Kartoffeln gewinnen selten Preise, geschweige denn einen Oscar. Doch Gerard Bovée und Joeren van Soesbergen vom niederländischen Kartoffelhandelsunternehmen Plantera fanden ihre neueste Sorte so beeindruckend, dass sie sie „Oscar" nannten. „Sie schneidet in so vielen Bereichen so gut ab, dass wir dachten, das wäre ein passender Name", sagt Gerard lächelnd. „Außerdem ist es eine echte Züchtersorte."
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Laut diesem Kartoffelexperten punktet Oscar in verschiedenen Bereichen: Resistenz gegen ABC-Kartoffelmüdigkeit, Phytophthora und Viren, wenige innere Mängel, kaum Schäden bei der maschinellen Ernte und vor allem ein überdurchschnittlicher Ertrag. „Oscar ist ein Allrounder", erklärt Gerard stolz.
Diese robuste Kartoffel hat einen wichtigen Vorteil: Sie lässt sich leicht anbauen. Das macht Oscar sowohl für konventionelle als auch für Bio-Erzeuger attraktiv. Aber diese Sorte ist mehr als nur praktisch für Landwirte. Sie hat ein tiefgelbes Fruchtfleisch, ist eine AB-Kochkartoffel (leicht festkochend), lässt sich leicht schälen, sogar maschinell, lässt sich gut verpacken – sie ist rund – und ist lange haltbar. „Sie eignet sich daher für Verpacker und Schäler. Und sie schmeckt gut." Dank ihrer Vielseitigkeit kann man Oscar sogar verarbeiten.
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Natürlich ist keine Sorte perfekt. „Oscar hat eine etwas dunklere Schale, sodass er nicht wie eine Billardkugel glänzt", räumt Gerard ein. „Und er ist etwas anfällig für Schorf. Angesichts all dessen, was diese Sorte zu bieten hat, sind dies jedoch relativ akzeptable Nachteile."
Schneller Start, schneller Erfolg
Plantera wurde 2014 gegründet und hat sich auf die Züchtung, Produktion und Vermarktung von Saat- und Speisekartoffeln spezialisiert, wobei der Schwerpunkt auf eigenen Sorten liegt. Mit Oscar ging alles sehr schnell. „Normalerweise erweitern wir unser Sortiment schrittweise. Aber mit Oscar hatten wir einen Blitzstart und verfügten sofort über ausreichende kommerzielle Mengen an Saatkartoffeln. Das Interesse ist besonders groß, weil es nur wenige Rückschläge bei der Prüfung gibt und keine präzise Pflanzung erforderlich ist", sagt Bovée.
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Plantera verfügt nun über mehr als 50 Hektar Saatkartoffelanbaufläche für Oscar bei Vertragsbauern, hauptsächlich in Deutschland und den Niederlanden. „Das ist etwa das 15-fache der Anbaufläche für Speisekartoffeln. Und wir arbeiten daran, diese Fläche in den kommenden Jahren deutlich zu vergrößern."
Internationales Potenzial
Die Sorte hat sich für den Anbau in ganz Europa als geeignet erwiesen, von Nord nach Süd und von Ost nach West. Auch in Nordafrika wird sie derzeit getestet. „Das sagt viel über ihre Anpassungsfähigkeit aus. Sie hält Hitze und Trockenstress gut stand. Jedes Land hat natürlich seine eigenen Überlegungen", weiß Gerard. „Die testen wir noch für Oscar. Aber die meisten Ergebnisse sind vielversprechend. „
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"Wir wollen vor allem eine Sorte vermarkten, die neben Verpackern, Supermärkten, der Branche und den Verbrauchern auch die Erzeuger anspricht. In einer Zeit der Risikominimierung und des regulatorischen Drucks in Bezug auf Pflanzenschutz, Wasserverbrauch und Düngung ist der Bedarf an Sorten, die die Erzeuger anbauen wollen, können und dürfen, größer denn je", schließt Gerard.
Weitere informationen:
Gerard Bovée
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Hamerslag 2
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