Die diesjährige Bohnenernte steuert nun allmählich dem Ende entgegen. Noch gut einen Monat wird es frische Buschbohnen aus heimischem Anbau geben, erwartet Michael Schmidt, Erzeuger im südhessischen Lampertheim. Er blickt insgesamt auf eine durchwachsene Kampagne zurück: "Zu Beginn der Ernte Ende Juni verzeichneten wir gute Erträge, während der Hitzephase im Juli mussten wir jedoch gewisse Mengen- und Qualitätseinbußen hinnehmen. Dies war aber alles in allem noch im Rahmen, sodass wir insgesamt gute Erträge erzielen konnten."

Das Gros der in Südhessen erzeugten Buschbohnen findet über die Pfalzmarkt eG ihren Weg ins Regal des deutschen LEH.
Das Absatzjahr 2025 wird hingegen als recht schwach in Erinnerung bleiben. "Anfangs war sowohl der Absatz als auch das Preisgefüge als gut zu bewerten, im weiteren Saisonverlauf tendierten die Notierungen leider kontinuierlich weiter nach unten. Insgesamt liegen wir bis zu 20 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres", so Schmidt, der ebenfalls auf die weiterhin hohen Produktionskosten verweist. Weitere Preisnachlässe seien nun bis Ende der Saison nicht mehr zu erwarten.

Michael Schmidt beim Firmenbesuch von FreshPlaza.de im Sommer 2024. Insgesamt erzeugt der Landwirt rund sechs Hauptsorten.
Anbaukapazitäten werden dem rückläufigen Absatz angepasst
Das Gros der in Südhessen erzeugten Buschbohnen findet über die Pfalzmarkt eG ihren Weg ins Regal des deutschen LEH, ergänzend wird ein kleiner Teil in Eigenregie vermarktet, etwa an die Großmärkte. Generell wird die Ware mit einem Durchmesser von 8–10 mm favorisiert. Schmidt: "Wir widmen uns weiterhin dem Export ins benachbarte europäische Ausland, primär nach Frankreich und Italien. Letzteres Absatzland konnte jedoch dieses Jahr reichlich auf einheimische Bohnen zurückgreifen. Auch vonseiten der Industrie war der Bedarf an unseren Bohnen aufgrund der insgesamt üppigen Mengenverfügbarkeiten sehr niedrig, sodass ein alternativer Absatzkanal in diesem Jahr fehlte."

Der schwache Bohnenabsatz in diesem Jahr entspricht dem langjährigen Trend, führt Schmidt weiter aus. "Wir stellen fest, dass die Nachfrage nach deutschen Buschbohnen tendenziell zurückgeht. Dies ist vermutlich auch der Tatsache geschuldet, dass die frische Bohne als klassisches Kochgemüse gilt und daher nicht dem Trend hin zu küchenfertigen Lebensmitteln entspricht. Nach mehreren Flächenerweiterungen in den vergangenen Jahren haben wir unsere Kapazitäten in diesem Jahr entsprechend zurückgefahren. Und wir überlegen uns mit Blick auf nächstes Jahr einen weiteren Flächenrückgang."
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Michael Schmidt
Gemüsebau Schmidt
In den Böllenruthen 12
68623 Lampertheim
[email protected]
www.schmidt-lampertheim.de