Die Sommerferien sowie das Monatsende sorgten in Verbindung mit einer ausgeweiteten Verfügbarkeit für fallende Notierungen am Speisekartoffelmarkt. Mitunter fielen diese auch recht kräftig aus. Das Sortiment erweiterte sich laut BLE um einige Varietäten, unter anderem stießen Gloriette und Goldmarie neu hinzu.
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NRW:
Die REKA-Notierung für Speisekartoffeln wurde auf 14 EUR/100 kg zurückgenommen. In den nächsten Wochen muss bei der Ernte und speziell der Einlagerung der Speise- und Industriekartoffeln die Qualitätssicherung oberste Priorität haben: "Qualität geht vor Quantität."
Rheinland-Pfalz:
Am Kartoffelmarkt bleibt die Lage angespannt. Anhaltender Angebotsdruck drückt die Erzeugerpreise, auch wenn beim erreichten, niedrigen Niveau die Preisabschläge kleiner ausfallen. Aufgrund der angelaufenen Haupternte besteht wenig Hoffnung auf baldige Änderung der Marktlage. Die Belebung der Nachfrage durch das Ferienende war bisher von der Angebotsausweitung überlagert.
Schleswig-Holstein:
Der hiesige Kartoffelgroßhandel bleibt weiterhin reichlich versorgt. In der jetzt laufenden Haupternte der Speisekartoffeln wird von guten Erträgen und überzeugenden Qualitäten berichtet. Bislang sorgte die Witterung für einen raschen Erntefortschritt. Das Angebot aus der Ernte ist zum Teil sehr groß. Im Großhandelsgeschäft kommt es zu laufenden Preisrücknahmen. Bei Absatz über Hofläden und auf Wochenmärkten bleiben die Kurse noch relativ stabil. Obwohl der Großteil der Ernte jetzt eingelagert wird, sind vorerst weitere Preisschwächen möglich. Die Betriebe und der LEH versuchen über Verkaufsaktionen den Absatz zu beleben. Viele Großabnehmer gehen auf die günstigen Angebote ein. Auch das Ferienende in vielen Bundesländern und die kühlere Wetterprognose sollte die Nachfrage etwas beleben. Der Handel mit freier Industrieware ist dagegen zum Erliegen gekommen. Hier gibt es aktuell keine Notierungen mehr.
Bayern:
Auf 38.934 Hektar wachsen in diesem Jahr in Bayern Kartoffeln. Laut Pflanzenbauspiegel der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bedeutet das einen Zuwachs von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bundesweit zählt Bayern zu den Hauptanbaugebieten für die Kartoffel.
Allerdings sind die Landwirte mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, so etwa mit Krautfäule und auch Alternaria, einer Blattkrankheit. Einer Einschätzung des Bauernverbandes (BBV) zufolge hatten die Landwirte die beiden Krankheiten aber gut im Griff.
Ein weiteres Problem für die Anbauer ist die Schilf-Glasflügelzikade, die Bakterien überträgt, die die Pflanzen krank machen. „Dank dem installierten Monitoring wissen wir für 2025, dass sich die Zikaden nahezu in allen Anbaugebieten innerhalb Bayerns ausgebreitet haben. Über die staatliche Beratung wurde zu Gegenmaßnahmen aufgerufen und diese auch durchgeführt", teilte BBV-Experte Johann Graf mit.
Niedersachsen:
Ferienbedingt seien die Absätze der Speisekartoffeln in der zweiten Augusthälfte sehr schwach gewesen. Dies führte zu einem großen Preisverfall. "Wir erwarten relativ hohe Hektar-Erträge bei zurzeit guten Qualitäten", heißt es vonseiten der Heidesand eG. In der vergangenen Woche haben die Rode- und Einlagerungsarbeiten spürbar zugenommen. Das erhöhte Angebot wirkte sich auf die Preisentwicklung aus, sodass in sämtlichen Regionen leichte Preisrückgänge zu verzeichnen waren.
Hessen:
Im Land Hessen hat es im Vergleich zur Vorwoche keine nennenswerten Preisänderungen gegeben.
Sachsen:
In Sachsen tendierten die Notierungen in der KW 34 auf 35 erneut nach unten.
Mecklenburg-Vorpommern:
Forschende am Julius-Kühn-Institut in Groß Lüsewitz versuchen durch Kreuzungen widerstandsfähigere Sorten zu entwickeln.