Im Wettlauf um einen Platz auf dem europäischen Markt dreht sich alles um Frische. Je weiter Ägypten und Marokko ihren Anbau ausweiten, desto deutlicher werden die Stärken der einzelnen Erzeuger. Während Drittländer vor allem über den Preis konkurrieren, setzen europäische Erzeuger auf Produkte, die frisch zu den Kunden gelangen.
„Die ägyptische Süßkartoffel hat in Europa wirklich einen großen Aufschwung erlebt. Aber sie sind dort auch stark in Knoblauch, Zwiebeln und Zitrusfrüchten", sagt Israel Ros, Finanzdirektor des spanischen Unternehmens Eurofruits Levante. „Marokko wächst jedes Jahr weiter, daher entscheiden wir uns bewusst für Pflanzen, die von Natur aus eine kurze Haltbarkeit haben, wie Brokkoli und Paprika. Damit können wir den Unterschied machen."
© Eurofruits Levante
Der Erzeuger aus Südspanien hat daher beschlossen, den Anbau von Süßkartoffeln einzustellen. „Die ägyptische Variante ist so dominant geworden, dass der spanische Anbau kaum noch zu rechtfertigen ist. Deshalb konzentrieren wir uns lieber auf Produkte, die schnell ihre Frische verlieren. Damit können wir konkurrieren."
© Eurofruits Levante
Ein weiteres Gemüse, das an Boden verliert, ist die Artischocke. In der Region Campo de Cartagena liegt das vor allem an den hohen Wasserkosten und den teuren Arbeitskräften. Dennoch sieht Ros noch Potenzial, insbesondere in der Vega Baja zwischen Alicante und Murcia. „Wir bauen dort vor allem die Hybridsorten an. Die traditionelle Blanca de Tudela kommt mit den Temperaturschwankungen und dem Preisdruck weniger gut zurecht."
© Eurofruits Levante
Laut Ros wird die Artischocke zunehmend zu einem Luxusprodukt. „Sie wird bald fast unerschwinglich sein. Der Anbau ist einfach nicht mehr rentabel. In Italien bleibt der Verbrauch noch auf dem gleichen Niveau, wahrscheinlich weil dort viel aus Ägypten importiert wird. Dieses Land verfügt über Wasser, Subventionen und eine günstigere geografische Lage."
Ros beobachtet, dass Brokkoli in der Region Murcia auf Kosten von Artischocken und Süßkartoffeln an Boden gewinnt. „Wir haben einen großen Trumpf: Zeit. Bei Paprika zum Beispiel machen ein oder zwei Tage einen großen Unterschied für die Frische im Supermarkt. Wenn Drittländer diese Zeit einholen können, wird es für uns schwierig. Aber im Moment ist das unsere Verteidigungslinie."
Andere Faktoren wie strengere Vorschriften für den Pflanzenschutz oder die Arbeitsbedingungen in anderen Ländern scheinen für Brüssel kaum eine Rolle zu spielen, stellt Ros enttäuscht fest. „Das wird dort kaum beachtet."
Um sich von anderen abzuheben, bringt das Unternehmen in diesem Jahr eine Reihe neuer Marken unter dem Dach von MyVegs auf den Markt. Für Brokkoli ist das MyBrok, für Artischocken MyArti, für Paprika MyPepp und für Zucchini MyZuchi. „Damit wollen wir uns an jüngere Verbraucher richten und unseren Produkten ein frisches, modernes Image verleihen. Die offizielle Markteinführung findet auf der Fruit Attraction statt. Unsere Branche benötigt Wiedererkennbarkeit und konstante Qualität. Während Markenwert früher in der Gemüsebranche kaum eine Rolle spielte, ändert sich das jetzt schnell."
Eurofruits Levante ist auf den Anbau und Vertrieb von Blockpaprika, Zucchini, Artischocken und Brokkoli spezialisiert. Die Produkte finden ihren Weg in Supermärkte unter anderem in Frankreich, Deutschland, Polen, Belgien und den Niederlanden.
Weitere Informationen:
Israel Ros
Finanzdirektor
Eurofruits Levante
Mobil: +34 638 729 509
[email protected]
[email protected]
https://eurofruitslevante.com