Nach zwei Jahren des massiven Rückgangs erlebte der niederländische Zwiebelexport in der Saison 2024/2025 einen bemerkenswerten Aufschwung, berichtet die Holland Onion Association (HOA). Mit einem Exportvolumen von 1.238.272 Tonnen verzeichnete der Sektor einen Zuwachs von 17 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit haben die niederländischen Zwiebeln Marktanteile von Ländern wie China und Ägypten zurückgewonnen. Nach Ansicht der HOA stärkt dieses Comeback das Vertrauen in den Sektor, insbesondere jetzt, da der Preiswettbewerb auf dem Weltmarkt wieder eine Rolle spielt.
© Holland Onion Association
Das Exportwachstum geht mit einer starken Produktion im eigenen Land einher. Die Anbaufläche für gelbe Speisezwiebeln wuchs um fast 13 % und lieferte einen Ertrag von knapp 1,3 Millionen Tonnen. Besonders hervorzuheben sind jedoch die roten Zwiebeln: Mit über 203.000 Tonnen stieg die Produktion um 30 %. Rote Zwiebeln gewinnen weltweit an Boden und finden ihren Weg in immer mehr Märkte.
Mit Blick auf den Rest des Jahres 2025 wird eine neue Rekordfläche von 33.200 Hektar erwartet, wobei das Wachstum vor allem auf rote Zwiebeln (+35,6 %) zurückzuführen ist. Dennoch bleiben gelbe Zwiebeln mit über 81 % der Anbaufläche weiterhin dominant.
Verlagerungen in Anbaugebieten
Der Anbau dehnt sich auf neue Regionen aus. Nordbrabant verzeichnete in diesem Jahr das stärkste Wachstum (+17 %) und ist nach Flevoland nun die zweitgrößte Zwiebelprovinz der Niederlande. Auch Drenthe, Groningen und Friesland verzeichneten einen deutlichen Anstieg. Die Verfügbarkeit von Süßwasser scheint dabei ein entscheidender Faktor zu sein. Zeeland bleibt unterdessen das Herzstück des Sektors. Dort werden 80 % aller Zwiebeln sortiert, verarbeitet und verpackt, bevor sie über Vlissingen auf den internationalen Markt gelangen.
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Auf dem Exportmarkt führt Senegal erneut die Liste mit über 181.000 Tonnen an. Die Elfenbeinküste folgt dicht dahinter mit fast 180.000 Tonnen, was einem Wachstum von 77,5 % entspricht. Großbritannien bleibt an dritter Stelle, verzeichnete jedoch erneut einen Rückgang der Importe (-14 %). Auffällig ist Israel, das mit einem Plus von fast 71 % auf auf den siebten Platz kletterte.
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Innerhalb Europas haben fast alle Länder – mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs – mehr importiert. Besonders auffällig war Frankreich mit einem Wachstum von 55,4 %, einschließlich der französischen Überseegebiete und Polynesiens. Insgesamt gingen 68 % der Exporte in Länder außerhalb Europas, verteilt auf mehr als 130 Zielorte. Die Nachfrage stieg unter anderem in Malaysia, Honduras, Sri Lanka und Taiwan. Brasilien hingegen fiel erneut zurück: Die eigenen und regionalen Ernten waren dort mehr als ausreichend.
Führende Rolle auf dem Weltmarkt
Mit diesen Ergebnissen bestätigt die Niederlande ihre Position als führender Anbieter auf dem Weltmarkt. Die Kombination aus größerer Anbaufläche, stärkerer Produktion von roten Zwiebeln und zurückgewonnenen Marktanteilen gibt der Branche für die kommenden Jahre Anlass zu Optimismus.
Quelle: Holland Onion Association