rückgang des Angebots zu verzeichnen. Das liegt an der Konkurrenz aus Marokko, aber auch an den fehlenden Kapazitäten bei diesen arbeitsintensiven Kulturen. Eine Ausnahme bilden die Midi-Gurken, deren Anbaufläche in diesem Jahr zugenommen hat. Diese werden immer beliebter und daher auch mehr angebaut. Bei Vicasol ist die biologische Anbaufläche in diesem Jahr um 20 Hektar auf insgesamt 293 Hektar gestiegen. "Im Allgemeinen stellen die Erzeuger auch wieder auf konventionellen Anbau um, aber bei unserer Genossenschaft nimmt die Bio-Anbaufläche weiter zu", sagt Stephan.
Ein klarer Trend ist laut Stephan, dass das Saisonfenster in Almeria aufgrund der heißen Sommer zunehmend unter Druck gerät. Deshalb weicht Vicasol zunehmend auf andere Anbauregionen in Spanien aus und versucht auch dort, mehr Erzeuger zu gewinnen. In diesem Jahr hat die Genossenschaft den ganzen Sommer über auch außerhalb von Almeria Wassermelonen angebaut. "Der Anbau lief gut, weil wir genügend Wasser hatten. Aber weil die Erträge überall hoch waren, war der durchschnittliche Marktpreis sehr niedrig."
Um dem Arbeitskräftemangel vorzubeugen, setzt Vicasol voll auf Automatisierung und Robotisierung. "Wir investieren weiter in diese Bereiche. Wir haben zum Beispiel bereits neue Sortier- und Verpackungsmaschinen für Tomaten und Gurken angeschafft, und Paprika steht als nächstes auf der Liste", sagt Stephan.
Weitere Informationen:
Stephan van Marrewijk
Vicasol
04738 Puebla de Vícar (Almería), Spanien
Tel: +34 950 55 32 00
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www.vicasol.es