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Saisonstart für Bio-Kernobst bei BelOrta

"Das Genossenschaftsmodell hilft uns, Bio bestmöglich zu vermarkten"

Die neue Bio-Kernobstsaison hat bei BelOrta begonnen. Auf dem Anbaubetrieb von Bert Toetenel in Diest wurde ein Einblick in die neue Saison und die Bedeutung des Bio-Anbaus für die Genossenschaft gegeben. "Ich denke, dass wir, insbesondere nach einem schwierigen vergangenen Jahr, mit der neuen Bio-Apfel- und Birnenernte sehr zufrieden sein können", sagt Gunther De Vadder, Bio-Verantwortlicher bei BelOrta.

© Jannick Flach | FreshPlaza.de
Erzeuger Bert Toetenel und Gunther De Vadder von BelOrta

"Die kosmetische Qualität ist sehr gut", fährt er fort. "Wir sprechen oft von kosmetischer Qualität, weil ein Apfel oder eine Birne mit einem Fleckchen immer noch sehr gut schmeckt. Nur wird sie dann vielleicht weniger schnell gekauft. Gerade im Bio-Bereich ist das nicht immer einfach, aber dieses Jahr haben wir keinen Grund zur Klage. Außerdem ist der Ertrag viel besser als im Vorjahr. Damals war es natürlich eine äußerst schwierige Saison, aber diese Probleme werden wir dieses Jahr nicht haben. Der Ertrag ist nicht der höchste aller Zeiten, aber wir können damit gut durch die Saison kommen."

Gunther und auch seine 22 Bio-Obsterzeuger, darunter Bert, befürchten eigentlich nicht, dass sie ihr Obst nicht rechtzeitig verkaufen können. "Für uns bleibt es das Wichtigste, dass die Produktion stabil bleibt und die Supermärkte sich auf eine konstante Belieferung verlassen können. So haben wir bei Birnen auf jeden Fall ein gutes Verkaufsfenster bis zur KW 10 des neuen Jahres, wenn die Bio-Birnen aus Übersee auf den Markt kommen. Bis dahin werden sie sowohl in Belgien als auch in verschiedenen europäischen Nachbarländern verkauft. Die Supermärkte bleiben uns dabei treu, bis wir ausverkauft sind und das Angebot aus Übersee übernimmt. Die Äpfel sind hauptsächlich für den heimischen Markt bestimmt, wo wir mit aufeinanderfolgenden Sorten bis Juni die Äpfel gut verkaufen können."

© Jannick Flach | FreshPlaza.de

Genossenschaftsmodell gut für Bio
Gunther und Bert sehen dabei große Vorteile im Genossenschaftsmodell. "Bei Äpfeln und Birnen streben die Bio-Erzeuger eine stabile Produktion an, statt Spitzenjahre mit Überproduktion. Ein zu großes Angebot in einer Saison kann nämlich nicht optimal abgesetzt werden. Die genossenschaftliche Vertriebsstruktur hilft dabei, stabile Beziehungen zu Supermärkten aufzubauen und das Risiko einer Überproduktion zu begrenzen. So kaufen sie bei einem Überangebot etwas mehr ab, aber wenn etwas weniger verfügbar ist, denken wir zuerst an unsere treuen Kunden. Der Aufbau dieser Beziehungen ist äußerst wichtig."

Das Gleiche gilt für die Suche nach neuen Exportmärkten. "Wir suchen nicht aktiv nach biologischen Produkten, sondern diese kommen von selbst hinzu. Bei BelOrta kommen regelmäßig neue Märkte für den konventionellen Handel ins Blickfeld. Dabei stellen wir fest, dass wir als Genossenschaft auch biologische Produkte effizient mitverkaufen können, wenn dies gewünscht wird. Es ist nämlich äußerst mühsam und teuer, einen Markt nur mit biologischen Produkten bekannt zu machen. Auf diese Weise können wir jedoch als eine Art 'One-Stop-Shop' für unsere Kunden fungieren. Wenn Sie neben einer konventionellen Erdbeere auch eine Bio-Birne möchten, können wir diese ohne hohe Kosten mitliefern."

© Jannick Flach | FreshPlaza.de

Sortenvielfalt
Im biologischen Kernobstanbau wird in letzter Zeit viel über die Umstellung auf resistentere Sorten gesprochen. "Das ist wichtig", versichert Gunther. "Aber wir dürfen uns nicht zu sehr darauf versteifen. Denn keine Sorte ist perfekt. Bei Krankheiten wie beispielsweise Schorf sieht man, dass die Resistenz nicht für immer anhält: Die Krankheit passt sich an. Monokultur macht den Anbau sehr anfällig. Außerdem erfordern neue Sorten jahrelange Erfahrung, bevor die Erzeuger wissen, wie sie damit umgehen müssen. Deshalb ist die Vielfalt der Sorten so wichtig. Das zeigt sich auch hier auf dem Betrieb von Bert, der eine große Vielfalt an Sorten anbaut. Darüber hinaus führt er auch Versuche durch, um neue Sorten zu testen. Dies verteilt die Risiken und bietet darüber hinaus auch Vorteile beim Erntezeitpunkt. Denn in einem Jahr wie diesem ist es schwierig, die Ernte rechtzeitig von den Bäumen zu holen."

Das sei unter anderem auf das wachsende Problem mit Arbeitskräften zurückzuführen. Sowohl der biologische als auch der konventionelle Anbau haben mit einem Mangel an Saisonarbeitern zu kämpfen. Viele Menschen kommen aus Polen, Rumänien oder manchmal auch aus der Ukraine. Ein Teil kehrt jedes Jahr zurück, ein anderer Teil jedoch nicht. Daher sei es schwierig, erfahrene Arbeitskräfte zu halten und die Ernte rechtzeitig einzubringen.

© Jannick Flach | FreshPlaza.de

Komplette Produktgruppen biologisch anbieten
Dennoch glauben die beiden an eine vielversprechende Zukunft für den Bio-Sektor. Allerdings gebe es weiterhin Herausforderungen, wie sie betonen. "Wir sind immer auf der Suche nach Erzeugern, die bereit sind, umzustellen. Das gilt insbesondere für den Gewächshausgemüseanbau, wo die Anforderungen der Supermärkte auch bei konventionellen Produkten immer strenger werden. Tomaten, Erdbeeren und viele andere Produkte wachsen auf Substrat (Glas- oder Kokosfasern) und nicht im Boden. Die Umstellung auf Bio ist dann viel schwieriger als beispielsweise bei Äpfeln und Birnen."

"Ob die Menschen es trotzdem tun werden, hängt letztlich davon ab, wie streng Europa und die Mitgliedsstaaten den vorgeschriebenen Bio-Anteil durchsetzen werden. In Belgien lautet das Ziel 30 % Bio bis 2030. Das wird nicht für alle Produkte erreichbar sein, aber im Durchschnitt wird es so sein. In den Niederlanden gibt es bereits Supermärkte, die bestimmte Produktgruppen nur in Bio-Qualität anbieten, zum Beispiel Milchprodukte oder nur Bio-Bananen. Diese Art der Auswahl erhöht den Marktanteil auf einen Schlag. Wenn sich das in Zukunft fortsetzt, könnten bestimmte Produkte für Bio sehr interessant werden."

© Jannick Flach | FreshPlaza.de

Weitere Informationen:
BelOrta
Mechelsesteenweg 120
2860 Sint-Katelijne-Waver, Belgien
Tel: +32 (0)15 55 11 11
[email protected]
www.belorta.be

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